1 Samuel 21:6

Einleitung

Davids Weg als Flüchtling beginnt. Er wird vogelfrei erklärt und wird von Saul gejagt. Sein Weg beginnt mit zwei Fehlern. Sein erster Fehler ist, dass er Ahimelech durch Täuschung mit in seine Sache einbezieht. Das Ergebnis ist, dass das ganze Geschlecht Ahimelechs ausgerottet wird. Sein zweiter Fehler ist, dass er zu Achis geht. Zugleich hat David auf seiner Flucht mehrere Psalmen geschrieben, die seine Gefühle ausdrücken. In diesen Psalmen kommt der Geist Christi zum Ausdruck.

Deutsches Vers (21,1)

David und Jonathan gehen auseinander

Nachdem David und Jonathan Abschied voneinander genommen haben, gehen sie jeder seinen eigenen Weg. Jonathan hat David alles gegeben. Er hat es für ihn mit seinem Vater aufgenommen. Er hat ihn geküsst. Er ist ihm jedoch nicht auf dem Weg der Verwerfung gefolgt. Sie gehen auseinander und werden einander erst auf der anderen Seite des Todes in ihrer innigen Verbundenheit wiedersehen. David geht dem Leiden entgegen und von dort auf den Thron. Jonathan geht nicht mit ihm in den Leiden und wird auch nicht mit ihm verherrlicht. Er geht zur Stadt zurück und wird mit seinem Vater auf dem Gebirge Gilboa fallen.

Wie wir auch über Jonathan denken mögen, er ist nicht mit David den Weg der Bedrückung und der Schmach gegangen. Er wird nicht unter den Helden Davids erwähnt, die ihm in seinen Leiden gefolgt sind und mit ihm in seiner Herrschaft verherrlicht werden.

Dennoch ist es gut, egal wie wir über Jonathan denken, zu bedenken, dass ein Vergleich zwischen Jonathan und den Männern, die bei David sind, nicht vollständig aufgeht. Jonathan hat eine andere Stellung. Wer hat übrigens eine Hingabe und Liebe zu David an den Tag gelegt wie er? David hat ihn nie gebeten, ihm zu folgen.

Vielleicht ist er in gewisser Hinsicht mit dem Mann zu vergleichen, der Dämonen austreibt, von dem Johannes zum Herrn sagt, dass sie – er und die anderen Jünger – es ihm verboten haben, weil er ihnen nicht folgt. Aber der Herr spricht den Mann gerecht und tadelt seine Jünger (Lk 9:49; 50). In jedem Fall wird Jonathan seinem Vater sicher nicht geholfen haben bei dessen Jagd auf David.

Deutsche Versen (2-7)

David bei Ahimelech

David hat zuerst Schutz bei Samuel gehabt. Aber er war dort nicht sicher vor Saul. Auch sein Freund, Prinz Jonathan, hat ihm keinen dauerhaften Schutz bieten können. Jetzt, wo er wirklich ein Flüchtling ist, ohne jede Hilfe oder Schutz, geht er zum Priester Ahimelech nach Nob. Er tut das, um nach dem Willen Gottes zu fragen (1Sam 22:10). Bei dem Priester sind nämlich die Urim und die Tummim, um Gottes Willen zu erkennen.

Ahimelech wundert sich darüber, dass David allein ist. Es sind zwar andere bei ihm (Mk 2:26), aber das sind wahrscheinlich einige seiner Männer und keine Mitglieder des Hofes Sauls, die normalerweise mit ihm gingen, wenn er etwas für Saul tun sollte. Ahimelech weiß nicht, dass David auf der Flucht ist, und David schweigt auch darüber. Statt ehrlich zu sagen, dass er auf der Flucht vor Saul ist, erfindet er eine Geschichte über einen geheimen Auftrag von Saul. Er lügt dem Priester etwas vor. Sein Vertrauen auf den HERRN ist verschwunden und er lebt in Furcht vor Menschen. Das führt einen Menschen zu einem Handeln, wodurch Schmach auf den Namen des HERRN geworfen wird und anderen Böses getan wird. Er ist hier ein warnendes Beispiel für uns.

David bittet Ahimelech um zwei Dinge: Brot (1Sam 21:4) und ein Schwert (1Sam 21:9). Er hätte gerne fünf Brote. Ahimelech antwortet, dass nur „heiliges Brot“ da ist, das heißt die Schaubrote (1Sam 21:7). Diese haben eine Woche auf dem goldenen Tisch im Heiligen gelegen und müssen durch neue Brote ersetzt werden. David darf sie für sich und seine Männer haben unter der Bedingung, dass die Männer sich ihrer Frauen enthalten haben.

David antwortet, dass die Männer drei Tage keinen Kontakt mit ihren Frauen hatten und dass die „Gefäße der Knaben heilig sind“. Die „Gefäße“ sind ihre Kleidung und andere persönliche Besitztümer. Auch sind sie nicht mit etwas Unreinem in Berührung gekommen (3Mo 13:58; 2Mo 19:10).

David zieht den Schluss, dass dieses Schaubrot, da es im Begriff steht, durch frisches Brot ersetzt zu werden, „einigermaßen gewöhnliches [Brot]“ ist. Das alte Brot hat seine Aufgabe vor dem Angesicht des HERRN erfüllt und kann nun verzehrt werden. Der Herr Jesus, der Sohn Davids, heißt diese Schlussfolgerung gut (Mt 12:3; 4). Der Herr verweist auf diese Geschichte, weil sie treffend illustriert, was sein Volk zu diesem Zeitpunkt mit Ihm tut. Er zeigt mit der Anführung dieser Geschichte, dass das Halten von zeremoniellen Gebräuchen für Ihn keinen Wert hat, wenn der von Gott gesalbte König von seinem Volk verworfen wird.

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