Acts 16:20-24

20Sie führten sie dort den beiden höchsten Stadtbeamten
Wörtlich: Prätoren oder Duumvirn, die in den römischen Koloniestädten die beiden höchsten Staatsbeamten waren.
vor und sprachen: "Die Menschen hier bringen unsere Stadt in Aufregung. Sie sind Juden
21und verkündigen Sitten und Gebräuche, die wir als Römer nicht annehmen und befolgen dürfen."
Wenn auch die Einführung fremder religiöser Sitten und Gebräuche bei den Römern im allgemeinen verboten war, so wurde doch das Judentum nebst vielen anderen religiösen Gemeinschaften als erlaubte Religion im Reich geduldet und durch die Staatsgrenze geschützt. Die Ankläger betonten deshalb, Paulus und Silas verkündigten nicht das gewöhnliche Judentum, sondern eine strafbare Neuerung.
22Auch die Volksmenge erhob sich gegen sie. Da ließen ihnen die Beamten
Durch die drohende Haltung des Pöbels eingeschüchtert, ohne nähere Untersuchung.
die Kleider vom Leib reißen und befahlen, sie mit Ruten zu peitschen.
23Als sie viele Geißelhiebe empfangen hatten, wurden sie ins Gefängnis geworfen,
Durch die Berufung auf ihr römisches Bürgerrecht hätten sich Paulus und Silas vor der Geißelung schützen können (vgl. V37; 22,25). Aber bei dem wilden, ungeordneten Verfahren gegen sie hatten sie wohl gar keine Gelegenheit, irgendwie zu Wort zu kommen.
und der Gefängniswärter erhielt Befehl, sie an einem sicheren Ort zu verwahren.
24Um diesen Befehl auszuführen, brachte er sie in den innersten Teil des Gefängnisses und spannte ihre Füße in den Block.
Ein hölzernes Marterwerkzeug, in das die ausgespreizten Füße der Gefangenen fest eingeschlossen wurden, um ein Entweichen zu verhindern.
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