1 Corinthians 15:42-44

Wie werden die Toten auferweckt?

1Kor 15:35. Es lädt einen nicht gerade dazu ein, eine Frage über die Auferstehung zu stellen, wenn man in der Antwort für einen Dummkopf erklärt wird. Wer hat eigentlich keine Fragen zur Auferstehung?! Aber du darfst nicht vergessen, dass Paulus immer noch von Menschen spricht, die die Auferstehung nicht ernst nehmen, wie es auch heute bei vielen so genannten Christen der Fall ist. Auch die Frage in 1Kor 15:35 muss in diesem Licht gesehen werden. Sie wird von jemand gestellt, der immer noch nicht bereit ist, sich überzeugen zu lassen, dass es eine Auferstehung gibt. Die Frage wird nur gestellt, um die Neugier zu befriedigen, und nicht aus dem inneren Verlangen, mehr über das Handeln Gottes zu wissen.

1Kor 15:36. Paulus weist den Fragesteller daher in gewissem Sinn zurecht, indem er ihn auf Beispiele in der Natur hinweist. Daraus hätte er bereits das Nötige über die Auferstehung lernen können.

Ich hörte einmal von einem Mann, der im Sterben lag und viel über den Tod und das Danach nachgedacht hatte. Er glaubte nicht an eine Auferstehung der Toten. Er hatte ein langes Krankenlager gehabt. Von seinem Bett aus konnte er nach draußen sehen und sah die Pflanzen und Bäume. Ihm war aufgefallen, dass im Herbst alles gleichsam starb. Die Farben änderten sich fast alle in Braun, und die Blätter fielen ab, bis nichts mehr übrig war als kahle Zweige. Im Winter schien alles tot zu sein. Aber was geschah im Frühling? Da entstand neues Leben! An den Zweigen erschienen Knospen, die sich später zu Blättern und Blüten entwickelten. Es kam wieder Leben nach dem Tod! Dies öffnete ihm die Augen für seine eigene Situation. Er kam zum Glauben an den Herrn Jesus, und als er starb, wusste er, dass damit nicht alles vorbei war, sondern dass er zu seinem Heiland gehen und auch einmal einen neuen Körper bekommen würde.

1Kor 15:37. Was dieser Mann sah und feststellte, stimmt mit dem überein, was Paulus hier sagt. Er weist auf den Samen hin, der gesät wird. Dieser muss zuerst sterben, dann erst beginnt das Keimen und Wachstum. Und was entsteht dann? Gleicht es noch dem Samenkorn, das gesät wurde? Überhaupt nicht! Das Korn, das in die Erde gesät wurde, ist nicht dasselbe wie das, was nach Verlauf einer Zeit aus dem Boden hervorkommt. Trotzdem ist das, was über der Erde erscheint, aus dem Korn entstanden, das gesät wurde.

1Kor 15:38. Die Sorte Samen, die gesät wurde, bestimmt, was daraus hervorwächst. Du würdest große Augen machen, wenn du die Erde umgraben und Grassamen säen würdest, um einen schönen Rasen zu bekommen, aber nach einiger Zeit vor einem wogenden Weizenfeld stehen würdest. Das geht natürlich nicht.

Zu jedem Samen gehört ein eigener Leib, ein eigenes Gewächs, das über der Erde sichtbar wird. So hat Gott es in der Natur bestimmt: Er gibt allem einen eigenen Leib, eine eigene Gestalt. In 1. Mose 1 heißt es davon, dass Gott alles „nach seiner [o. ihrer] Art“ gemacht hat (1Mo 1:11; 21; 24; 25).

1Kor 15:39. Wenn du noch einmal die Natur anschaust, jetzt nicht die Pflanzenwelt, sondern die Menschen- und Tierwelt, stellst du dort denselben Unterschied fest. Mensch und Tier sind aus derselben Substanz gemacht, nämlich aus Fleisch. Dennoch gibt es enorme Variationen dieser Materie. Was für einen gewaltigen Unterschied hat Gott zwischen Menschen, Tieren, Vögeln und Fischen gemacht!

Die Beispiele, die Paulus hier genannt hat, entstammen der ersten Schöpfung, wie sie in 1. Mose 1 entstand. Durch die Art und Weise, wie Paulus diese Beispiele gebraucht, lernst du jedoch, dass 1. Mose 1 auch etwas über den Unterschied aussagt, den es in der neuen Schöpfung geben wird. Um noch mehr Farbe in die vielen Unterschiede zu bringen, führt Paulus nun den Unterschied zwischen himmlischen und irdischen Körpern an. In den vorigen Versen hat er von irdischen Körpern gesprochen, in den 1Kor 15:40; 41 geht er einen Schritt weiter und weist auf Himmelskörper wie Sonne, Mond und Sterne hin. Jeder Himmelskörper im Weltall hat seine eigene besondere Herrlichkeit, die ihm von Gott verliehen ist.

Ich las kürzlich in Psalm 19: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet seiner Hände Werk“ (Ps 19:2). Alles, was es in der Schöpfung an Herrlichkeit zu sehen gibt, ist eine Ausstrahlung Gottes selbst. Er hat alles selbst erdacht und ausgeführt. Aber Er will, dass wir das auch wahrnehmen und Ihn dafür ehren. Wenn das für die erste Schöpfung gilt, wie viel mehr für die neue Schöpfung! Die neue Schöpfung besteht aus einem neuen Himmel und einer neuen Erde. Im neuen Himmel und auf der neuen Erde werden neue Menschen wohnen. Wie der neue Himmel und die neue Erde zustande kommen, kannst du in 2. Petrus 3 lesen (2Pet 3:10-13).

Wir kehren wieder zu 1. Korinther 15 zurück. Dort geht es um neue Menschen, wie sie in der Auferstehung zum Vorschein kommen werden. Von diesen Menschen werden welche auf der neuen Erde wohnen, mit einem Körper, der eine irdische Herrlichkeit hat, und andere werden im Himmel wohnen, mit einem Körper, der eine himmlische Herrlichkeit hat. Neid wird es dort nicht mehr geben, denn die Sünde gibt es dann nicht mehr. Jeder wird die Weisheit Gottes preisen, denn Er hat allem einen passenden Körper bereitet.

Zusammenfassend kannst du aus dem Vorhergehenden drei Dinge lernen:

1. Es ist von Samen die Rede, der zuerst sterben muss und aus dem danach ein Leib hervorgeht, der völlig anders aussieht als der Same (1Kor 15:37; 38).

2. Es ist von Unterschieden zwischen den ausgesprossten Leibern die Rede (1Kor 15:39).

3. Es ist von einem Unterschied zwischen himmlischen und irdischen Leibern die Rede (1Kor 15:40; 41).

1Kor 15:42a. Diese drei Dinge sind der irdischen Schöpfung entnommen, in der wir leben, und sie beweisen, dass es eine Auferstehung gibt. Die Schlussfolgerung lautet: „So ist auch die Auferstehung der Toten“.

1Kor 15:42b-44. Damit ist bewiesen, dass es eine Auferstehung gibt und dass sie auf eine Weise geschehen wird, die mit den Beispielen aus der Natur vergleichbar ist. Aber damit ist noch nicht gesagt, wie wir bei der Auferstehung genau aussehen werden. Das wird auch aus den folgenden Versen nicht unmittelbar deutlich. Wohl wird deutlich, dass alles viel herrlicher sein wird, ohne irgendeine Erinnerung an die Schwachheit und an das Verderben einer Erde, wo die Sünde ihr zerstörerisches Werk getan hat. Du kannst das mit einer Raupe und einem Schmetterling vergleichen. Die Raupe puppt sich ganz ein, und nach einiger Zeit kommt ein schillernder Schmetterling zum Vorschein. Unvorstellbar, diese Verwandlung! Wenn du nun deine irdische Existenz mit der Raupe vergleichst und deinen Auferstehungsleib mit dem Schmetterling, hast du eine kleine Vorstellung von der Veränderung, die sich bei der Auferstehung vollziehen wird.

Paulus verwendet für unsere „Raupenexistenz“ die Wörter „Verwesung“, „Unehre“, „Schwachheit“ und „natürlicher Leib“. Diese Wörter zeigen, wie sehr die Folgen der Sünde in unserem irdischen Körper ihre Spuren hinterlassen haben. Wenn wir sterben, ist das der letzte und deutlichste Beweis des Niedergangs, dem unser Körper von Geburt an unterworfen ist. Dann kommt unser Körper in die Erde: Er wird „gesät“. Aber damit ist die Sache für den Gläubigen nicht abgeschlossen! Gerade weil es eine Auferstehung gibt, wird gesät. Und diese Auferstehung lässt einen völlig anderen und viel herrlicheren Körper sichtbar werden. Der Körper wird auferweckt in „Unverweslichkeit“, „Herrlichkeit“, „Kraft“ und als ein „geistiger Leib“. Die Wörter, die hier verwendet werden, haben mit dem Herrn Jesus und mit seinem Werk zu tun, mit dem Himmel, mit Gott und mit dem Heiligen Geist. Der Herr Jesus hat durch sein Werk am Kreuz „den Tod zunichte gemacht, aber Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht“ (2Tim 1:10).

Der Himmel ist der Ort, wo Herrlichkeit zu sehen ist und erlebt wird und wohin wir zuvor nicht kommen konnten (Röm 3:23-24; Röm 5:2). Es ist die Kraft Gottes, wodurch die Auferstehung stattfinden wird (Eph 1:19-20). Der Körper, den wir dann haben, wird keine natürlichen Bedürfnisse mehr kennen: Er braucht nicht mehr zu essen und zu trinken, um am Leben zu bleiben. Das Leben des Auferstehungsleibes ist ein geistliches, d. h. der Heilige Geist sorgt für alles, was dieser Körper braucht, und das ist die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn. In dieser Gemeinschaft findet jede Aktivität statt, sowohl im tausendjährigen Friedensreich als auch in der Ewigkeit, im Vaterhaus. Es erscheint mir gewaltig, so ungestört mit allem beschäftigt zu sein, was der Vater aufgrund des Werkes seines Sohnes für uns bereitliegen hat – in einer Atmosphäre, wo es nichts mehr gibt, das stören kann.

Lies noch einmal 1. Korinther 15,35–44.

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