Deuteronomy 30:4-10

Bekehrung und Rückkehr in das Land

Dieses Kapitel macht deutlich, dass Gott jederzeit Wiederherstellung geben kann. Das gilt für Israel und es gilt auch heute für uns, für die Gemeinde Gottes. Die Bekehrung Israels wird in ihrer Zerstreuung beginnen. Gott wird in ihren Herzen das Verlangen nach Rückkehr zu Ihm und seinem Land bewirken. Sie werden erkennen, dass sie wegen ihrer Sünden aus dem Land entfernt wurden, und werden dies auch mit Beschämung Gott bekennen (Hes 6:9).

Eine gewisse Vorerfüllung der Rückkehr aus der Zerstreuung sehen wir in den Tagen von Esra und Nehemia, obwohl es dort fast ausschließlich um die Rückkehr aus Babel und nicht aus all den Völkern geht. Wir hören im Gebet des Nehemia, wie er für das verstreute Israel vor Gott aufgrund dieser Verheißung fleht (Neh 1:5-11). Die endgültige Erfüllung wird aufgrund der Verheißung Gottes an seinen Messias geschehen (Jes 49:6a).

Wir leben in einer Zeit großen Verfalls, von dem die Christenheit als Ganzes gekennzeichnet wird. Auf dem Ganzen steht „Babel“ – das bedeutet: „Verwirrung“ – geschrieben. Die Gläubigen sind in alle Himmelsrichtungen zerstreut. Doch für alle, die sich unter dieser Situation vor Gottes Angesicht beugen, ist eine Rückkehr zu den verlorenen Segnungen möglich.

Gott hat uns durch sein Wort viel von dem Segen des Landes und dem Platz, an dem Er gerne wohnen möchte, sehen lassen. Die Erkenntnis hinsichtlich dieser Dinge können wir verlieren, wenn wir nicht bei dem Herrn bleiben. Doch Er kann jederzeit Wiederherstellung geben, wie hier in 5Mo 30:2 aufgezeigt wird. Wiederherstellung kann eine Angelegenheit des Einzelnen sein, doch es kann sich ausbreiten. Gott will sein ganzes Volk um sich versammeln. Es gibt auch eine Wiederherstellung des Landes.

Zum Segen des Landes gehört ein beschnittenes Herz (5Mo 30:6). Die Beschneidung des Herzens ist eine geistliche Beschneidung (Röm 2:29). Diese Beschneidung kann nur in Verbindung mit dem Werk Christi geschehen (Kol 2:11; 12). Für Israel bedeutet es die Erkenntnis, dass, was die eigene Verantwortung betrifft, jeder Segen hoffnungslos verloren ist.

Nur bei jemandem, der beschnittenen Herzens ist, gibt es Liebe zu Gott. Dann richten sich Herz und Seele nach Gott aus und ein solcher bekommt ein Auge für die verborgenen Dinge. Das geschieht, wenn Gott in Gnade dort wirkt, wo der Mensch mit seinen Werken alles verdorben hat. Gott bewirkt diese Überzeugung in den Herzen. Die durch Ihn geschehene Beschneidung bewirkt Selbstgericht und das Annehmen der Gnade. Diese Haltung beantwortet Gott mit Segen.

Die erste Folge einer solchen aufrichtigen und tiefgehenden Bekehrung ist Liebe zum HERRN, ihrem Gott, und das mit ihrem ganzen Wesen. Das ist zugleich der Ausgangspunkt und das Motiv für ihr Leben. Eine zweite Folge ist, dass der empfange Segen reichlicher sein wird als das, was sie verloren haben. Ihre Feinde aber werden umkommen durch die Plagen, die durch Untreue zuerst über das Volk selbst gekommen waren.

Infolge der Umkehr wird Gott für sein Volk alles zum Guten wenden, während Er bei den verstockten Feinden des Volkes alles zum Schaden führen wird. Wenn sich ein Volk oder eine Person bekehrt, ruht Gottes Wohlgefallen darauf. Sie sind zu seinem Wohlgefallen, weil sie Gott den Platz geben, der Ihm gebührt, und Ihm gegenüber den richtigen Platz einnehmen. Es ist Harmonie entstanden. Die folgenden Verse lassen uns sehen, wie das geschehen ist.

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