2 Samuel 19:31-37

Deutsche Versen (32-41)

Abschied von Barsillai

Der dritte Mann, von dem wir lesen, dass er eine Begegnung mit David hat, ist Barsillai. Das Gespräch, das David mit ihm führt, ist wiederum anders als das Gespräch, das er mit Simei führte, und auch als das mit Mephiboseth. Hier geht die Initiative von David aus. Barsillai ist ein wohlhabender Mann und hat seinen Besitz für die Versorgung des Königs eingesetzt.

David hat diese Unterstützung nicht vergessen. Barsillai half ihm zu einer Zeit, als er auf der Flucht vor Absalom war. Damit ging Barsillai ein großes Risiko ein. Er wusste auch nicht, wie der Kampf ausgehen würde. Doch im Glauben wählte er den Mann, den Gott auserwählt hatte. Dafür gibt es jetzt eine Würdigung aus dem Mund von David. Aus Dankbarkeit für alles, was Barsillai für ihn getan hat, bietet David an, dass Barsillai mit ihm geht. Er könnte dann bei David in Jerusalem leben und David würde dafür sorgen, dass es ihm in seinen letzten Lebensjahren an nichts fehlt.

Barsillai aber will David nicht „zur Last sein“ (2Sam 19:36). Er gibt mehrere Gründe dafür an (2Sam 19:35; 36). Die Gründe, die er angibt – sein hohes Alter mit den damit dazugehörenden Gebrechen –, könnten negativ ausgelegt werden. Dann wäre es eine Ablehnung, verpackt in plausible Ausreden. Doch dieser Ansatz scheint dem, was Barsillai für David getan hat, nicht gerecht zu werden. Auch die Reaktion von David gibt keinen Anlass zu einer negativen Betrachtungsweise.

Es ist naheliegender, die angegebenen Gründe als Beweis dafür zu sehen, dass er nicht sein eigenes Interesse, sondern das von David im Auge hat. Das hat er immer getan und das tut er auch jetzt. Als er Kimham an seiner Stelle David mitgibt, um mit ihm den Jordan zu überqueren, zeigt sich die gleiche Gesinnung gegenüber David. Davids Wertschätzung für Barsillai ist groß. Er wird Kimham so behandeln, als wäre es Barsillai selbst.

Wir können auch an Barsillai sehen, was Ältere für den Herrn Jesus und die Seinen tun können. Wenn wir daran denken, was er für David getan hat, können wir in ihm das Bild eines Vaters in Christus sehen (1Joh 2:13; 14). Väter in Christus haben viel geistlichen Reichtum angesammelt. Sie sind in der Lage, Gläubigen, die keine Kenntnis von den geistlichen Segnungen haben, diesen Reichtum mitzuteilen und ihnen auf dem Weg nach „Jerusalem“ zu helfen, d. h. dem Ort, wo der Herr Jesus inmitten der Seinen wohnt.

Es steckt auch noch eine Lektion darin, dass Barsillai, anstatt selbst zu gehen, dem jungen Kimham – vielleicht seinem Sohn, vielleicht seinem Diener – erlaubt, mitzugehen. Darin sehen wir ein schönes Beispiel dafür, wie ein alter Gläubiger einen jungen Gläubigen seinen Platz übernehmen lässt auf dem Weg mit dem Herrn Jesus.

David geht den Weg zurück, durch den Jordan ins verheißene Land. Auf diese Weise wird auch der Überrest Israels in der Endzeit in das Land zurückkehren. Dann wird das gesamte Volk vereint sein. Hier ist die Trennung noch eine Tatsache. Auf dem Rückweg wird auch Gilgal erwähnt. Es ist der Weg, den das Volk damals nahm, um das Land zu erobern. In Gilgal fand die Beschneidung statt, die von dem Gericht über das Fleisch spricht. Dieser Weg muss wieder gegangen werden, wenn es eine Abweichung gegeben hat. Das Unrecht muss bekannt und weggetan werden. Wenn das geschieht, ist es ein neuer Anfang, der Beginn eines neuen Weges mit dem Herrn, bei dem wieder neue geistliche Erfahrungen gemacht werden.

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