Genesis 4:16-24

Kain geht weg vom HERRN

Wenn Kain von Gott, dem Richter, mit seiner Sünde konfrontiert wird, kann er nicht mehr ausweichen. Dann versucht es Kain aber auf einem anderen Weg. Er meint, dass seine Sünde zu groß ist, um vergeben werden zu können. Wir sehen hier zwei Extreme: Einerseits die Leugnung der Sünde seitens des Menschen und andererseits die Auffassung, dass seine Sünde nicht vergeben werden kann.

Beides sind Lügen Satans, durch die er Menschen davon abhalten will, sich zu Gott zu bekehren und das Angebot der Gnade anzunehmen, um errettet zu werden. Die erste ist die Rechtfertigung seiner selbst, die zweite eine Herabwürdigung Gottes, als ob es eine Sünde gäbe, für die Er keinen Ausweg wüsste, für die der Herr Jesus nicht hätte sterben können.

Schuld, die nicht vergeben ist, füllt Menschen mit anhaltender Angst (Spr 28:1a; Hiob 15:20; 21, Ps 53:6a). Überall, wo er wandert, denkt er, in Lebensgefahr zu sein. In jedem, den er trifft, glaubt er, einen Gerichtsvollzieher zu sehen. Die Menschen, die auf der Erde leben, sind seine Brüder, aber auch vor ihnen hat er zu Recht Angst, dass er durch ihre Hand sterben könne.

Doch Gott kommt Kain in seiner Güte im Hinblick auf dessen irdisches Leben noch entgegen. Gott macht ein Zeichen an Kain, und so können alle anderen sehen, dass Gott sich das Recht vorbehält, als einziger mit dem Sünder Kain zu handeln. Nach dieser Zusage dreht Kain dem HERRN den Rücken zu. Er zieht nach Osten, in die Richtung, in welche Gott Adam und Eva vertrieben hatte (1Mo 3:24), und wohnt dort.

Nachkommen Kains

Das erste Geschlechtsregister in der Bibel ist das von Kain, das Register der Linie des Unglaubens, des Fleisches. In Kapitel 5 kommt dann das Register des Glaubens (1Mo 5:1). Hier sehen wir einen Grundsatz: „Aber das Geistige war nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistige“ (1Kor 15:46). Das sahen wir auch bei den Opfern: Erst opferte Kain, danach Abel. Dass es in diesem Geschlechtsregister um Menschen geht, die im Unglauben leben, zeigt die Tatsache, dass Kain eine Stadt baut und sie nach dem Namen seines Sohnes benennt. Er schreibt seine eigene Herrlichkeit auf sein Bauwerk.

Sein Nachkomme Lamech tritt die Ehe, so wie Gott sie eingesetzt hat, mit Füßen, indem er sich zwei Frauen nimmt. Die Kinder, die er mit den beiden Frauen bekommt, haben von Gott gegebene Fähigkeiten, die sie aber für sich selbst gebrauchen.

1. Jabal ist „der Vater der Zeltbewohner und Herdenbesitzer“, was wir auf wirtschaftlichen Wohlstand, Besitz und Bequemlichkeit anwenden können.

2. Jubal ist „der Vater all derer, die mit der Laute und Flöte umgehen“, er bringt Zerstreuung durch Kunst und Kultur.

3. Tubalkain ist „ein Hämmerer von allerlei Schneidewerkzeug aus Kupfer und Eisen“, was für Wissenschaft und Technik steht.

Diese Dinge kennzeichnen heutzutage die Welt. Nach Gott wird nicht mehr gefragt. Der Mensch regelt alles selbst.

Ferner vernehmen wir die prahlerische Stimme von Lamech, der sich damit brüstet, aus eigener Kraft für sich selbst sorgen zu können. Er denkt, dass er sogar seinem Vorvater Kain bei Weitem überlegen ist. Niemand wird ihm, Lamech, etwas antun können, ohne dass diese Person viel schwerer bestraft wird als diejenige, die Kain töten würde. So wichtig findet er sich selbst.

Copyright information for GerKingComments