Acts 23:35

Paulus wird zu Felix überstellt

Der Transport des Gefangenen beginnt. Wie es zu guten Soldaten passt, handeln sie nach dem Befehl ihres Vorgesetzten (Mt 8:9) und holen Paulus ab. Der erste Teil der Reise findet nachts statt und hat Antipatris zum Ziel. Am folgenden Tag kehrt das Fußvolk zurück, während die Reiter mit Paulus in der Mitte nach Cäsarea weiterreisen. In Cäsarea gehen sie zum Statthalter Felix und geben ihm den Brief des Klaudius Lysias, in dem der Grund ihres Besuches erklärt ist. Dieser Grund steht in der Person des Paulus nun leibhaftig vor ihm.

Nachdem Felix den Brief gelesen hat, fragt er Paulus, aus welcher Provinz er stamme. Die Antwort ist, dass er aus Zilizien stamme, wo auch Tarsus liegt. Das gehörte zwar nicht zum Autoritätsgebiet des Felix, er sieht aber keinen Grund, Paulus diesem Bezirk zu überstellen. Möglicherweise wollte er den Juden nicht zu sehr vor den Kopf stoßen, die dann nämlich bis nach Zilizien hätten reisen müssen, um dort ihre Anklagen vorzutragen.

Er teilt Paulus mit, dass er ihn verhören will, sobald seine Ankläger gekommen sind. Das römische Recht schrieb vor, dass die Angeklagten und die Kläger gemeinsam vor dem Richter erscheinen mussten. Die Ankläger konnten ihre Anklage dann vorbringen, worauf der Angeklagte die Gelegenheit bekam, sich zu verteidigen und sie zu widerlegen.

Nach seiner Mitteilung an Paulus befiehlt Felix, dass Paulus im Prätorium des Herodes verwahrt werden solle. Das Prätorium des Herodes ist der von Herodes dem Großen gebaute Palast, der von den Römern zum Amtssitz des Statthalters bestimmt worden war.

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