1 Samuel 27:1

In das Land der Philister

In diesem Kapitel tut David das, was er im vorigen Kapitel als Ziel der Menschen genannt hat, die ihn jagen: Er nimmt seine Zuflucht zu „anderen Göttern“ (1Sam 26:19b). In 1Sam 27:1 steht seine Motivation. Es ist keine Überlegung mit dem HERRN, sondern mit sich selbst. Er spricht „in seinem Herzen“, dass er zu seiner Sicherheit seine Zuflucht zu den Philistern nehmen muss, denn dort wird Saul ihn sicher nicht nachjagen.

Die Überlegungen des menschlichen Herzens führen zu einem verkehrten Weg. Er hat sich immer aus der Hand Sauls zu halten wissen, aber dieses „Glück“ ist einmal zu Ende. So wird argumentiert, wenn nicht mehr Gott im Vordergrund steht, sondern der Mensch. Wer kennt das nicht? Auch Abraham und Elia haben so argumentiert und sind einen eigenen Weg gegangen. Der Unglaube sieht auf die aktuellen Umstände voller Gefahren, während nicht an Gottes Rettungen in der Vergangenheit gedacht wird. Dazu kommen wir, wenn wir denken, dass wir einen konstanten Druck nicht länger aushalten können und kurz davor stehen, zusammenzubrechen.

David lässt den Worten Taten folgen und geht zu Achis. Es ist das zweite Mal, dass er dorthin flüchtet. Das erste Mal ist er nur kurz dort gewesen, denn als er sich entdeckt fühlt, bekommt er auch dort Angst. Er hat sich wie ein Wahnsinniger verhalten und wurde von Achis weggeschickt (1Sam 21:11-16). Jetzt geht er wieder dorthin. Es wird Achis im Lauf der Zeit deutlich geworden sein, dass David der Erzfeind Sauls ist. Er lässt David bei sich wohnen.

Als Saul hört, dass David nach Gat geflohen ist und dort auch untergekommen ist, lässt er David in Ruhe. Es scheint, dass Davids Plan gelingt. Die Probleme sind vorbei. Das ist jedoch nur Schein. Er verstrickt sich immer mehr in den Netzen von Achis. David muss diese Erfahrung machen, damit er lernt, dass sein Königreich die Gnade als Basis haben soll.

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