2 Kings 4:2-6

Der Rat von Elisa

Die Frau ist arm, aber sie hat noch etwas Öl. Sie denkt, dass es nichts ist, aber als sie es dem Mann Gottes bringt, kann sie damit die Forderung des Gläubigers erfüllen. Durch den Geist, von Ihm spricht das Öl, kann der Gläubige die Forderung des Gesetzes erfüllen (Röm 8:4). Und die Frau kann von „dem Übrigen“ leben. Sie weiß das alles noch nicht, aber wir sehen es im Lauf dieser Geschichte.

Es gibt noch eine weitere schöne Lektion, die man aus dem Krug Öl lernen kann, den die Frau besitzt. Es ist nicht viel, aber sie bringt es dem Mann Gottes, wodurch das wenige Öl zu einem großen Strom von Öl wird. So ist es auch bei uns. Wenn wir mit dem, was wir haben, zum Herrn gehen, wird Er es zu unserem Segen gebrauchen. Wir sehen so etwas bei dem Stab des Mose (2Mo 4:2), bei der Witwe in Zarpath (1Kön 17:12-14) und bei dem Jungen mit den fünf Broten und zwei Fischen (Mk 6:38). So hat jeder von uns einen Krug Öl. Der Krug ist ein Bild unseres Körpers und das Öl stellt den Heiligen Geist dar. Wir haben durch den Geist, der in uns wohnt, genug, um alle Ansprüche des Gesetzes zu erfüllen (Röm 8:4). Durch den Geist kann Gott gewaltige Dinge tun.

Elisa bittet um die Mitarbeit der Frau. Was er fordert, appelliert an ihren Glauben an die Worte des Mannes Gottes. Sie wird erleben, dass der HERR Segen gibt, wenn Glaube vorhanden ist. Die Frau wird aufgefordert, an andere zu denken. Zuerst ist sie nur mit sich selbst beschäftigt. Jetzt sagt Elisa sozusagen: „Sieh dir die Not um dich herum an und du vergisst dich selbst“. Der Herr Jesus sagt zu seinen Jüngern: „Erhebt eure Augen und schaut die Felder an, denn sie sind schon weiß zur Ernte“ (Joh 4:35b). Das ist es, was wir hier haben. Die Frau beginnt, sich für ihre Umgebung zu interessieren. Bei der Erfüllung ihrer Aufgabe bezieht sie ihre Söhne mit ein.

Um das zu tun, was der Mann Gottes sagt, muss sie hineingehen und die Tür hinter sich schließen. Wer entmutigt ist, kann zum Beten ins Kämmerlein gehen. Im Gebet können die „Nachbarn“, in denen wir z. B. ungläubige Familienmitglieder und Kollegen sehen können, vor Gott gebracht werden. Das wird ein Segen für alle sein, für die wir beten. Was der HERR im Glauben gibt, ist nichts für die Bühne der breiten Öffentlichkeit, sondern spielt sich im Glauben im Kämmerlein ab (vgl. Mt 6:6). Das Ergebnis ist jedoch sehr wohl erkennbar.

Das Wunder des Öls

Die Gefäße waren alle unterschiedlich in Größe, Form und Zweck. In einem sind sie gleich: Sie sind alle leer. Aus einem leeren Gefäß kann man nichts herausholen, man kann nur etwas hineintun. Auf diese Weise kann der Sünder zu Gott kommen. Jeder Sünder ist anders, aber wenn er leer von sich selbst ist, kann Gott ihn mit seinem Geist erfüllen.

Solange Krüge hinzukommen, fließt das Öl weiter. Ebenso wird jede Frage Abrahams über Sodom vom HERRN beantwortet (1Mo 18:23-32). Auf der anderen Seite ist es auch ein ernstes Wort. Die Gnade Gottes fließt weiter, bis das letzte Gefäß gefüllt ist, bis der letzte Sünder sich bekehrt hat, um der Gemeinde hinzugefügt zu werden. Danach stoppt der Fluss und es ist nicht mehr möglich, sich zu bekehren.

Der Strom stoppt, als kein leerer Krug mehr vorhanden ist. Wir dürfen es wagen, viel zu verlangen. Uns geschieht gemäß unserem Glauben (Mt 9:29). Viel Glauben, viel Segen. Es geht nicht um eine große oder kleine Gabe, sondern um den Gebrauch des wenigen Öls, das wir besitzen. Es ist der Geist, den jeder von uns erhalten hat, durch den wir im Gebet – nicht um unserer selbst willen – für andere beten können. Sich selbst zu vergessen und über andere nachzudenken, ist ein Grundprinzip des Christseins (Phil 2:4; 5; 25; 26). Die Menschen sind an den Dingen interessiert, Gott ist an den Menschen interessiert. Der Glaube wird sich hierin Gott anschließen.

Die Frau ist auch ein Bild des gläubigen Überrestes. Über den Überrest wird der Geist ausgegossen werden und auch über alle, die in das Reich des Friedens eintreten werden. Alles Fleisch (alle Gefäße) wird mit dem Geist Gottes erfüllt werden (Joel 3:1a).

Das Öl wird verkauft, um den Segen zu verbreiten. Mit dem Erlös wird die Schuld beglichen. Der Überschuss reicht für den Rest ihres Lebens aus, um die Frucht des Geistes zu erweisen. Wenn der Mann Gottes sagt, „du aber und deine Söhne, lebt vom Übrigen“, meint er das Leben im vollen Sinn des Wortes. Er möchte, dass sie sich am Leben als Geschenk Gottes erfreut.

Für uns bedeutet es ein Leben in der Kraft des Geistes mit Blick auf den Herrn Jesus in der Herrlichkeit. Auf diese Weise können wir den Segen genießen, der sich aus seinem Werk am Kreuz und seiner Verherrlichung im Himmel ergibt.

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