Acts 20:26

Das Königreich und der Ratschluss Gottes

Paulus kündigt seinen Abschied an. Es soll ein endgültiger Abschied sein. Er weiß, dass sie einander nicht mehr wiedersehen werden. Auf dem Hintergrund dieser Ankündigung erinnert er die Ältesten daran, dass er unter ihnen umhergegangen ist, um das Reich Gottes zu predigen. Das Reich Gottes wird hier zum fünften Mal erwähnt – insgesamt wird in der Apostelgeschichte siebenmal darüber gesprochen (Apg 1:3; Apg 8:12; Apg 14:22; Apg 19:8; Apg 20:25; Apg 28:23; 31).

Paulus hat nicht nur über das Reich in seiner zukünftigen herrlichen Form gesprochen, so wie es sein wird, wenn der Herr Jesus auf der Erde regiert. Er hat auch die Bedeutung des Reiches verkündigt, die es in dieser Zeit hat, in der es noch nicht sichtbar, wohl aber anwesend ist (Kol 1:13; Röm 14:17). Die Gläubigen sind in diesem Reich Untertanen des Herrn Jesus. Mit dem Reich ist der Gedanke von Herrschaft und Dienen verbunden. Gläubige erkennen den Herrn Jesus als ihren Herrn an und dienen Ihm. Das Reich hat zu tun mit unserer Anerkennung der Herrschaft des Herrn Jesus im täglichen Leben, und zwar in jedem Bereich.

Da sie sein Angesicht nicht mehr sehen werden („deshalb“), bezeugt er an diesem Tag, dass er rein ist vom Blut aller. Bereits früher sagte er zu Ungläubigen, dass er rein sei von ihrem Blut (Apg 18:6), hier sagt er das zu Gläubigen. Er wusste, dass er ihnen gegenüber nicht schuldig war. Er hatte ihnen ja alles gesagt, was er ihnen sagen musste. Das Wort „denn“ gibt den Grund dafür an, dass er vom Blut aller rein war, und das nicht nur in Bezug auf die Ältesten. Er hat vom ganzen Ratschluss Gottes nichts zurückgehalten.

Die Verkündigung des Ratschlusses Gottes ist der vierte Teil seines Dienstes. Später wird er den Ratschluss vor allem in den Briefen an die Gemeinden in Kolossä und Ephesus darlegen. Es ist der Ratschluss Gottes, der sich von Ewigkeit zu Ewigkeit erstreckt. Sein Dienst im Blick auf den Ratschluss Gottes kommt zu Ende, denn alles, was er mitzuteilen hatte, hat er mitgeteilt. Nach dem, was ihm anvertraut wurde, würden keine neuen Dinge mehr offenbart werden (Kol 1:25).

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