Hosea 2:15

Deutsches Vers (17)

Eine Tür der Hoffnung

Die Rückkehr aus der Wüste ins Land wird mit wunderschönen Worten Salomons im Buch Hohelied beschrieben: „Wer ist sie, die da heraufkommt von der Wüste her, sich auf ihren Geliebten stützt? (Hld 8:5). Hier sehen wir Israel, das sich nicht mehr auf die eigene Kraft stützt, sondern auf ihren Geliebten. Er sprach zu ihrem Herzen und versprach ihr Segen. Deshalb zieht sie aus der Wüste herauf.

Der Trost, den der HERR für sein Volk hat, drückt sich nicht nur in Worten aus. In seiner Gnade wird Er ihm auch den Zugang zu seinen Segnungen gewähren. Es sind Segnungen, die Er ihm zuerst gab und dann wieder wegnahm. Nun, da es gelernt hat, dass alle Segnungen nur von Gott kommen, darf es sie wieder aus der Hand Gottes annehmen. In seiner Gnade nennt Er die Weinberge sogar „ihre Weinberge“. Hier stellen diese Weinberge die Segnungen des Landes Kanaan dar.

„Das Tal Achor“ erinnert an Gottes Gericht über die Sünde (Jos 7:1; 24-26). Wenn Israel dieses Gericht von Gott über die Sünde, die unter ihnen geschehen ist, vollstreckt hat, kann die Tür, die den Zugang zum Segen ermöglicht, wieder geöffnet werden. So wird eine „Trübsal“ – das bedeutet Achor – zu einer Tür der Hoffnung (vgl. Jes 65:10).

Das gilt auch für uns persönlich. Das Tal, in dem wir unsere Sünde bekennen und verurteilen, wird zu einem Ort der Hoffnung. Ein Tal spricht von Erniedrigung. Erniedrigung, das Verurteilen unserer Sünden, ist der Ausgangspunkt, um die Gemeinschaft mit Gott neu zu erfahren. In Golgatha sehen wir zutiefst diesen Platz des Gerichts, an dem aber auch die Tür der Hoffnung weit offensteht.

Wenn Israel in Zukunft wieder die Segnungen des Landes besitzen darf, wird es „singen“, wie es das nach seiner Erlösung aus der Knechtschaft Ägyptens am Roten Meer getan hat (2Mo 15:1). „Singen“ ist hier wörtlich „antworten“, d. h. antworten im Wechselgesang (2Mo 15:21a). Dies ist das Lied „in den Tagen ihrer Jugend“.

Mit den Segnungen, die sie in Zukunft wieder genießen wird, wird sie die Freude über ihre erste Befreiung und Erlösung wieder erleben. Gnade gibt ihrer Geschichte, die von unerschütterlichem Segen begleitet ist, einen neuen Anfang. Die Frische dieser erneuerten Jugend, die für das ganze Volk anbricht, wird dann nicht mehr verloren gehen.

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