1 Samuel 15:33

Samuel tötet Agag

Noch einmal spricht Saul aus, dass er gesündigt hat (1Sam 15:30; 1Sam 15:24), aber wieder wegen der Folgen und nicht wegen der Tat. Hier wird auch deutlich, warum er will, dass Samuel mit ihm mitgeht. Es geht ihm nur um seine eigene Ehre vor dem Volk. Er wollte sich selbst hochhalten. Das Volk sieht zu Samuel auf. Wenn er sich der Gesellschaft Samuels versichern kann, wird seine Stellung bei dem Volk garantiert sein. Saul sucht äußerlichen, menschlichen Halt, um dann zu versprechen, dass er sich dann vor dem HERRN niederbeugen wird.

Bemerkenswerterweise lesen wir, dass Samuel dem Wunsch Sauls nachkommt. Ist es, weil er eine Schwäche für Saul hat? Im folgenden Kapitel sehen wir, wie sehr Samuel an Saul hängt. Es ähnelt der Schwäche, die Paulus für seine jüdischen Brüder hat, die Eiferer für das Gesetz sind, und wo sich Paulus zu einem Handeln überreden lässt, die seiner Position als ein vom Gesetz freigemachter Gläubiger nicht entspricht (Apg 21:20-26). Saul hält auch Wort und beugt sich vor dem HERRN nieder. Aber was hat diese Ehrerbietung vor dem HERRN für einen Sinn, wenn das Herz nicht wirklich verändert ist?

Es kann auch sein, dass Samuel mit Saul mitgeht, um zu beenden, was Saul versäumt hat, und zu tun, was Saul hätte tun müssen. Er befiehlt, dass Agag, den er ausdrücklich „den König der Amalekiter“ nennt, zu ihm gebracht wird. Es scheint so, dass Agag pfeifend angelaufen kommt, weil er meint, dass er verschont bleiben wird. Es ist nicht erkennbar, ob solch ein Verhalten Dummheit oder Übermut von Agag ist. In jedem Fall ist sein Optimismus unbegründet. Sein Optimismus zeigt auch das völlige Fehlen der Reue über die von ihm verübten Gräueltaten.

Bevor Samuel das Gericht über Agag vollstreckt, hält er ihm seine Missetaten vor. Dann tut Samuel, der alte Prophet, das, was Saul hätte tun sollen, zu dessen Beschämung, und haut Agag in Stücke. Es steht dabei, dass er es „vor dem HERRN in Gilgal“ tut. Samuel handelt in Übereinstimmung mit Gottes Gedanken und nicht aus Rachsucht.

Agag erntet, was er gesät hat. Ihm wird nach seinen Taten vergolten. Die geistliche Lektion ist deutlich. Mit dem „Schwert des Geistes, das Gottes Wort ist“ (Eph 6:17b) wird das Fleisch in seiner stolzen und königlichsten Form, in der es so oft verschont wird, niedergeschlagen. Hier versagt jeder „Saul“ aus allen Generationen. Die Mächte, die es gibt, vertilgen in einem gewissen Maße das, was verkehrt ist, aber sie urteilen nicht so, wie Gott urteilt. Das Schwert kann nur durch die Hand eines Propheten über Agag ausgestreckt werden.

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