Esther 9:11

Zusätzlicher Wunsch Esthers

Der König wird über die Zahl der in der Burg Susan Getöteten informiert (Est 9:11). Er erzählt Esther davon in dem letzten Gespräch, das wir zwischen ihnen in diesem Buch hören. Er sagt, dass die zehn Söhne Hamans das gleiche Schicksal wie ihr Vater erlitten. Es ist, als wolle er ihr die Gewissheit geben, dass alle Gefahr aus dieser Ecke gebannt ist. Der Tod der Söhne Hamans ist ein Bild, das alle, die dem Satan folgen, in seinem Schicksal teilen werden. Sie werden aus dem Mund des Herrn Jesus hören: „Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist“ (Mt 25:41).

Wir können in den Söhnen Hamans auch ein Bild der Werke des Fleisches sehen. Wenn das Fleisch sich in uns behaupten will, müssen wir uns dafür tot halten (Röm 6:11). Dies ist möglich, wenn wir den Geist in uns wirken lassen (Röm 8:13b). Dann werden wir in der Lage sein, unsere Glieder, die auf der Erde sind, zu töten (Kol 3:5).

Nach seiner Mitteilung über die Zahl der in der Burg Susan Getöteten fragt der König laut, was im Rest seines Königreichs geschehen ist (Est 9:12). Unmittelbar danach stellt er Esther die Frage, die er ihr schon mehrmals gestellt hat (Est 5:3; 6; Est 7:2). Früher geschah dies als Antwort auf eine Frage von Esther selbst, aber jetzt kommt der König selbst ungefragt mit der Frage: „Doch was ist deine Bitte … und was ist noch dein Begehr?“ Er sagt ihr, es solle ihr gewährt werden, worum sie bittet, und ihr Begehr soll geschehen. Es ist wieder die Einladung, unbegrenzt zu bitten mit der Zusicherung, dass er geben wird. Der Unterschied zu früheren Malen besteht darin, dass er diesmal nicht hinzufügt, dass sie bis zur Hälfte seines Königreichs bitten darf.

Auch gibt es hier kein goldenes Zepter. Es scheint darauf hinzudeuten, dass Esther seit dem letzten Mal die ganze Zeit in der Gunst des Königs und bei ihm ist. Das zeigt auch die Antwort Esthers. Mit gebührendem Respekt – „wenn es der König für gut hält“ –, aber auch mit Freimütigkeit – sie strebt nun direkt auf ihr Ziel zu – bittet sie um zwei Gunstbeweise.

Erstens bittet sie darum, dass die den Juden erteilte Erlaubnis, ihre Feinde zu vernichten, am nächsten Tag weiter gelten möge. Sie fragt, ob das Gesetz, das nur für den dreizehnten Adar gilt, um einen Tag verlängert werden kann. Anscheinend fragt sie lediglich für Susan (Est 9:15; 18). Esther will keinen zusätzlichen Tag des Tötens, sondern einen zusätzlichen Tag, an dem sich die Juden gegen alle verteidigen können, die sie angreifen. Zweitens möchte sie, dass die zehn Söhne Hamans an den Baum gehängt werden.

Der König reagiert, wie er es versprochen hat, auf beide Bitten zustimmend (Est 9:14). Er gibt den Befehl, beide Forderungen Esthers zu erfüllen. Um die Gültigkeit des Gesetzes zu verlängern, wird ein neues, zusätzliches Gesetz erlassen, und die zehn Söhne Hamans werden gehängt.

Anders als in den Fällen der Befehle Hamans und Mordokais werden die Schreiber nicht gerufen. Auch werden die Worte des Gesetzes nicht genau wiedergegeben. Diesmal geht es um die Verlängerung und nicht um den Inhalt. Der Inhalt ändert sich nicht.

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