2 Chronicles 4:10

Der Vorhof und das Meer

Es gibt einen „Hof der Priester“ und es gibt einen „großen Vorhof“. Dies zeigt, dass es eine Trennung zwischen Priestern und dem gewöhnlichen Volk gibt (vgl. Hes 10:3; 5). Eine solche Trennung gibt es für die Gläubigen der Gemeinde nicht. Der Gläubige ist jetzt sowohl ein Priester als auch ein gewöhnliches Mitglied des Volkes. Die Tatsache, dass er Priester ist, weist auf das Vorrecht hin, sich Gott mit Opfern zu nähern. Dass er ein gewöhnliches Mitglied des Volkes ist, weist auf sein alltägliches Leben hin, das er in Übereinstimmung mit seiner hohen Berufung als Kind Gottes leben darf, als ein Zeuge in der Welt. Sein Leben im „großen Vorhof“ spielt sich in der direkten Gegenwart Gottes ab, auch wenn seine irdischen Verpflichtungen es ihm nicht erlauben, darüber stets konkret nachzudenken.

Die Türen des Vorhofes sind mit Kupfer verkleidet. Kupfer ist ein Bild der Gerechtigkeit. Die Kupfertüren sagen uns, dass es Türen sind, durch die nur die Gerechten ein- und ausgehen (Ps 118:19; 20). Was nicht ins Innere gehört, darf nicht hinein oder muss sogar daraus entfernt werden (vgl. 1Kor 5:13b).

Nach der Beschreibung des Vorhofes und der Türen folgt die Erwähnung der Stelle, an die das Meer gestellt wird. Wir mögen uns fragen, warum dies erst hier und nicht bei der Beschreibung des Meeres (2Chr 4:2-5) gesagt wird. Es ist kein Versehen, denn Gottes Geist irrt sich nicht, sondern hat eine Bedeutung. Es weist darauf hin, dass jeder, der durch die Tür in den Vorhof geht, d. h., wer in Gottes Gegenwart kommen will, gereinigt sein muss.

Die Beschreibung des Ortes zeigt, welche Aspekte mit der Reinigung verbunden sind. Die „rechte Seite“ spricht von Kraft. Die Reinigung ist kraftvoll. Wir sehen den Zweck der Reinigung in der Angabe „ostwärts, nach Süden“. Der Süden spricht von wohltuender Wärme. Das ist es, was die Reinigung bewirkt. Eine weitere Folge ist mit dem Osten verbunden. Der Osten spricht unter anderem von der Zukunft, vom Kommen des Herrn Jesus. Die Reinigung bewirkt auch ein Warten auf sein Kommen, die Sehnsucht nach der Begegnung mit Ihm in der Luft.

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