Acts 7:1

Einleitung zur Rede des Stephanus

Der Hohepriester hat sich die Beschuldigungen angehört und gibt Stephanus Gelegenheit, sich zu verantworten. Die Rede, die er hält, ist keine Verteidigung, sondern eine Anklage. Er hält den Juden ihre eigene Geschichte vor, die sie sehr gut kennen. Doch die Geschichte kennen und die entsprechenden Lehren daraus ziehen, sind zwei unterschiedliche Dinge. Stephanus macht klar, dass sie durch ihre eigene Geschichte voll und ganz verurteilt werden. Sie tun genau das, was ihre Väter getan haben.

Stephanus versucht nicht, sich selbst zu verteidigen. Er ist hier der Richter, der das Urteil spricht. Er ist das Gedächtnis des Volkes, durch das sie in die Gegenwart Gottes gebracht werden. In Verbindung mit der Güte Gottes im Blick auf Israel werden Joseph und Mose in den Vordergrund gestellt. Israel hatte beide verworfen. Joseph hatten sie den Nationen überliefert, und Mose hatten sie als Richter und Führer verworfen. Das ist genau das, was sie auch mit dem Herrn Jesus getan haben, was er ihnen am Schluss mit den deutlichsten Worten vorhält.

Stephanus gibt einen Überblick über die 2000-jährige Geschichte des Volkes Gottes, von Abraham an bis zur damaligen Zeit. Aus seiner Übersicht wird klar, dass die Heilsgeschichte ein beständiger Wechsel von Ereignissen und Orten ist. Geschichte ist nicht statisch. Es ist nicht alles geblieben, wie es war. So wird es auch mit dem Tempel gehen, von dem sie dachten, dass er für immer erhalten bleiben würde.

Mit seiner Übersicht ihrer Geschichte will er ihnen deutlich machen, dass mit dem Kommen und der Verwerfung Christi eine neue Veränderung ihrer Geschichte stattgefunden hat. Sie haben jedoch keine Ohren für diese Veränderung. Am Ende halten sie sich die Ohren zu und steinigen Stephanus.

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