1 Peter 1:24

Bruderliebe und Wiedergeburt

1Pet 1:22. Nach diesen eindrucksvollen Worten über das Werk Christi und die herrlichen Folgen, die das für die hat, die daran teilhaben, ist es nicht verwunderlich, dass sich nun eine Aufforderung zur ungeheuchelten Bruderliebe anschließt. Du bist noch nicht am Ziel deiner Bestimmung, sondern unterwegs zum Erbteil. In der Welt bist du ein Fremder, doch du hast in der Welt eine Gemeinschaft, in der du zu Hause bist. Unterwegs zum Ziel siehst du auf dem Weg um dich her deine Geschwister, Menschen, die dasselbe Ziel vor Augen haben. Sie sind Gegenstände derselben Liebe Gottes und durch dasselbe Lamm erlöst. In ihrer Gemeinschaft empfindest du die Wärme der Bruderliebe. Deine Anwesenheit trägt zur Temperatur der Bruderliebe mit bei, denn Bruderliebe ist gegenseitig. Sie empfängt Wärme und strahlt Wärme aus.

Die Aufforderung ergeht an dich, weil du deine Seele durch den Gehorsam gegenüber der Wahrheit gereinigt hast. Du hast dich im Licht der Wahrheit Gottes als Sünder erkannt und im Gehorsam Gott deine Sünden bekannt und dich bekehrt. Dadurch ist ein Werk der Reinigung in dir geschehen (Joh 15:3). Du bist rein geworden, du hast ein reines Herz bekommen. In der Praxis kann man das an der ungeheuchelten Liebe zu deinen Geschwistern erkennen. Die Bruderliebe ist ein Beweis dafür, dass die neue Natur vorhanden ist. Du liebst die Brüder, weil sie aus Gott geboren sind (1Joh 5:1).

Die Tatsache, dass Petrus über „ungeheuchelte“ Bruderliebe spricht, macht deutlich, dass es um echte Liebe geht, bei der von Heuchelei, so tun als ob, keine Rede ist. Heuchelei – dich besser zu geben, als du bist – gehört zu deinem früheren Leben. Es geht in der Gemeinschaft von Geschwistern auch nicht um ein bisschen schwache Liebe, sondern um Liebe zueinander „mit Inbrunst“. Es ist ein Auftrag, einander intensiv zu lieben. Das schließt ein rein mechanisches Lieben aus. Dabei dürfen auch keine unaufrichtigen Motive oder unsaubere Absichten eine Rolle spielen. Es muss Liebe sein, die aus einem reinen Herzen kommt.

1Pet 1:23. In einem reinen Herzen ist kein Platz für Sünde, es ist ein Herz, das in Gemeinschaft mit Gott lebt. Diese Gemeinschaft ist durch die Wiedergeburt entstanden, eine Geburt, die durch das Wort Gottes und den Geist Gottes bewirkt wird (Joh 3:5). Das Wort ist ein Same, der in dein Herz gesät wurde und aus dem sich neues Leben entwickelt hat. Das Wort Gottes hat Leben in sich. Dieses Leben ist nicht verweslich oder vergänglich, sondern unvergänglich und ewig bleibend, so wie Gott selbst der unvergängliche, ewig bleibende Gott ist (Röm 1:23; 1Tim 1:17). Wenn Er Leben gibt, ist das Leben von Ihm selbst und hat daher auch dieselben Eigenschaften.

1Pet 1:24. Das Leben bildet einen starken Gegensatz zu dem Leben des Menschen, der nicht aus Gott geboren ist. Diesen Gegensatz siehst du auch in dem Zitat aus der Prophezeiung Jesajas (Jes 40:6-8). Aus dem Zitat ist ersichtlich, was der natürliche Mensch ist, der ja aus verweslichem Samen entstanden ist. Das Leben des natürlichen Menschen ist wie Gras und wie eine Blume des Grases. Das ist eine bildhafte Beschreibung eines Lebens, das erfolgreich und schön zu sein scheint, das jedoch, wenn du es genau betrachtest, nur sehr kurz ist und dessen Schönheit schnell vergeht.

1Pet 1:25. Diesem Leben stellt Jesaja nicht das Leben aus Gott gegenüber, sondern das Wort Gottes. Das Leben aus Gott ist untrennbar mit dem Wort Gottes verbunden. Wir haben das neue Leben der Wiedergeburt ausschließlich dadurch empfangen, dass Gott uns sein Wort verkündigen ließ. Das Wort hat in uns das neue Leben bewirkt, und deshalb bleibt dieses Leben in Ewigkeit. Es kann nicht verlorengehen, genauso wenig wie etwas von den Worten Gottes verlorengehen kann. Die neue Natur bleibt ewig, denn sie ist genauso unverweslich wie das Wort Gottes.

Lies noch einmal 1. Petrus 1,22–25.

Frage oder Aufgabe: Wie äußert sich deine Liebe zu deinen Geschwistern?

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