1 Chronicles 9:22

Leviten, Torhüter und Sänger

Es ist die Pflicht der Torhüter (1Chr 9:17), dafür zu sorgen, dass nichts in das Haus Gottes hineinkommt, was dort nicht hingehört. Es ist der Auftrag eines jeden Gläubigen in Bezug auf den gegenwärtigen Tempel, die Gemeinde Gottes, zu wachen (vgl. Mk 13:34). Zum Beispiel bedeutet es, darauf zu achten, was gelehrt wird, welches Evangelium gebracht wird, wie angebetet wird. Der Maßstab für die Beurteilung ist: „Alles geschehe zur Erbauung“ (1Kor 14:26b).

Obwohl alle Gläubigen die Aufgabe haben, dafür zu sorgen, dass das, was in der Gemeinde geschieht, dem Willen Gottes entspricht, liegt diese Aufgabe besonders auf den Schultern der Ältesten oder Aufseher. Abgesehen davon, dass die Funktion des Torhüters für die Gemeinde wichtig ist, ist die Wachsamkeit des Torhüters auch für unseren Körper wichtig, der auch ein Tempel des Heiligen Geistes ist (1Kor 6:19). Wir müssen darauf achten, was durch unsere Augen und Ohren in unsere Herzen gelangt.

„Das Königstor“ (1Chr 9:18; 2Kön 16:18) ist das Tor, durch das der König von seinem Palast zum Tempel geht. Dieses Tor wird immer geschlossen gewesen sein und ist nur geöffnet worden, wenn der König hindurch zum Tempel und vom Tempel zurück zu seinem Palast geht (Hes 44:2; 3). Obwohl es in Israel keinen König gibt, wenn der Überrest nach Israel zurückgekehrt ist, wird dieses Tor immer noch geehrt, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass das Zepter früher oder später zum Haus Davids zurückkehren wird.

Kann das, was über Pinehas gesagt wird, über uns gesagt werden? „Der HERR war mit ihm“ (1Chr 9:20). Das kann von ihm gesagt werden, weil er über die Ehre des HERRN gewacht und sich in dem Moment dafür eingesetzt hat, als es um eben diese Ehre ging (4Mo 25:6-15).

Hier wird etwas über Samuel gesagt, was wir nirgendwo sonst über ihn lesen (1Chr 9:22). Hier stellt sich heraus, dass er nicht nur als Prophet das Wort Gottes zum Gewissen des Volkes geredet hat, sondern auch seinen Beitrag zum Dienst im Haus Gottes geleistet hat. Schließlich wuchs er auch in unmittelbarer Nähe der Stiftshütte auf und war so mit dem Dienst darin völlig vertraut. Es ist kein vergessener Aspekt seines Dienstes, aber der Heilige Geist hat es für richtig gehalten, es nur hier zu erwähnen. Es erinnert uns daran, dass der Dienst im Haus Gottes voll und ganz im Einklang mit dem Wort Gottes stehen muss.

Diejenigen, die im Haus Gottes dienen, verbringen auch die Nacht in der Nähe (1Chr 9:27). Dies ermöglicht es ihnen, ihren Dienst zu beginnen, sobald sie wach sind. Es ist gut, dass Diener an ihrem Dienst, am Haus Gottes, nah dran sind und sich voll und ganz dafür einsetzen. Für uns bedeutet es, dass wir uns ständig bewusst sind, dass wir uns im Haus Gottes befinden, und dass unser ganzer Alltag sich dort abspielt, während es in der Welt um uns herum Nacht ist.

Im Dienst der Leviten gibt es Verschiedenheit und Einheit (1Chr 9:28-32). Daraus können wir lernen, dass auch in der Gemeinde jeder seine eigene Aufgabe zu erfüllen hat, und dass diese Aufgabe gleichzeitig in Einheit mit anderen geschieht.

Die Sänger sind nie frei (1Chr 9:33). Sie sind nicht bei, sondern in den Räumen und preisen fortwährend Gott, „Tag und Nacht“, wie es Ihm gebührt, der stets und allezeit Gutes tut. Hier ist der Tempel ein Bild vom Himmel, von dem, was dort geschieht (Off 4:8). „Glückselig, die in deinem Haus wohnen! Stets werden sie dich loben. – Sela“ (Ps 84:5; Heb 13:15).

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