2 Samuel 3:13

Abner verhandelt mit David

Abner fügt dem Wort die Tat hinzu und sendet Boten zu David. Sie schlagen David in seinem Namen vor, einen Bund mit ihm zu schließen, um ganz Israel zu David umkehren zu lassen. In seiner Schwachheit stimmt David zu. Er wird froh gewesen sein, dass diese Sache endlich zu einer Entscheidung kommt. Hier hätte er jedoch sagen sollen, dass er auf Gottes Zeitpunkt wartet.

Unmittelbar nach Abners Vorschlag und seiner Zustimmung verhält sich David so, als wäre der Fall bereits abgeschlossen. Er schickt Boten zu Isboseth mit der Bitte, Michal, seine Frau, zu ihm zu bringen. Vielleicht liebte er sie immer noch. Michal war und blieb auch seine Frau, denn die Ehe ist unauflösbar.

Abner berät sich nicht nur mit David. Er berät sich auch mit den Ältesten Israels. Er kennt ihre Gefühle für David. Das spielt er geschickt aus, um seine Absicht zu verwirklichen und David das Königreich zu geben. Mit dem Aufruf „so handelt nun“, drängt er sie ohne Bedenkzeit zu einer Entscheidung für seinen Plan. Er sagt ihnen: jetzt oder nie. Auf diese Weise übt er Druck in dieser Sache aus. Mit dem Stamm Benjamin hat er eine extra Beratung. Es ist wichtig, dass dieser Stamm, zu dem Saul gehörte, seine Pläne unterstützt.

Nach seiner diplomatischen Rundreise zu den beteiligten Parteien, die er für seinen Plan gewinnen musste, geht Abner mit den Ergebnissen zu David. Er hat es geschafft, alle Parteien auf seine Linie zu bringen. Sie sind alle bereit, einen Bund mit David zu schließen, sodass er über das regieren kann, was seine Seele will, nämlich über das, was der HERR ihm versprochen hat. David ist ganz für den Plan und lässt Abner in Frieden gehen.

Aber einer fehlt in dieser Angelegenheit, und das ist der HERR. Wir hören nicht, dass David Ihn befragt. Abner wird es tun, nicht der HERR. Das macht diesen Fall nicht nur zu einem heiklen, sondern auch zu einem zum Scheitern verurteilten Unternehmen.

Die Lektion ist, dass wir uns nicht durch allerlei diplomatische Versuche mitreißen lassen sollten, um uns für einen bestimmten Standpunkt gewinnen zu lassen, sondern dass wir den HERRN nach seinem Willen fragen. Wir können dies unter anderem auf Veränderungen innerhalb der Gemeinde anwenden, für die manchmal hart lobbyiert wird, um sie durchzusetzen. Deshalb müssen wir Vorschläge für Veränderungen an dem Wort Gottes prüfen.

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