Isaiah 35:8-10

Der heilige Weg

Der Weg, auf dem Gottes Volk Gemeinschaft haben und miteinander kommunizieren kann, wird dem HERRN heilig sein (Jes 35:8). Es ist ein Weg wie der gebahnte oder breite Weg, auf dem auch andere Völker gehen werden, ein Weg, der durch die Wüste nach Israel führt (Jes 19:23). Es ist nicht möglich, in die Irre zu gehen oder einander nicht zu verstehen. Es gibt nur einen „heiligen Weg“, um darauf zu gehen, kein unreiner Mensch kann darauf gehen. Es ist der Weg, der nach Jerusalem führt.

Der Weg in die Gegenwart Gottes ist immer der Weg der Heiligkeit. An jenem Tag, wenn die Herzen der Menschen zum HERRN zurückgekehrt sind, wird Er sie auf dem Weg der Heiligkeit zu sich selbst führen, auf den Berg Zion, wo sein Thron stehen wird und von wo aus sein Gesetz über die ganze Erde hingehen wird.

Dieser Weg ist zugleich ein Bild von dem Herrn Jesus. Er ist für uns der Weg zum Vater (Joh 14:6), zur Gemeinschaft mit Ihm. Durch Ihn werden wir ewig in der Gegenwart des Vaters im Vaterhaus sein.

Der Weg ist auch für sein irdisches Volk der einzige Weg zu all den irdischen Segnungen, die sie im Friedensreich genießen werden. Dieser Weg ist nur für diejenigen, die Gemeinschaft mit Gott haben, „in deren Herzen gebahnte Wege sind“ (Ps 84:6). In ähnlicher Weise gibt es im neuen Jerusalem nur eine Straße, „die Straße … aus reinem Gold“ (Off 21:21b). Dort wird es auch unmöglich sein, dass etwas Unheiliges oder Unreines hineinkommt, noch kann man dort irregegen oder etwas tun, was im Widerspruch zur Herrlichkeit Gottes steht, wovon Gold ein Bild ist.

Es wird nichts geben, was den Erlösten Gefahr bringen kann, weil sie im Gehorsam wandeln (Jes 35:9; vgl. 1Kön 13:21-24; Ri 14:5). Der Weg ist nur für die Erlösten. Sie wandeln auf dem Weg des Segens, den die Menschen in den vergangenen Zeitaltern der Weltgeschichte immer wieder anzulegen versucht haben. All diese Bemühungen haben nichts als Elend hervorgebracht, weil alles auf Egoismus und Machtmissbrauch basiert. Keine Zivilisation hat es geschafft, Krieg und Krankheit zu beseitigen, trotz aller Friedenskonferenzen und Verträge. Allein Christus kann und wird Ordnung bringen. Seine Wiederkunft ist die einzige und sichere Hoffnung auf dauerhaften Frieden.

Die Befreiten des HERRN

Der Abschnitt schließt mit einer Verheißung, die in Jesaja 51 wiederholt wird (Jes 51:11) – sodass beide Hauptteile des Buches dieselbe Botschaft des Trostes vermitteln; dies ist ein Beweis für die Einheit des Buches. In Erwartung der oben beschriebenen herrlichen Situation werden „die Befreiten des HERRN“ in das Land zurückkehren. Niemand wird im Land seiner Gefangenschaft zurückbleiben (Hes 39:28; Mt 24:31).

Anstelle von Asche auf ihren Häuptern als Zeichen der Trauer wird Freude über ihren Häuptern sein. Diese Freude wird nie wieder gestört werden. Die Freude über die Rückkehr wird vergrößert durch die Fröhlichkeit und die Freude, die sie erleben werden, wenn sie in das Land gekommen sind. Alles Leid und seine Erscheinungen werden dann vergessen sein; sie werden beim Anblick all dieser herrlichen Dinge sozusagen in die Flucht geschlagen und bis in Ewigkeit nie mehr zurückkommen.

So endet dieser dritte Abschnitt des Buches Jesaja, wie der erste und zweite Abschnitt (Jes 12:1-6; Jes 27:2-13), mit dem „Jubel“ der „ewigen Freude“. Das erinnert an die Situation des neuen Himmels und der neuen Erde, die danach kommen: „Und ich hörte eine laute Stimme aus Thron sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen“ (Off 21:3; 4).

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