1 Kings 17:6

Elia am Bach Krith

Elia verschwindet so plötzlich von der Bühne, wie er auf ihr erschien. Nachdem er seine Botschaft übermittelt hat, kommt das Wort des HERRN zu ihm. Er soll sich an einem Ort verstecken, an dem Gott ihn versorgen wird. Es sieht nicht so aus, als ob er sich sofort vor Ahab versteckt. Es ist denkbar, dass Ahab ihn erst später suchen wird, als die Auswirkungen seines Gebets deutlich werden. Elia gehorcht und geht an den Ort, den Gott ihm gesagt hat. In der Abgeschiedenheit formt Gott seinen Diener.

Öffentliches Auftreten setzt den Diener der Gefahr der Selbsterhöhung aus. Bei Gott im Verborgenen hat er keinen anderen als Gott. Hier lernt er, sich selbst in Gottes Gegenwart zu sehen, und er lernt, wer Gott für ihn ist. Es gibt „eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden“ (Pred 3:7b). Für Elia ist nun die Zeit des Schweigens gekommen, bis die nächste Anweisung Gottes kommt, wieder zu reden. Es ist eine Zeit der weiteren Vorbereitung auf seinen öffentlichen Dienst, die wir im nächsten Kapitel sehen, wenn er vor dem ganzen Volk steht. Andere Diener kannten auch eine solche Periode. Wir sehen es bei Mose, David, Johannes dem Täufer, Paulus und auch beim Herrn Jesus.

Der HERR versorgt Elia mit Brot und Fleisch durch unreine Vögel, die Raben, und Wasser aus dem Bach. Der Prophet Obadja, so sehen wir im nächsten Kapitel, versorgt hundert Propheten des HERRN mit Brot und Wasser (1Kön 18:4). Raben kümmern sich nicht um ihre Jungen, sondern Gott erhält sie (Ps 147:9; Hiob 38:41). In seiner Souveränität nutzt er jedoch die Raben für andere (vgl. Ps 50:11). So verfügt Er immer über Mittel, um die Seinen mit dem zu versorgen, was sie brauchen, auch wenn diese Mittel gegen ihre Natur handeln. Die Art und Weise, wie Gott Elia versorgt, ist auch eine Schande für Israel. Anscheinend gibt es in Israel niemanden, der den Propheten versorgen will.

Das Brot und das Fleisch, das die Raben ihm bringen, sprechen von dem Herrn Jesus. Er ist „das Brot des Lebens“ (Joh 6:35). Der Herr Jesus sagt über das Brot auch folgendes: „Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt“ (Joh 6:51b). In Johannes 6 stellt Er sich selbst als die Nahrung vor, die das Mittel ist, um uns von allem zu befreien, was dem Tod unterworfen ist. Wenn wir aus Ihm leben, werden wir frei davon. Das können wir aus dem lernen, was Elia hier erlebt.

Dreimal hat Elia die besonderen Vorkehrungen der Fürsorge Gottes für seinen Lebensunterhalt erfahren: hier am Bach Krith durch die Raben, später in diesem Kapitel bei der Witwe durch das nicht ausgehende Mehl und Öl und in 1. Könige 19, wo der Engel des HERRN ihm Kuchen und Wasser gibt (1Kön 19:5-8).

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