1 John 2:27

Salbung und bleiben in Ihm

1Joh 2:25. Als einem Kindlein im Glauben bleibt also in dir, was du von Anfang an gehört hast, und als Folge davon bleibst du in dem Sohn und in dem Vater. Es gibt zwischen dir und dem Sohn und dem Vater nicht die geringste Trennung. Es geht nicht darum, ob du das immer empfindest, sondern wie es tatsächlich ist. Nicht deine Gefühle sind der Maßstab dafür, sondern das, was Gott den Gläubigen verheißen hat.

Gott hat eine „Verheißung verheißen“. Die Verheißung, die Er verheißen hat, ist „das ewige Leben“. Es ist keine Verheißung, die noch erfüllt werden müsste. Du besitzt die Verheißung, also das ewige Leben, weil du glaubst. Gott hat verheißen, dass jeder, der an seinen eingeborenen Sohn glaubt, ewiges Leben bekommt (Joh 3:16). Meinst du, dass Gott etwas verheißt, was Er nicht erfüllt? Das ist unmöglich und deshalb ist irgendeine Unsicherheit völlig unangebracht.

Wie ich am Anfang bereits erwähnt habe, gibt es außer dem Aspekt des ewigen Lebens als das neue Leben in dir auch den Aspekt des ewigen Lebens als eine Sphäre des Lebens, in der du lebst. Auch das gehört zu der Verheißung, die du bekommen hast. Die Sphäre, in die du durch den Glauben gekommen bist und in der du dich aufhältst, ist die der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn.

1Joh 2:26. Johannes schreibt dies alles, um dich gegen die zu wappnen, die beabsichtigen, dich im Blick auf die Kindschaft Gottes irrezuführen. Auch wenn du dich vielleicht erst vor kurzem bekehrt hast, so hast du doch das neue Leben in seiner Fülle empfangen. Es fehlt nichts. Es ist nicht der Anfang von etwas noch Unvollständigem, dem durch neue Wahrheiten außerhalb der Bibel noch das eine und andere hinzugefügt werden müsste, um es zu vervollständigen. Die falschen Lehrer behaupteten, dass es in der Mystik des Unsichtbaren eine höhere Wahrheit gebe und dass sie den Schlüssel dazu hätten.

1Joh 2:27. Lass dich nicht von diesen trügerischen Geistern bei der Suche nach dem, was vermeintlich noch fehlt, ins Schlepptau nehmen. Es ist bei dir völlig anders. Du hast solche falschen Lehrer nicht nötig, denn du bist mit dem Heiligen Geist gesalbt, den du von Gott und von Christus empfangen hast. Der Geist Gottes, der in dir bleibt und dich niemals verlassen wird (Joh 14:16), wird dich in die ganze Wahrheit leiten (Joh 16:13). Du bist also nicht von bestimmten Menschen abhängig, die dir sagen, dass du ohne sie nicht zur völligen Erkenntnis der Wahrheit kommen könntest. Der Geist belehrt dich über alles (Joh 14:26). Er zeugt von dem Herrn Jesus und macht klar, was wahr und keine Lüge ist (Joh 15:26). Auch wenn du vielleicht noch wenig von der Wahrheit weißt und eine Irrlehre nicht widerlegen kannst, hast du dennoch ein Gespür dafür, was Wahrheit ist, und daher kannst du die Lüge abweisen (vgl. Joh 10:4; 5).

Das bedeutet übrigens nicht, dass du keine Belehrung brauchtest und dass der Besuch der Gemeindestunden, wo das Wort ausgelegt wird, und das Lesen von Büchern zum Bibelstudium nutzloser Zeitvertreib wäre. Christus hat seiner Gemeinde Gaben gegeben, unter ihnen Lehrer, um seine Gemeinde aufzuerbauen (Eph 4:11). Die Gabe zu missachten, indem du keinen Gebrauch davon machst, ist eine Missachtung des Gebers und wird zu einem schiefen geistlichen Wachstum führen.

Es geht hier darum, dass du durch den Geist empfindest, was die Wahrheit Gottes ist. Du besitzt durch den Geist die Fähigkeit, die Lüge von der Wahrheit zu unterscheiden. Durch das, was der Geist dich gelehrt hat, weißt du, dass du in Ihm bleibst. Der Geist sät keine Zweifel, sondern befestigt.

Übrigens kann sich Ihm in „so bleibt in ihm“ sowohl auf Gott als auch auf den Herrn Jesus beziehen. Es ist eins der Kennzeichen der Briefe von Johannes, dass es nicht immer deutlich ist, ob Er oder Ihm sich nun auf den Vater oder auf den Sohn bezieht. Das ist auch nicht schlimm, denn beide Personen sind Gott.

1Joh 2:28. In diesem Vers wendet Johannes sich wieder als alter Gläubiger an alle Kinder Gottes als seine geistlichen Kinder. Er ermutigt dich, „in ihm“ zu bleiben. Er möchte erreichen, dass du dir der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn bewusst bist und dass du dich in dieser Sphäre aufhältst. Johannes gibt diese Ermutigung im Blick auf die Offenbarung des Herrn Jesus. Damit meint er das Kommen des Herrn Jesus, das er selbst auch erwartet.

Wenn du in bewusster Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus lebst, erwartest du Ihn mit Freimütigkeit und auch mit Verlangen. Wenn du für dich lebst und nicht in Gemeinschaft mit Ihm und Ihn daher nicht erwartest, wirst du beschämt werden, wenn Er kommt. Du wirst gleichsam die Augen niederschlagen. Willst du das? Denke deshalb daran, dass du in Ihm bist. Wenn der Herr Jesus offenbart wird und jedes Auge Ihn dann sieht (Off 1:7), wird jeder Mensch erkennen, dass der Sohn gerecht ist und dass Er das Gericht gerecht ausübt. Das weißt du bereits jetzt.

1Joh 2:29. Johannes hat hier über die Gerechtigkeit des Sohnes gesprochen und nimmt das zum Anlass, weiter die Eigenschaften zu nennen, an denen man Kinder Gottes erkennen kann. Aus dem, was er bereits früher geschrieben hat, weißt du, dass es ihm darum geht, deutlich zu machen, dass jeder, der den Herrn Jesus als sein Leben hat, durch dieses Leben gekennzeichnet wird. Wer dieses Leben, das ewige Leben, hat, ist „aus ihm geboren“. Johannes nennt diesen Ausdruck in seinem Brief hier zum ersten Mal.

Wer aus Gott geboren ist, hat die Natur Gottes und zeigt das dadurch, dass er „die Gerechtigkeit tut“. Der Herr Jesus ist gerecht und dieses Kennzeichen siehst du auch bei jedem Kind Gottes. (Von dem Herrn Jesus liest du allerdings nirgendwo, dass Er aus Gott geboren ist, denn Er ist Gott.)

Die Gerechtigkeit zu tun bedeutet nicht, ab und zu eine gute Tat zu tun. Es geht um das, was für das neue Leben charakteristisch ist, um die Praxis des neuen Lebens. Das neue Leben tut die Gerechtigkeit und nichts anderes. Die Gerechtigkeit zu tun bedeutet, das zu tun, was vor Gott gerecht ist, und das kommt in deinem Denken, Sprechen und Handeln zum Ausdruck.

Auch hier geht es wieder nicht darum, dass du das zu hundert Prozent in deinem Leben verwirklichst, sondern es geht um das, was zu dem neuen Leben gehört, um die Natur Gottes. Das Tun der Gerechtigkeit findest du nur bei dem, der aus Gott geboren ist. Es ist Leben, das so ist, wie der Herr Jesus ist.

Lies noch einmal 1. Johannes 2,25–29.

Frage oder Aufgabe: Was bedeutet die Salbung die du empfangen hast?

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