1 Corinthians 1:31

Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn

1Kor 1:26. Die Korinther waren offensichtlich noch für Weisheit, Macht und Ehre zu haben. Diese drei Dinge spricht Paulus in 1Kor 1:26 an. Er ruft ihnen den Augenblick in Erinnerung, wo Gott sie berufen hatte. Gehörten sie damals, als Gott sie durch das Evangelium rief, den höheren Gesellschaftsschichten an? Waren unter ihnen viele Weise, Mächtige und Angesehene? Gerade diese Menschen meinen, das Evangelium nicht nötig zu haben, und gehen an dem Ruf Gottes vorbei.

Menschliche Weisheit, das Denken des Menschen, wird hoch veranschlagt. Philosophen erwecken den Eindruck, als würden sie in den unsichtbaren, nicht greifbaren Teil der Schöpfung vordringen, während sie für Gott keinen Platz haben. Und wenn sie Gott einen Platz geben, so ist das nur der Platz, den sie Ihm zuweisen. In der Weisheit des Menschen wird der Mensch hoch veranschlagt, und der allein weise Gott wird niedrig notiert.

Viele Menschen lassen sich von Macht beeindrucken. Sie möchten am liebsten selbst eine bestimmte Form von Macht haben. In der Welt wird Macht immer durch Geld und Gewalt ausgeübt. Unterwirft man sich der Macht, so geschieht das immer im eigenen Interesse. Tut man es nicht, sieht es schlecht für einen aus; tut man es doch, geschieht es zum eigenen Vorteil. Darauf ist das Auge des Menschen gerichtet. Dadurch sieht er Gott nicht, regelt sein eigenes Leben, braucht Gott nicht und erklärt damit die Macht Gottes zu etwas, das keine Macht ist.

Viele Menschen streben nach Ansehen oder Ehre. Man schielt eifersüchtig auf Menschen, die eine hohe Stellung einnehmen oder die besondere Auszeichnungen erhalten haben. Ansehen macht den Menschen groß, und Gott, dem allein die Ehre gebührt, wird vergessen.

Die meisten Menschen, die durch das Evangelium errettet werden, gehören nicht zu den Weisen, Mächtigen und Angesehenen. Glücklicherweise gibt es aber auch darunter Menschen, die ihre Schuld vor Gott erkennen und errettet werden. Die Bibel gibt uns dazu ein Beispiel: Josef von Arimathia. Von ihm heißt es, dass er ein „angesehener Ratsherr“ war, der das Reich Gottes erwartete (Mk 15:43). Aber im Allgemeinen sind die, die ihre Zuflucht zu dem Herrn Jesus nehmen, solche, die in ihrem Leben nicht mehr aus noch ein wissen, die es nicht geschafft haben (vgl. 1Sam 22:2). So war es jedenfalls bei den Korinthern.

1Kor 1:27-28. Paulus spricht von „dem Törichten der Welt“, dem „Schwachen der Welt“, dem „Unedlen der Welt“ und dem „Verachteten“ als der Sorte von Menschen, die Gott auserwählt hat. Bei solchen Ausdrücken bleibt von Eigendünkel nichts übrig. Gott will dadurch auch die Weisen und Starken beschämen, die es nicht geschafft haben, einen Menschen für die Ewigkeit zu erretten und ihm Glück und Frieden im Leben zu geben.

Am Schluss steht noch etwas, das von der Einbildung des Menschen nichts übrig lässt: Gott hat „das, was nicht ist“, auserwählt. Ist dir das einmal so richtig bewusst geworden? Je mehr du dir dessen bewusst bist, desto mehr wirst du Gott dafür dankbar sein, dass Er dich angenommen hat.

1Kor 1:29. Solange wir noch etwas von uns selbst wichtig finden, haben wir noch nicht verstanden, dass Gott nichts von dem Fleisch, in dem der alte Mensch sichtbar wird, annehmen kann. Er hat das Fleisch ja in Christus am Kreuz richten müssen. Immer wieder müssen wir an diese Dinge erinnert werden, weil wir immer wieder in Gefahr stehen, etwas vom Fleisch (und dadurch etwas vom alten Menschen) zu bewundern.

1Kor 1:30. Gott hat mit dem alten Menschen radikal abgerechnet. Auch wenn von diesem alten Menschen beim Christen wieder etwas zum Vorschein kommt, ändert das am Urteil Gottes darüber nichts; es kann vor Ihm nicht bestehen. Du musst als Christ lernen, so damit umzugehen, wie Gott damit umgeht. Du wirst nur dann in der Lage sein, dem Alten überhaupt keinen Wert mehr beizumessen, wenn du auf das siehst, was du jetzt geworden bist. Du bist aus Gott „in Christus Jesus“ (1Kor 1:30). Alles ist von Gott ausgegangen. Er hat dir eine neue Stellung gegeben, die dir der größte Philosoph nicht geben konnte. So sieht Er dich jetzt. Er sieht dich nicht mehr in Verbindung mit dem alten Leben, sondern Er sieht dich in Christus. So darfst du dich nun auch selbst sehen. Christus hat es möglich gemacht, dass du diesen großartigen Platz in Ihm bekommen konntest.

Was der Herr Jesus für uns geworden ist, wird in 1Kor 1:30 mit vier Wörtern beschrieben. Diese vier Wörter liefern eine vollständige Beschreibung.

Zuerst Weisheit von Gott. In Christus hast du erkannt, dass die wahre Weisheit nur bei Gott zu finden ist. Er hatte einen Plan zur Rettung des Menschen, den sich kein Mensch je hätte ausdenken können. Dadurch ist einerseits Gott verherrlicht worden, und andererseits hat sich gezeigt, wie wertlos alles ist, was der Mensch sich ausdenkt.

Zweitens Gerechtigkeit. Das war das Erste, was du als Sünder brauchtest, um vor Gott bestehen zu können. Der Herr Jesus hat das durch sein Sterben und seine Auferstehung bewirkt. Dieses Thema wird im Römerbrief ausführlich behandelt.

Drittens Heiligkeit. Heiligkeit bedeutet, dass du zu einem bestimmten Zweck abgesondert bist. Du bist jetzt jemand, der nicht mehr der Welt angehört, sondern Gott. Gott will dich für sich selbst haben, damit du Ihn verherrlichst. So ging der Herr Jesus als der Heilige durch die Welt, und so ist Er jetzt im Himmel. Weil du in Ihm bist, sieht Gott dich jetzt auch so.

Viertens Erlösung. Hier geht es nicht um die Erlösung von der Macht der Sünde. Diese Erlösung ist bereits erfolgt, als du gerechtfertigt wurdest. Die Erlösung, um die es hier geht, hat mit der Erlösung des Körpers zu tun, wie es in Römer 8 steht (Röm 8:23). Das geschieht beim Kommen des Herrn Jesus und ist daher noch zukünftig.

1Kor 1:31. Du siehst also, dass Gott dich vom Anfang bis zum Ende in Christus geborgen hat. Er hat alles getan. Der Mensch bleibt dabei völlig außer Betracht. Das Einzige, was der Mensch tun konnte und tun kann, ist, sich als unfähig zu erweisen, die Probleme zu lösen, die so viele Menschen haben. Auch deine eigenen Anstrengungen hatten kein anderes Ergebnis, als dass du bei der Suche nach Ruhe und Frieden immer mehr verzweifeltest. Nachdem du das erkannt hast, bleibt dir nichts anderes mehr übrig, als dich an Ihm zu erfreuen. Gib Ihm deshalb alle Ehre und allen Ruhm.

Lies noch einmal 1. Korinther 1,26–31.

Frage oder Aufgabe: Erzähle anderen, was es dir bedeutet, dass du aus Gott „in Christus Jesus“ bist!

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