1 Corinthians 11:32

Wie nimmst du am Abendmahl teil?

1Kor 11:27. Ich hoffe, dass die symbolische Bedeutung des Abendmahls – Christus und sein Sühnungstod – dich beeindruckt hat. Dann kannst du dir auch vorstellen, dass Gott es sehr schlimm findet, wenn Christen oberflächlich mit dem Abendmahl umgehen.

Unwissenheit darüber kann Gott ertragen, aber ein Missbrauch dieser heiligen Einrichtung ist Ihm unerträglich. Wenn Gläubige meinen, das Abendmahl diene zur Stärkung des Glaubens, ist das in vielen Fällen Unwissenheit. Das Abendmahl dient nicht zur Stärkung des Glaubens, sondern zum Gedächtnis an einen gestorbenen Heiland. Beim Abendmahl kommen die Gläubigen nicht zusammen, um etwas zu empfangen, z. B. ein Wort zur Ermutigung, sondern um etwas zu tun und zu bringen. Sie verkündigen den Tod eines Geliebten und danken Ihm dafür, dass Er in den Tod gehen wollte. An seinen Tod zu denken und Ihm gleichzeitig dafür zu danken ist möglich, weil Er als der Lebende in ihrer Mitte ist. Etwas anderes ist es, wenn Gläubige wie in Korinth falsch mit dem Abendmahl umgehen. Dann sind sie sich nicht mehr bewusst, was das Brot und der Kelch bedeuten. Es kann ohne weiteres geschehen, dass du völlig gedankenlos vom Brot isst und aus dem Kelch trinkst. Du denkst dir nichts dabei. Plötzlich wird dir bewusst, was du getan hast. Dann bekenne Gott, dass du wieder einmal nicht mit deinen Gedanken dabei warst. Glücklicherweise weiß Gott, dass so etwas geschehen kann.

Eine andere Sache ist es, wenn das Abendmahl zu einer Art inhaltsloser Routine geworden ist. Die Korinther gingen mit Brot und Wein „in unwürdiger Weise“ um. Das Falsche war also die Art und Weise, wie sie mit dem Brot und dem Kelch umgingen. Sie aßen von dem Brot, um damit ihren Hunger zu stillen, und tranken von dem Wein, um ihren Durst zu löschen. Die wirkliche Bedeutung hatten sie vergessen. Dieses „in unwürdiger Weise“ hat nichts damit zu tun, ob die Person, die am Mahl des Herrn teilnimmt, würdig oder unwürdig ist. Jedes echte Glied der Versammlung ist durch das Werk des Herrn Jesus würdig gemacht, daran teilzunehmen. Lass dich also nicht durch ein Gefühl, unwürdig zu sein, davon abhalten, am Abendmahl teilzunehmen. Nur wenn Sünde im Leben eines Gläubigen vorhanden ist, und zwar eine Sünde, die nicht bekannt wird, ist ein solcher Gläubiger nicht würdig teilzunehmen. In Kapitel 5 ist das ausführlich behandelt worden. Hier wird davor gewarnt, leichtsinnig daran teilzunehmen, denn dann würdest du dich an dem Leib und dem Blut des Herrn schuldig machen.

1Kor 11:28. Jeder, der das Abendmahl ernst nimmt, wird davor zurückschrecken und sich also selbst prüfen. Diese Selbstprüfung ist eine Notwendigkeit. Wie geht das? Nun, wenn du daran denkst, dass du in der Zusammenkunft dem Herrn begegnest, wirst du dir auch sofort seiner Heiligkeit bewusst und der Tatsache, dass Er alles über dich weiß. Hast du bei diesem Gedanken keinerlei Furcht? Kannst du Ihm unbefangen in die Augen sehen?

Selbstprüfung hat immer ein Ergebnis. Sei es, dass du an Dinge erinnert wirst, die nicht gut sind – die kannst du dann wegtun; sei es, dass dir nichts bewusst ist – dann kannst du unbeschwert am Abendmahl teilnehmen. In Matthäus 5 findest du, wie der Herr Jesus das ausdrückt, was ich gerade mit meinen eigenen Worten gesagt habe (Mt 5:23-24). Vom Abendmahl fernzubleiben oder Brot und Kelch an dir vorübergehen zu lassen ist in keinem Fall die richtige Lösung. Du gibst dann der Verhinderung oder der Sünde den Vorrang vor deiner Liebe zu dem Herrn Jesus. Nein, prüfe dich selbst, räume die Verhinderung oder das Böse weg und iss so vom Brot und trinke vom Kelch.

1Kor 11:29. Wer nicht zur Selbstprüfung und zum Selbstgericht bereit ist, isst und trinkt sich sehr leicht ein Gericht, das Gott ausüben wird. Gott wacht über die Ehre seines Sohnes. Er kann nicht so handeln, als würde es Ihm nichts ausmachen, wie man mit dem Gedächtnis seines Sohnes umgeht. Außerdem hat Er die Seinen zu lieb, um sie so weitermachen zu lassen. Er möchte gern, dass sie den ganzen Wert dieser Einrichtung genießen. Deshalb ist Er gezwungen, Zucht über alle zu bringen, die sich keine Rechenschaft darüber geben, was für heilige Dinge sie mit dem Abendmahlsbrot und dem Abendmahlskelch in Händen haben. Wenn Gläubige den Leib nicht unterscheiden, bedeutet das, dass sie keine besondere Bedeutung mehr mit dem Abendmahlsbrot verbinden. Ihr Herz ist unbeteiligt. Es berührt sie nicht mehr. Dann muss Gott ein klares Wort zu ihnen reden.

1Kor 11:30. In Korinth waren deshalb viele Gläubige schwach und krank und eine ganze Anzahl bereits entschlafen. Diese Dinge sollten den Korinthern etwas zu sagen haben. Paulus meint damit nicht, dass jede körperliche Schwäche oder Krankheit oder jeder Sterbefall die Folge einer bestimmten Sünde wäre. Gott kann damit auch andere Absichten haben. Aber in Korinth war das alles die Folge davon.

Es kann auch heute geschehen, dass eine örtliche Versammlung auf eindringliche Weise von Gott angesprochen wird, wenn plötzlich verschiedene Gläubige schwach und krank werden und einige sogar durch den Tod weggenommen werden. Man kann dann in den Gebetsstunden der Versammlung für die Schwachen und Kranken und für die Hinterbliebenen beten. Aber es sollte auch ein Anlass dafür sein, den Herrn zu fragen, wie es kommt, dass diese Dinge geschehen, welche Ursache das hat. Sicher ist nicht gemeint, dass Schwachheit, Krankheit und Tod nur die Schuldigen treffen. Das kann zwar so sein, aber in Korinth sollte es die ganze Versammlung ansprechen, denn der Gesamtzustand war nicht gut. Es kann durchaus sein, dass Gott einige treue Gläubige weggenommen hatte, um die Untreuen zur Umkehr zu bringen. Es gibt also keine festen Regeln für das Handeln Gottes, außer dass Gott uns durch solche Ereignisse auf Situationen hinweisen will, die nicht gut sind.

1Kor 11:31. Diesem Gericht, das Gott bringen muss, können wir zuvorkommen, wenn wir uns selbst beurteilen. Du bist in der Lage und sogar dazu berufen, dich selbst zu beurteilen. Das bedeutet, dass du für dich selbst erkennst, ob du auf dem Weg des Herrn gehst oder nicht. Wenn du etwas Falsches getan hast, musst du das verurteilen. Und du sollst nicht nur die Tat verurteilen, sondern dich selbst und den Zustand deines Herzens, denn die falsche Tat konnte nur geschehen, weil du nicht nah beim Herrn Jesus warst.

1Kor 11:32. Wenn wir uns nicht selbst beurteilen, wird der Herr uns züchtigen. Wie gesagt, Er liebt uns zu sehr, um uns in der Sünde weiterleben zu lassen. Denn dann würden wir zusammen mit der Welt unter dem Gericht Gottes umkommen, wenn Er die Welt richten wird.

1Kor 11:33-34. Nach diesen ernsten Versen über das Gericht und die Zucht des Herrn ruft Paulus die Korinther dazu auf, aufeinander zu warten. Wer seine normale Mahlzeit zu Hause einnimmt, wird nicht in die Gefahr kommen, das Abendmahlsbrot zu missbrauchen, um seinen Hunger zu stillen, was Gericht über die ganze Versammlung bringt. Wenn die Gläubigen sich zu Hause gut auf die Zusammenkunft vorbereiten, wird diese für alle Anwesenden ein Segen und kein Gericht sein. Diese Vorbereitung ist eine wichtige Sache. Das tut man nicht nebenbei am Samstagabend, geschweige denn am Sonntagmorgen eine Stunde vor der Zusammenkunft – wie wichtig es auch ist, schon dann als Familie oder persönlich mit den Dingen des Herrn beschäftigt zu sein. Die Vorbereitung auf die Zusammenkunft geschieht während der ganzen Woche, ja während des ganzen Lebens. Hat nicht der Tod des Herrn, den du (vielleicht?) verkündigst, seine Ausstrahlung auf alle Bereiche deines Lebens?

Damit hat Paulus noch nicht alles gesagt, was er zu diesem Thema auf dem Herzen hatte. Es gab Dinge, die er aufheben wollte, bis er bei ihnen sein würde. Diese Dinge stehen nicht in der Bibel. Es wäre nicht gut gewesen, alles formell festzulegen. Das Wort Gottes, wie wir es in Händen haben, genügt für alle Zeiten und alle Umstände. Wir haben den Heiligen Geist bekommen, damit wir in unserer Zeit und in unseren Umständen tun, was Paulus angeordnet hat. Wer sich dem Wort Gottes und der Leitung des Heiligen Geistes unterwirft, wird dadurch Segen bekommen.

Lies noch einmal 1. Korinther 11,27–34.

Frage oder Aufgabe: Wie beurteilst du dich selbst?

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