1 Thessalonians 4:11-18

Bruderliebe und Werke

1Thes 4:9. Hier beginnt der zweite Teil von Kapitel 4. Nach der Liebe in der Ehe folgt jetzt die Liebe unter Brüdern. Es geht um die Liebe in der Familie, eine Liebe, die sich zu allen Angehörigen der Familie erstreckt. Diese Liebe wird in der Seele eines Gläubigen geweckt, sobald er ein Kind Gottes ist und dadurch der Familie Gottes angehört. Familienmitglieder haben zwar hin und wieder Streit miteinander, doch sie lieben einander so sehr, dass sie einen Streit so schnell wie möglich beilegen. Sie springen füreinander in die Bresche, setzen sich füreinander ein, sind füreinander da, und man kann sich auf den anderen verlassen. Das ist alles in der Natur enthalten.

Du brauchst Menschen nicht zu sagen, dass sie ihren Bruder oder ihre Schwester lieben sollen. Die gegenseitige Liebe der Familienmitglieder liegt in der Natur der Sache. Im natürlichen Leben ist die Sünde ein enormes Hindernis, um diese Liebe zu äußern oder zu erfahren. Familienangehörige können sich gegenseitig sehr viel Böses antun. Doch das ist ganz widernatürlich. Eine gestörte Beziehung innerhalb einer Familie schmerzt viel mehr, als wenn es jemand anderen betrifft. Beides ist nicht schön, doch in der Familie wird es besonders empfunden.

Um die Bruderliebe stand es bei den Thessalonichern gut. Bei ihnen war erkennbar, dass sie aus Gott geboren waren und dass sie die Natur Gottes besaßen. Die Natur Gottes ist Liebe. Sie kam bei ihnen wie von selbst zum Ausdruck. Paulus brauchte ihnen darüber nichts zu schreiben. Sie besaßen die Natur Gottes und waren dadurch von Gott unterwiesen. Sie hatten sich den Belehrungen Gottes geöffnet. Ihre Bekehrung war radikal. Für das Alte war kein Platz mehr. Dadurch bekam Gott Gelegenheit, in ihnen zu wirken, so dass seine Liebe zu anderen, die dieselbe Natur besaßen, ungehindert in ihnen zum Ausdruck kommen konnte.

Geschieht das bei dir nicht ebenso? Bruderliebe ist einer der beiden Beweise für eine echte Bekehrung. Der erste Beweis ist, dass du vor deiner Bekehrung die Welt liebtest und sie jetzt hassest. Der zweite Beweis ist, dass du früher eine Abneigung gegenüber Gläubigen hattest und sie jetzt liebst. Es ist durchaus möglich, dass du mit einem bestimmten Gläubigen nicht so gut auskommst. Das ändert jedoch nichts daran, dass du ihn oder sie liebst. Es kann sein, dass du Mühe hast mit dem, was jemand sagt oder tut. Bedenke, dass andere das auch mit dem haben können, was du manchmal sagst oder tust. Es geht darum, dass du den anderen als ein von Gott geliebtes Kind siehst, genauso wie du von Ihm geliebt bist!

1Thes 4:10. In anderen Gemeinden wie Philippi und Beröa, die in Mazedonien lagen, wusste man um die Wärme der Liebe der Thessalonicher. In einer harten, kalten Welt brauchen du und ich das Feuer der Bruderliebe; wir werden ermahnt, sie einander zu geben (1Pet 1:22). Dazu sind wir einander gegeben, und wenn wir sie einer den andern spüren lassen, können wir uns gegenseitig glücklich machen. Lieben tut man nicht mit dem Mund, sondern mit Taten (1Joh 3:18). Liebe kann nicht verborgen bleiben.

Wenn die Bruderliebe vorhanden ist und erfahren wird, werden Probleme unter Gläubigen nicht schnell die Chance haben, die Beziehungen untereinander zu stören. Die Bruderliebe bewahrt vor Schwierigkeiten oder vertreibt sie sogar. So wie die Wärme der Sonne einen Eiszapfen schmelzen lässt, wird die Bruderliebe die abgekühlten Beziehungen unter Gläubigen verändern. Liebe zur Wahrheit, die sehr wichtig ist, kann jedoch zu derart abgekühlten Beziehungen führen, wenn mit dem Verkehrten auch gleich die Person abgewiesen wird. Darum ist es sehr wichtig, auch die Wahrheit von der Bruderliebe in die Praxis umzusetzen!

Die Bruderliebe der Thessalonicher war nicht wählerisch, sie beschränkte sich nicht auf die eigene Gemeinde und schon gar nicht auf ein Grüppchen Gleichgesinnter innerhalb der Gemeinde. Sie hatten Liebe zu allen Brüdern, „die in ganz Mazedonien sind“ (1Thes 4:10). Sektiererei war ihnen fremd. Keiner war da, den sie nicht liebten. Ein ungläubiger Historiker, der die gegenseitige Liebe der ersten Christen beobachtete, schrieb darüber am Ende des zweiten Jahrhunderts Folgendes: „Es ist unglaublich, das Feuer zu sehen, mit dem die Menschen dieser Religion einander bei ihren Bedürfnissen helfen. Sie sparen an nichts. Ihr erster Gesetzgeber [das ist der Herr Jesus] hat ihnen eingeschärft, dass sie alle Brüder sind.“ Könnten Menschen um uns her auch von uns solch ein Zeugnis geben?

Wie sehr die Thessalonicher in der Liebe zu den Brüdern auch Vorbilder waren – sie konnten offensichtlich dabei noch zunehmen. Bruderliebe ist nichts, wovon man sagen könnte, dass man sie völlig beherrscht. Es ist immer noch möglich, dabei zuzunehmen. Paulus sagt das nicht, um sie zu entmutigen, sondern um sie anzuregen und vor Selbstgenügsamkeit zu bewahren.

1Thes 4:11. Es kann auch sein, dass sie mit der Bruderliebe ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen waren und dass die Bruderliebe mehr der Sucht glich, sich in alles einzumischen. Das könnte erklären, warum er in 1Thes 4:11 von der Bruderliebe zum Leben in der Gesellschaft übergeht. Die Sorge füreinander birgt die Gefahr, dass wir anfangen, übereinander zu herrschen und uns gegenseitig vorschreiben, wie der andere zu sein hat. Dafür sollten wir keine Zeit haben. Jeder Christ sollte ein volles Tagesprogramm haben, ohne unruhig zu werden, wie die Dinge bei den Mitgläubigen laufen. (Das trifft natürlich nicht zu, wenn man eindeutig sündige Praktiken bei einem Mitgläubigen feststellt.)

Paulus hatte ihnen dazu klare Befehle gegeben. Es erwies sich als notwendig, sie daran zu erinnern. Es ist auch für dich gut zu wissen, dass du das Werk tust, das der Herr dir aufgetragen hat (Mk 13:34). Manchmal kommt es vor, dass junge Gläubige in ihrer ersten Begeisterung nur noch Bibelstudium machen und das Evangelium weitersagen wollen. Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Doch das ist nicht Gottes Wille. Er will, dass du mit deinen eigenen Händen arbeitest.

Es ist ein Missverständnis zu unterstellen, dass Menschen, die sich vollzeitig dem Werk des Herrn widmen können, heiliger sind oder sich auf einem höheren geistlichen Niveau befinden. Dieser Gedanke ist rein heidnisch. In Indien findet man zum Beispiel solche Menschen. Es müssen sehr klare und durch andere geistlich zu beurteilende Gründe vorliegen, wenn du deine Arbeit in der Gesellschaft aufgibst, um dich geistlicher Arbeit zu widmen. Paulus zeigt hier, dass heilige Menschen gewöhnlich mit ihren Händen arbeiten. Darin war er ihnen auch selbst ein Vorbild (1Thes 2:9).

Einige in Thessalonich arbeiteten nicht mehr. Möglicherweise hatten sie dafür fromme Gründe, dass sie beispielsweise auf die Wiederkunft des Herrn warteten. Konnte Er nicht jeden Augenblick kommen? Warum sollte man sich dann noch mit irdischen Dingen beschäftigen? Die Folge war jedoch, dass sie sich mit den Dingen anderer beschäftigten. Es ist geistlich nicht gesund, passiv auf das Wiederkommen des Herrn zu warten. Das Wiederkommen des Herrn zu erwarten ist prima, zugleich müssen wir allerdings unsere Arbeit tun, da wir sonst Dinge tun, durch die wir anderen Schaden zufügen.

1Thes 4:12. Du musst bedenken, dass die, „die draußen sind“, also die Ungläubigen um dich her, dich beobachten. Sie sehen, wie du dein Leben ausfüllst. Es wäre eine regelrechte Schande für den Namen des Herrn, wenn sie sähen, dass du mit verschränkten Armen dasitzt, ohne etwas zu tun, und inzwischen erwartest, dass andere dafür sorgen, dass es dir nicht an Essen und Trinken fehlt. Das geht natürlich nicht.

Gerade in einer Arbeitsumgebung hast du Gelegenheit zu zeigen, für wen du lebst und wen du erwartest. Der Herr Jesus preist dich dann glücklich: „Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, damit beschäftigt finden wird“ (Lk 12:43). Du kannst in deiner täglichen Beschäftigung ein schönes Mittel sehen, die Lehre Gottes, deines Heilandes, in allem zu zieren (Tit 2:10).

Bruderliebe ist nur innerhalb der Familie Gottes zu finden. Alle Ungläubigen befinden sich außerhalb. Du brauchst nichts von ihnen. Das meine ich nicht hochmütig, doch du würdest ihnen ein falsches Bild von einem Christen vermitteln, wenn du auf Kosten anderer, der Gesellschaft, leben würdest. Gott hat bestimmt, dass du für dein Essen arbeiten sollst. Diesen Auftrag gab Er bereits Adam. Der musste an die Arbeit, um den Segen, den Gott für ihn hatte, genießen zu können (1Mo 2:15). Nach dem Sündenfall hat Gott es als ein Gebot gegeben (1Mo 3:17).

Lies noch einmal 1.Thessalonicher 4,9–12.

Frage oder Aufgabe: Wie steht es mit deiner Bruderliebe, und wie kennen dich die, „die draußen sind“?

Der Herr holt uns heim

1Thes 4:13. Paulus hatte den Thessalonichern schon das eine oder andere über die Ankunft des Herrn dargelegt. Sie hatten Unterricht über die Tatsache bekommen, dass der Herr Jesus mit allen seinen Heiligen kommen wird (1Thes 3:13). Wie sollte das nun im Einzelnen geschehen? Und dann die Frage in Bezug auf die, die schon entschlafen waren. Was würde mit ihnen geschehen, wenn der Herr jetzt käme? Man stelle sich vor, sie würden die Ankunft des Herrn verpassen!

Dieser Unwissenheit macht Paulus ein Ende. Damit beendet er auch ihre Verzweiflung. Sie waren traurig, so wie immer Traurigkeit da ist, wenn ein Geliebter stirbt. Wenn man wie die Ungläubigen keine Hoffnung hat, ist die Traurigkeit eine verzweifelte, nicht zu tröstende Traurigkeit.

1Thes 4:14. Die Antwort lässt der Traurigkeit Raum, jedoch mit einem Hoffnungsschimmer. Diese Hoffnung ist die Folge der Auferstehung des Herrn Jesus (1Pet 1:3). Darauf weist Paulus nun hin. Denn so wie Er auferstanden ist, werden alle auferstehen, die im Glauben an Ihn gestorben sind.

Du findest hier drei wichtige Glaubenswahrheiten:

1. Jesus ist gestorben und auferstanden.

2. Das musst du glauben, denn sonst bist du kein Christ (Röm 10:9).

3. Er kommt wieder und bringt dann alle mit, die durch Ihn entschlafen sind (wie Er das tun wird, beschreibt der Apostel in den folgenden Versen).

Entschlafen ist ein schöner Ausdruck. Der Gläubige stirbt nicht, sondern entschläft, weil der Tod seiner Macht beraubt ist. Der Tod ist ein Diener geworden, um den Gläubigen zum Herrn Jesus zu bringen (Lk 23:43), damit er bei Christus ist (Phil 1:23). Nach dem Entschlafen befindet sich der Gläubige in einem Zwischenzustand. Das heißt nicht, dass er dann kein Bewusstsein hätte und sich in einem sogenannten Seelenschlaf befände. Das steht in völligem Widerspruch zu den Schriftstellen, die ich gerade genannt habe. Auch die Geschichte in Lukas 16, wo der Herr Jesus uns einen Blick in das Jenseits gönnt, macht glasklar, dass die Lehre vom Seelenschlaf eine Irrlehre ist (Lk 16:19-31).

1Thes 4:15. Es muss ein großer Trost für die Thessalonicher gewesen sein, als sie hörten, dass ihre Geliebten durch die Auferstehung mit ihnen wieder vereinigt werden. Nun bleibt noch die Frage, wie der Herr Jesus mit allen seinen Heiligen zurückkommen wird. Um diese Frage beantworten zu können, hat Paulus ein Wort des Herrn, eine Offenbarung, empfangen.

In den 1Thes 4:15-18 berichtet Paulus darüber; man könnte es eine Einfügung nennen. Das war früher ein Geheimnis (1Kor 15:51; 52). Kurz gesagt, legt er dar, dass der Herr Jesus mit allen seinen Heiligen (also auch mit dir und mir) zurückkommen kann, weil Er die Heiligen zuvor schon in den Himmel aufgenommen hat.

Zum Thema Kommen des Herrn Jesus auf die Erde war kein besonderes Wort des Herrn nötig. Vom Kommen des Herrn wird schon im Alten Testament gesprochen (z. B. Sach 14:3-5). Dort steht jedoch nichts vom Kommen des Herrn, um zunächst die Gemeinde aufzunehmen. Darüber spricht nur das Neue Testament.

Das findest du an verschiedenen Stellen:

1. in Johannes 14, wo die Betonung darauf liegt, dass Er persönlich kommt (Joh 14:1-3);

2. in 1. Korinther 15 wird betont, dass die Lebenden verwandelt werden (1Kor 15:51-57);

3. in Philipper 3 geht es um die Erlösung des Leibes (Phil 3:20; 21);

4. und hier (1Thes 4:15-18) liegt der Nachdruck auf der Tatsache, dass die Entschlafenen dabei sein werden und sogar den Lebenden zuvorkommen werden, weil sie zuerst auferstehen werden.

Hier sieht man, dass Paulus die Ankunft des Herrn in seinen Tagen schon erwartete. Er sagt: „… wir, die Lebenden“. Dennoch sind schon Jahrhunderte vergangen, ohne dass der Herr gekommen ist. Das liegt nicht daran, dass Er, was die Erfüllung seiner Verheißung „ich komme bald“ betrifft, träge wäre. Dass Er noch nicht gekommen ist, ist seine Langmut, weil Er nicht will, dass Menschen verlorengehen, sondern dass alle zur Buße kommen (2Pet 3:9). Das heißt nun aber nicht, dass es noch einige Jahrhunderte dauern wird. Viele Zeichen weisen darauf hin, dass der Herr Jesus sehr bald die Verbindung mit seinem Volk Israel wieder aufnehmen wird. Bevor das jedoch geschehen kann, ist es nötig, dass die Gemeinde aufgenommen wird. Das steht also sehr nahe bevor!

1Thes 4:16. In diesem Abschnitt nun wird die Gemeinde auf eine besondere Weise gesehen. Du stellst dir vielleicht vor, dass der Herr Jesus die Gemeinde als seine Braut zu sich nimmt. Das ist natürlich auch wahr. Aber dann hast du doch einen anderen Blick auf das Ereignis, als es hier zu lesen ist. Hier lese ich, dass der Herr mit „gebietendem Zuruf“ die Gemeinde zu sich nimmt. Macht man das denn so mit einer Braut? Deswegen wird die Gemeinde hier als eine Armee von Soldaten gesehen, die auf das Kommando des Befehlshabers das Schlachtfeld verlässt, um in die Ruhe einzugehen.

Findest du es nicht auch bemerkenswert, dass in diesem Abschnitt fünfmal das Wort „Herr“ vorkommt? Das weist auf die Beziehung hin, die zwischen allen denen, die zur Gemeinde gehören, und ihrem Herrn besteht. Der Herr Jesus ist nicht der Herr der Gemeinde, sondern jedes einzelnen Gläubigen. Und wem gilt der Zuruf des Herrn? Allen Gläubigen, die zur Gemeinde gehören, und allen Gläubigen des Alten Testaments.

Ich denke, dass die „Stimme eines Erzengels“ besonders auf die Gläubigen aus Israel Bezug hat. In der Bibel ist lediglich von einem Erzengel die Rede, Michael (Jud 1:9). Er steht in besonderer Beziehung zum Volk Israel (Dan 10:13; 21; Dan 12:1).

Und dann ist noch von der „Posaune Gottes“ die Rede. So wie der Ausdruck „gebietender Zuruf“ zu einer Armee passt, ist das auch hier der Fall. Im römischen Heer ertönten drei Posaunen. Die erste Posaune bedeutete: Einpacken; die zweite Posaune: in Reih und Glied aufstellen, um loszumarschieren; und die dritte und letzte Posaune: Vorwärts, marsch!

Die Posaune Gottes ist die letzte Posaune. Die Stille Gottes wird unterbrochen. Nun kann der Augenblick des Einzugs all derer stattfinden, die Ihm angehören. Der Zuruf, die Stimme und die Posaune sind die begleitenden Geräusche der Ankunft des Herrn selbst. Das ist herrlich: „Der Herr selbst“. Er schickt nicht seinen vornehmsten Engel, einen mächtigen Fürsten, nein, Er kommt selbst.

Seine erste Handlung besteht darin, die Toten in Christus aufzuerwecken. So mächtig ist Er (Phil 3:20; 21). Er hat seine Macht in der Überwindung des Todes gezeigt. Er stand aus den Toten auf (Röm 1:4). Das erinnert uns daran, wie David Goliath erschlug. Veranlasst durch seinen Sieg, wird er besungen, dass er seine Zehntausende erschlagen hat (1Sam 18:7). Er hatte nur einen erschlagen, doch wer solch einen Feind erschlägt, erschlägt das größte Heer.

Er, der den Tod überwunden hat, wird auch alle, die gestorben sind, aus den Toten auferwecken. Hier ist es noch auf die „Toten in Christus“ beschränkt. Alle ungläubigen Toten werden erst am Ende des 1000-jährigen Friedensreiches auferstehen (Off 20:5), um vor dem großen weißen Thron zu erscheinen und gerichtet zu werden (Off 20:11-15).

1Thes 4:17. Auf seinen gebietenden Zuruf hin (vgl. Joh 5:28; 29; Joh 11:43) kommen sie alle von den Orten, wo sie sich befinden, wie zerstreut die einzelnen Körperteile auch sein mögen. Die Gewalt seines Rufens fügt alle Teile zusammen und lässt eine neue Erscheinungsform entstehen. Diese neue Erscheinungsform bekommen auch die lebenden Gläubigen. Über diese Verwandlung spricht Paulus hier nicht. Das tut er in 1. Korinther 15 (1Kor 15:51-57). Man braucht beide Abschnitte, um zu sehen, was geschieht, wenn der Herr kommt.

Danach werden die auferstandenen und die lebendig verwandelten Gläubigen zusammen „entrückt“ werden. Mit diesem Wort „entrücken“ ist der Gedanke einer plötzlichen und mächtigen Wegnahme von einem zu einem andern Ort verbunden.

Danach findet die gewaltige Begegnung mit dem Herrn „in der Luft“ statt, in dem Bereich zwischen Himmel und Erde. Die Luft ist der Bereich Satans und seiner Dämonen (Eph 2:2). Das findet also in ihrem Hoheitsgebiet statt. Der Herr kommt uns entgegen. „Und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein.“ Du kannst sicher sein, dass du nie wieder von Ihm getrennt werden wirst. Niemals mehr wird eine Situation entstehen, wo du im Glauben, ohne Ihn zu sehen und durch böse Mächte versucht, deinen Weg gehen musst. Der Kampf ist vorbei. Die Ruhe ist gekommen.

1Thes 4:18. Wir dürfen uns gegenseitig ermuntern, indem wir uns auf das baldige Kommen des Herrn hinweisen, damit wir im Kampf bis zu dem Augenblick durchhalten, wo die Zeit unseres Dienstes beendet ist. Maranatha! (Das bedeutet: Der Herr kommt.)

Lies noch einmal 1. Thessalonicher 4,13–18.

Frage oder Aufgabe: Erwartest du täglich den Herrn?

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