Esther 5:3

Esthers erste Bitte

Es kommt nun zu einer Reihe von Dialogen zwischen Esther und dem König, in denen die Spannung ihren Höhepunkt findet. Die Art und Weise, wie Esther mit dieser Spannung umgeht, zeugt von großer Weisheit. Sie weiß die Gnade zu schätzen und richtig einzusetzen. Von dem Moment an, in dem sie vom König in Gnade angenommen wird, weiß sie, wie sie sich zu verhalten hat.

Die ersten Worte des Königs an sie sind ermutigend. Der König spricht sie mit Titel und Namen an. Der König hat Esther in Gnade angenommen. Er beruhigt sie noch mehr, indem er ihr zwei Fragen stellt, die sich auf ihre Wünsche beziehen (Est 5:3). Er merkt, dass sie etwas fragen will. In gleicher Weise lädt Gott seine Kinder ein, mit ihren Fragen und Wünschen mit Freimütigkeit zu Ihm zu kommen. Gott ist der gebende Gott, der es liebt, unsere Gebete zu beantworten. Er wird uns sogar alle Dinge mit Christus geben (Röm 8:32).

Dies ist die Gelegenheit für Esther, ihr Anliegen zugunsten der Juden zu äußern. Das tut sie nicht. Diese Bitte behält sie nach wie vor bei sich. In ihrer Antwort weist sie nach der gezeigten und akzeptierten Gnade taktvoll zunächst auf das Belieben des Königs hin (Est 5:4). Dabei appelliert sie an seine freundliche Gesinnung ihr gegenüber. Durch das Essen, das sie für den König zubereitet hat, will sie diese Gesinnung des Königs weiter anregen. Sie möchte auch, dass Haman dabei ist, denn es geht um seine Demaskierung.

Wir sehen, dass sie während des Fastens nicht still gesessen hat, sondern mit diesem Treffen beschäftigt war und sich darauf vorbereitet hat. Sie handelt nach einem Plan, den sie sich während der Fastenzeit ausgedacht hat. Außerdem wird klar, dass sie einen wohlwollenden Empfang durch den König und eine positive Antwort auf ihre Bitte, zu dem von ihr zubereiteten Mahl zu kommen, in Betracht gezogen hatte.

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