2 Kings 1:10-14

Ahasja will Elia gefangen nehmen

Ahasja braucht nicht mehr zum Gott von Ekron zu gehen. Er weiß jetzt, wo er mit seiner Krankheit steht. Sein Krankenbett wird sein Sterbebett sein. Anstatt dies zu akzeptieren und sich vor Gott zu beugen, will Ahasja Elia töten. Er glaubt in seinem götzendienerischen Aberglauben, dass er, wenn er Elia ausschaltet, den Fluch – denn so sieht er die Ankündigung von Elia – brechen würde. Er schaut nur auf das Werkzeug und nicht auf Gott selbst. Er schickt einen Obersten über Fünfzig und seine fünfzig Mann zu Elia, um ihn zu sich bringen zulassen.

Der Hauptmann findet Elia, der einsam auf dem Gipfel eines Berges sitzt. Elia sitzt dort in aller Seelenruhe. Er befindet sich auf einem Berggipfel, dem richtige Ort für einen Mann Gottes. Es spricht symbolisch von seiner Absonderung von einer gottlosen Umgebung und von seiner Nähe zu Gott. Der Hauptmann spricht ihn als „Mann Gottes“ an. Damit erkennt er an, wer Elia ist. Er beugt sich jedoch nicht vor ihm, sondern befiehlt ihm auf Befehl des Königs, mit ihm zu gehen, um ihn auszuschalten.

Wie der dritte Oberste hätte er sich verbeugen und Elia mit dem Respekt begegnen können, der ihm gegenüber Elia als dem Mann Gottes gebührt. Dies ist bei ihm jedoch nicht der Fall. Der Oberste ist ein schuldiger Mann und seine Männer auch. Sie alle hätten auf die Botschaft des Mannes Gottes hören können und hätten Ahasja in seiner bösen Mission widerstehen müssen.

Elia antwortet auf dem Befehl des Obersten mit einem Feuer, das er vom Himmel herabfallen lässt. Die zweimaligen Feuer, die Elia vom Himmel fallen lässt, sind die letzten Taten seines Dienstes unter dem Volk. Es ist charakteristisch für seinen gesamten Dienst, der ein Dienst des Gerichts ist. In gewisser Weise ist sein Dienst auf dem Karmel erfolglos geblieben, weil die nationale Erweckung, die auf dem Karmel zu beginnen schien, ausgeblieben ist. Da gab es auch Feuer vom Himmel. Aber dieses Feuer kam auf das unschuldige Opfer hernieder. Nun kommt das Feuer über die Menschen aus dem Volk Gottes, aber ein Volk, das sich dem Baal als seinem Anführer völlig ausgeliefert hat.

Zwei der Jünger des Herrn Jesus wollten auch einmal Feuer vom Himmel herabfallen lassen. Sie bitten den Herrn um seine Zustimmung dazu (Lk 9:54). Es ist jedoch keine gute Idee. Der Herr Jesus verbietet es ihnen, denn sein Dienst ist kein Dienst des Gerichts, sondern der Gnade (Lk 9:55; 56a). Es ist, während seines Lebens auf der Erde, noch nicht der Tag der Rache, es ist noch nicht die Zeit für die Ausübung des Gerichts. Diese Zeit wird noch kommen. In Zukunft werden Menschen auftauchen, die Feuer aus ihrem Mund kommen lassen, um ihre Feinde zu verschlingen (Off 11:5).

Anscheinend stört es Ahasja nicht, dass 51 Menschen seiner Armee durch Gottes Feuer getötet wurden. Er bleibt unbußfertig. Noch einmal schickt er einen Hauptmann mit seinen Fünfzig. Dieser Mann handelt im Geist seines Vorgängers und seines Königs. Auch er nennt Elia zwar „Mann Gottes“, aber auch ihm fehlt der dazugehörende, gebührende Respekt. Er befiehlt Elia noch schärfer als sein Vorgänger, mit ihm zu kommen. In den Worten „komm schnell herab“ ist zu erkennen, dass er Elia als ein lästiges, widerspenstiges Kind sieht. Dieses „Kind“ hat bereits einmal „nein“ gesagt, aber er sollte es bloß nicht wagen, das bei ihm noch einmal zu tun.

Der Mann wurde durch das Gericht über seinen Vorgänger nicht gewarnt. Ihn trifft das gleiche Gericht. So wie der Befehl des Hauptmanns schärfer ist, ist auch die Beschreibung des Gerichts schärfer. Es wird jetzt nicht nur von „Feuer vom Himmel“ (2Kön 1:10) gesprochen, sondern von „Feuer Gottes vom Himmel“ (2Kön 1:12).

Doch auch nach dem Tod des zweiten Hauptmanns mit seinen Fünfzig bleibt Ahasja ohne Buße. Er entsendet einen dritten Obersten mit seinen fünfzig Mann. Dieser Mann beweist eine andere Gesinnung. Wir sehen, wie er sich vor Elia in gebührendem Respekt vor dem Mann Gottes auf die Knie beugt. Er erkennt die Gerechtigkeit des Gerichts über seine beiden Vorgänger an. Er erkennt, dass nur die Gnade ihn und seine Fünfzig retten kann, und beruft sich auf diese. Elia empfängt ein Wort vom HERRN, mit diesem Obersten zu gehen und das Feuer nicht auf ihn und seine Fünfzig fallen zu lassen.

Als Elia zu Ahasja kommt, hat er ihm im Namen des HERRN nichts anderes zu sagen, als das, was Ahasja bereits durch das wusste, was Elia zu den Boten gesagt hatte. Gott ändert seine Gedanken über einen Menschen nicht, wenn dieser Mensch seine Gedanken über Ihn nicht ändert.

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