Jeremiah 22:25

Die Verwerfung von Konja (Jojakin)

Konja, der Sohn Jojakims (Jer 22:24) und Enkel Josias, ist genauso schlecht wie seine Vorgänger. Der HERR kann ihn nicht auf dem Thron Davids halten. Selbst wenn er ein Siegelring an der rechten Hand des HERRN wäre (vgl. Hag 2:23), würde er ihn wegen seines Verhaltens wegreißen. Ein Siegelring ist eng mit der Person verbunden und drückt Autorität aus. Briefe werden mit einem Siegelring versiegelt. Die rechte Hand steht für Macht und der Platz an der rechten Hand ist der Platz der Ehre.

Das Gericht über ihn liegt fest (Jer 22:25). Der HERR wird ihn nicht mehr schützen. Er zieht seine Hände von ihm zurück und gibt ihn in die Hand Nebukadnezars und seines Volkes. Seine Mutter, die ihn in seiner bösen Herrschaft unterstützt hat, wird das gleiche Schicksal erleiden (Jer 22:26). Jeremia erwähnt diese Wegführung hier zum zweiten Mal (Jer 13:18; 19). Von einer Rückkehr in das verheißene Land ist nicht die Rede, so sehr sie sich auch danach sehnen werden (Jer 22:27).

Der HERR stellt einige Fragen in Bezug auf Konja (Jer 22:28). Diese Fragen sind dazu gedacht, zum Nachdenken anzuregen. Was für ein Mensch ist Konja? Ist er nutzlos oder wertlos? Wie kommt es, dass er und seine Nachkommen gewaltsam aus ihrem Land vertrieben wurden in ein fremdes Land? Wer diese Fragen beantwortet, wird durch sie gewarnt, dem HERRN nahe zu bleiben und Ihm nicht untreu zu werden, sonst wird er das Schicksal Konjas teilen. Entgegen diesem Gericht des HERRN schätzen einige in ihrer Torheit Konja (Jer 28:1-4).

Nach den bohrenden Fragen ruft der HERR das ganze Volk auf, auf sein Wort zu hören (Jer 22:29). Der HERR ruft dreimal den Namen derer, die er anspricht, aus. Wenn ein Name zweimal erwähnt wird, ist das bereits durchdringend. Hier geschieht es dreimal. Dann ist es sehr durchdringend.

Das Wort des HERRN für das Land handelt davon, wie man sich an „diesen Mann“ – der HERR erwähnt nicht einmal mehr seinen Namen – erinnern soll (Jer 22:30). Es ist ein Mann, der als kinderlos in die Geschichtsbücher eingetragen werden soll, und der auch kein Gelingen hat in seinen Tagen. Sein Andenken ist ein schreckliches Beispiel für alle, die über ihn lesen. Er hat zwar Kinder (1Chr 3:17), aber für seine Nachkommen gibt es keine Hoffnung auf Wohlstand und keine Hoffnung auf eine Regierung. Es gibt keine Verbindung zum Thron Davids.

Wie kommt es dann, dass dieser Konja oder Jekonja oder Jojakin (Jer 22:24; Fußnote ELB) trotzdem in der in Matthäus 1 gegebenen Genealogie des Herrn Jesus auftaucht (Mt 1:11)? Weil in Matthäus 1 das gesetzliche Recht auf den Thron gegeben wird. Wenn wir dieser Genealogie folgen, sehen wir, dass nach Konja niemand aus der Linie Davids durch Salomo auf dem Thron saß. Serubbabel, der Enkel von Jekonja (Mt 1:12), kehrt mit dem Überrest aus Babel zurück und wird Statthalter über Juda (Esra 3:2; Hag 1:1), ist aber nie König. Juda und Israel hatten nie einen König, seit Zedekia, der letzte König von Juda, als Gefangener nach Babel verschleppt wurde. Mit Konja endet die königliche Linie der Nachkommen Davids durch Salomo, die auf dem Thron des HERRN gesessen haben.

Es gibt jedoch ein weiteres Geschlechtsregister, das von David über Nathan läuft. Daher haben wir zwei Geschlechtsregister des Herrn Jesus im Neuen Testament. Matthäus gibt das Geschlechtsregister des Herrn über Davids Sohn Salomo (Mt 1:1-15) und Lukas gibt das Geschlechtsregister des Herrn über Davids Sohn Nathan (Lk 3:23-38). Das Geschlechtsregister bei Matthäus endet mit „Jakob aber zeugte Joseph, den Mann [der] Maria, von der Jesus geboren wurde, der Christus genannt wird“ (Mt 1:16). Das zeigt deutlich, dass der Herr Jesus kein leiblicher Nachkomme von Konja ist.

Der Herr Jesus hat Anspruch auf den Thron und wird über ein bußfertiges Volk herrschen. Er wurde jedoch nicht aus dem Geschlecht des Konja geboren, das ist die Linie Davids, die über Salomo verläuft, sondern er wurde von Maria geboren, die von der Linie Davids abstammt, die über Nathan verläuft (Lk 3:23-38). Er wurde nicht von Joseph gezeugt. Wie bereits erwähnt, stammt Joseph zwar von der Linie Davids ab, aber über Salomo und dann auch über Konja (Mt 1:7; 12; 16). Joseph ist nicht der leibliche Vater des Herrn Jesus. Der Herr Jesus wurde durch den Heiligen Geist gezeugt und ist somit als Mensch der Sohn Gottes (Lk 1:35). Dies unterstreicht die Bedeutung der Jungfrauengeburt.

Damit haben sich die Verheißungen des HERRN an David und Salomo vollständig erfüllt. David wurde versprochen, dass sein Haus und sein Thron für immer bleiben würden (2Sam 7:15; 16). An diese Verheißungen sind keine Bedingungen geknüpft. Salomo wurde versprochen, dass sein Thron für immer bleiben würde, mit der Bedingung, dass er treu bleiben müsse (2Sam 7:13; 14). Er blieb aber nicht treu und verwirkte deshalb das Königtum. Beide Worte des HERRN haben sich erfüllt.

Geistlich gesehen gibt es eine weitere ernste Lektion, die man aus dem Gericht über Konja lernen kann, dass er als kinderlos aufgezeichnet wird. Jeder, der durch das Blut Christi gerettet wurde, sollte den Wunsch haben, Menschen für Ihn zu gewinnen. Wer Christus kennt, hat einen Schatz, den er an Menschen weitergeben kann, die Ihn nicht kennen, damit sie vor einer Ewigkeit ohne Christus gerettet werden. Wer sich vor dieser Aufgabe drückt, wird auch als „kinderlos“ bekannt werden. Er wird nicht auf geistliche Nachkommenschaft hinweisen können und das wird ein großer Mangel sein, sowohl für ihn selbst als auch für Christus.

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