1 John 5:11

Das Zeugnis Gottes über seinen Sohn

1Joh 5:6. Johannes geht nun näher auf die Person ein, die er soeben „Jesus, der Sohn Gottes“, genannt hat (1Joh 5:5). Er spricht darüber, wer Er ist, und auch über das Werk, das Er vollbracht hat. Er weist zunächst auf Ihn hin als den, der gekommen ist. Das bezieht sich auf sein Kommen auf die Erde und sein ganzes irdisches Dasein. So hat Er erfüllt, was Er zu Gott sagte, als Er in die Welt kam: „Siehe, ich komme …, um deinen Willen, o Gott, zu tun“ (Heb 10:7). Das zeigt, dass Er bei dem Vater war und in die Welt kam.

Die gesamte Zeit seines Hierseins auf der Erde wurde durch „Wasser“ gekennzeichnet, das bedeutet, dass Er vollkommen vom Wort Gottes lebte (Mt 4:4), wovon das Wasser ein Bild ist (Eph 5:26).

Allerdings ist Er „nicht durch das Wasser allein“ gekommen. Sein tadelloses, Gott verherrlichendes Leben allein hätte dir keine Errettung bringen können. Er ist auch „durch das Blut“ gekommen. Sein vollkommenes, Gott geweihtes Leben musste mit dem Vergießen seines Blutes enden. Er musste sein Blut für deine Sünden geben. Sein Werk auf dem Kreuz ist eng mit seinem Leben auf der Erde verbunden. Ohne sein Blut gibt es kein Leben für uns. Jesus Christus hat vom Wort Gottes gelebt und sein Blut gegeben.

Nachdem Christus gestorben war, kam aus seiner Seite Blut und Wasser hervor (Joh 19:34) als Beweis, dass Er wirklich gestorben war. Es ist zugleich ein Zeugnis dafür, dass wir dadurch das ewige Leben empfangen konnten. In seinem Evangelium spricht Johannes zuerst über das „Blut“ und dann über das „Wasser“. Das kann man die historische Reihenfolge nennen. So geschah es auf dem Kreuz. Das Blut ist für Gott die Grundlage, um Menschen von ihren Sünden erlösen zu können. Deshalb kann Er Menschen das ewige Leben schenken. Das Wasser betont mehr die Reinigung des Sünders von seinen Sünden durch die Kraft des Wortes.

Hier in seinem ersten Brief spricht Johannes zuerst von „Wasser“ und dann von „Blut“. Das kannst du die praktische Reihenfolge nennen. So bist du damit in Berührung gekommen. Zuerst hat dich das Wasser von deinen Sünden gereinigt, denn sie waren das große Hindernis zwischen dir und Gott. Danach siehst du, dass das Blut alle deine Sünden vor Gott weggetan hat. Wasser bezieht sich mehr auf das, was du nötig hattest, und Blut bezieht sich mehr auf das, was für Gott erforderlich war.

Auf das Zeugnis von dem Wasser und dem Blut folgt noch das Zeugnis des Geistes: „Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt.“ Er legt Zeugnis davon ab, wer der Herr Jesus ist und was Er getan hat. Wasser und Blut sind bildhafte oder symbolische Zeugen. Sie stellen etwas dar. Der Geist ist kein symbolischer, sondern ein persönlicher Zeuge. Er wird als Zeuge nach den Zeugen genannt, die in ihrer Bedeutung von dem Leben und dem Sterben des Herrn Jesus sprechen. Der Geist kam als Zeuge, nachdem der Herr Jesus auferstanden und verherrlicht war (Joh 7:39). Durch den Geist erfahren wir die Bedeutung der bildhaften oder symbolischen Zeugen. Der Geist ist die Wahrheit. Du hast die Wahrheit Gottes durch das Wirken des Geistes der Wahrheit gefunden.

1Joh 5:7. Es gibt also drei Zeugen und jeder hat ein besonderes Zeugnis. Und doch bilden sie in ihrem Zeugnis zusammen eine Einheit. Keiner der Zeugen ist von den anderen Zeugen unabhängig. Der Geist spricht durch das Wort. Der Geist spricht durch das Wort über das Wasser und über das Blut, und darum hast du das vollständige und unbestreitbare Zeugnis dieser drei Zeugen angenommen. Das Zeugnis ist absolut vertrauenswürdig, denn „aus dem Mund von zwei oder drei Zeugen wird jede Sache bestätigt werden“ (2Kor 13:1).

1Joh 5:8. In diesem Vers nennt Johannes die Zeugen noch einmal (vgl. 1Joh 5:6), doch nun nennt er den Geist zuerst. Er tut das, weil der Geist dich dazu gebracht hat, das Zeugnis über den Sohn Gottes anzunehmen. Es ist das Werk des Geistes in deinem Herzen, dass du verstanden und geglaubt hast, wer der Herr Jesus ist und was Er getan hat. Die drei Zeugen sind „einstimmig“ in ihrem Zeugnis über das, was du nötig hattest, um Anteil am ewigen Leben zu bekommen, das dir in dem Sohn gegeben ist. Dieses dreifache Zeugnis gibt dir die zweifelsfreie Gewissheit, dass du den Sohn als dein Leben hast.

1Joh 5:9. Johannes stellt „das Zeugnis Gottes“ dem „Zeugnis der Menschen“ gegenüber und damit meint er wohl besonders das Zeugnis der Irrlehrer. Menschen können sagen, was sie wollen, doch wenn sie die Bedeutung des Wassers und des Blutes nicht kennen und daher also auch den Geist nicht besitzen, sind sie Lügner. Es gibt solche, die behaupten, dass sie dir sagen können, wie du ohne das Blut mit dem Sohn in Verbindung kommen kannst. Sie sprechen zum Beispiel über Jesus in Verbindung mit „das Wasser allein“. Das heißt, dass sie Ihn als einen guten Menschen und ein nachahmenswertes Vorbild hinstellen. Sie sprechen von Ihm jedoch mit keinem Wort als das Sühnopfer, das ein Sünder nötig hat.

Du musst deshalb gut auf das Zeugnis Gottes achtgeben, das größer ist als das Zeugnis irgendeines Menschen. Gott hat Zeugnis über seinen Sohn gegeben, als Er im Jordan getauft wurde und auch bei seiner Verklärung auf dem Berg (Mt 3:17; Mt 17:5). Das Zeugnis ist damals erklungen, doch der Klang ist nicht verstummt. Das Zeugnis erklingt in völliger, nicht nachlassender Kraft bis heute und wird es in Ewigkeit tun.

1Joh 5:10. Wenn dies nun das Zeugnis ist, das der dreieine Gott über seinen Sohn gezeugt hat, wie solltest du dann noch auf ein einziges Wort hören, das Menschen, die den Geist nicht haben, über den Sohn sagen? Es mögen die gelehrtesten Menschen sein, mit den wohlklingendsten Namen, die in eindrucksvoller Weise über Jesus sprechen, doch sie sind Blinde und Toren. Ihr Zeugnis ist nicht nur falsch, du hast es auch überhaupt nicht nötig. Du hast das Zeugnis in dir selbst. Du glaubst an den Sohn Gottes. Du hast das Zeugnis Gottes über seinen Sohn angenommen, du stimmst damit überein. Dadurch hast du neues Leben bekommen. Das besitzt du, es ist in dir. Das neue Leben ist vollständig, es braucht nicht vervollständigt zu werden. Es muss zwar wachsen, doch das ist etwas anderes, als dass etwas daran fehlt, was die falschen Lehrer dir dann geben könnten.

Diese falschen Lehrer haben nicht „an das Zeugnis geglaubt …, das Gott bezeugt hat über seinen Sohn“. Sie glauben einfach nicht, was Gott gesagt hat, und damit haben sie Ihn zum Lügner gemacht. So gibt es auch heute viele, die sich Christen nennen, aber das Wort Gottes in Frage stellen. Sie legen das, was Gott gesagt hat, auf ihre eigene Weise aus. Sie meinen, es besser zu wissen als Gott, und erklären Ihn damit zum Lügner.

1Joh 5:11. Was immer sie behaupten mögen, das Zeugnis steht fest und die gemeinsten und gröbsten Angriffe können ihm nichts anhaben. Du brauchst dich daher selbst von dem heftigsten Widerstand nicht beeindrucken zu lassen. Der Inhalt des Zeugnisses ist, dass Gott dir ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Deshalb ist es völlig unabhängig von irgendeinem Menschen und es ist zugleich unangreifbar durch irgendwelche Irrlehre.

Du darfst wissen und auch erleben, dass du durch den Besitz des ewigen Lebens, das du von Gott empfangen hast, in Beziehung zu Gott gebracht bist. Auch wenn du nicht alles weißt, was das ewige Leben beinhaltet, so hast du es doch empfangen, es ist in dir. Wohlgemerkt, dieses Leben ist das Leben, das „in seinem Sohn“ ist. Das Leben, das du hast, ist Er. Er ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben, wie es später heißt (1Joh 5:20). Du kannst das mit deiner Hand vergleichen, die zwar Leben hat, doch nur in Verbindung mit deinem Körper. Das Leben deiner Hand ist das Leben des ganzen Menschen. Wenn die Hand vom Körper abgetrennt wird, ist das Leben entwichen. In der gleichen Weise hat auch ein Blatt an einem Baum Leben. Das ewige Leben kann also nicht außerhalb des Sohnes genossen oder erlebt werden.

1Joh 5:12. Trotz allem, was jemand sagen oder behaupten mag – die kurze und kräftige Schlussfolgerung ist: Hast du den Sohn, so hast du das Leben und alles, was es beinhaltet; hast du den Sohn nicht, so hast du nichts und es fehlt dir all das, was mit dem Leben verbunden ist. Der große Unterschied besteht darin, ob jemand den Sohn Gottes als sein Leben hat oder nicht.

1Joh 5:13. Johannes beendet allmählich seinen Brief. Als Einleitung zu seinen Schlussworten teilt er dir mit, warum er all das Vorhergehende geschrieben hat. Wenn es um die Sicherheit dessen geht, was gesagt worden ist, so legt die Bibel den Nachdruck auf das geschriebene Wort. Er hat geschrieben, damit du nicht nur mit deinem Verstand, sondern mit deinem Herzen weißt, dass du ewiges Leben hast. Du weißt, dass du es besitzt, weil du gesehen hast, was das ewige Leben ist. Du hast nämlich gesehen, wer Jesus Christus ist: dass Er der Sohn Gottes ist. Du glaubst an Ihn, an seinen Namen. Sein Name ist eine Beschreibung der vollen Offenbarung dessen, wer Er ist. In diesem Namen ist alle Herrlichkeit und Pracht dieser Person enthalten. Um davon mehr kennenzulernen, musst du das Wort Gottes lesen und studieren. Alles, was du darin über Ihn entdeckst, wirst du mit größter Liebe und Dankbarkeit in dein Herz aufnehmen.

Es ist damit wie mit dem Volk Israel, dem alle Segnungen des verheißenen Landes gegeben worden waren, bevor es hineinzog. Im fünften Buch Mose stellt Mose dem Volk die reichen Segnungen des Landes vor. Um diese Segnungen jedoch tatsächlich genießen zu können, musste das Volk das Land Schritt für Schritt in Besitz nehmen (Jos 1:2; 3). So bist auch du mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern gesegnet (Eph 1:3). Man kann sie mit dem Begriff „ewiges Leben“, den Johannes hier gebraucht, zusammenfassen. Du bist in dem himmlischen Land, doch du musst dessen Schätze entdecken. Du musst deinen Fuß daraufsetzen, und jeden Ort, auf den du deinen Fuß setzt, darfst du dein Eigentum nennen, wobei dir grundsätzlich das ganze Land gegeben ist. Wenn du so Schritt für Schritt das entdeckst, was dir in der Gabe des ewigen Lebens alles gegeben ist, wirst du auch danach verlangen, dem Vater dafür zu danken (vgl. 5Mo 26:1; 2; Joh 4:10; 14; 23; 24).

Lies noch einmal 1. Johannes 5,6–13.

Frage oder Aufgabe: Worin besteht das Zeugnis, das Gott über seinen Sohn gezeugt hat, und was bedeutet es?

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