1 Samuel 23:9

David befragt den HERRN

Als David erfährt, was Saul vorhat, fragt er den HERRN, den Gott Israels – er sieht das ganze Volk in Verbindung mit Gott –, was Kehila tun wird. Er stellt konkrete Fragen und bekommt eine klare Antwort. Zuerst sagt der HERR ihm, dass Saul kommen wird, denn die Antwort auf diese Frage ist als erstes von Interesse. Wenn David das weiß, ist die folgende Frage, was die Bewohner Kehilas tun werden. David ist nicht so naiv, zu denken, dass sie ihn als ihren Wohltäter nicht an Saul ausliefern werden. Auch auf diese Frage bekommt er eine Antwort des HERRN. Die schockierende Antwort ist, dass sie ihn an Saul ausliefern werden.

Was die Gedanken der Bewohner Kehilas sind, wird nicht gesagt. Vielleicht haben sie gar nicht darüber nachgedacht, aber der HERR weiß, dass sie einknicken werden, wenn Saul sie unter Druck setzt. Nur der HERR kann Reaktionen vorhersagen. Er allein kann sagen, was geschehen würde, wenn sich eine Sache anders entwickelt hätte. Das können wir nicht. Wir können raten, aber nichts mit Sicherheit sagen.

Eine Vermutung ist zum Beispiel, dass sie ihn an Saul ausliefern werden, weil sie in Saul, so könnten sie vielleicht meinen, Sicherheit haben. Das haben sie, so haben sie vielleicht auch gedacht, in dem Flüchtling David nicht. Die Herrscher der Welt zu wählen, scheint vernünftiger zu sein, als jemanden zu wählen, der verworfen ist und eine Zielscheibe des Herrschers.

Nach dieser Antwort zieht David aus der Stadt weg. Er ist nicht eigensinnig und rechnet nicht auf die Solidarität der Bewohner Kehilas. Der HERR hat nicht gesagt, dass er die Stadt verlassen muss, aber David sieht die Antwort des HERRN als Anweisung, dort wegzuziehen. Er zieht im Vertrauen auf Gott weg. Er wählt, unter dem Schutz Gottes, die Unsicherheit der Flucht und verlässt die Sicherheit der Stadt, die ihm ohne Gott keinen Schutz bieten kann.

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