Job 39:26

Der Habicht und der Adler

Die letzten beiden Tiere, zu denen Gott Hiob Fragen stellt, sind Raubvögel: der Habicht und der Adler. Gott weist Hiob auf das Wunder des Zuginstinkts des Habichts (andere Übersetzungen haben hier Falke) hin. Hat Hiob diesem Vogel den Instinkt gegeben, seine Flügel auszubreiten und zu einer bestimmten Zeit nach Süden zu fliegen (Hiob 39:26)? Der Zuginstinkt ist auch heute noch ein Wunder, das der Mensch mit Erstaunen betrachtet. Die Navigation der Zugvögel ist verblüffend. Sie wissen genau, wo sie hin müssen und welcher Route sie folgen müssen. Wer, wenn nicht Gott, hat den Zugvögeln diese Einsicht gegeben und sie mit einem solchen Navigationssystem ausgerüstet?

Für den Adler – oder vielleicht besser: Geier – gilt das Gleiche. Das Faszinierende am Adler ist nicht sein Zuginstinkt, sondern seine Fähigkeit, in große Höhen aufzusteigen und in der Höhe ein Nest zu bauen (Hiob 39:27). Hat Hiob dem Adler befohlen, in die Höhe zu fliegen und dort ein Nest zu bauen? In der für den Menschen unzugänglichen Höhe wohnt und übernachtet er (Hiob 39:28). Niemand kann ihn dort erreichen oder stören. Seine Behausung auf der Spitze eines Berges bietet die Sicherheit einer Festung.

Bei der Nahrungsbeschaffung kann er sich auf sein phänomenales Sehvermögen verlassen (Hiob 39:29). Sobald er von seinem Platz in der Höhe aus eine Beute in der Ferne sieht, schießt er darauf zu. Mit der Beute im Schnabel kehrt er in sein Nest zurück. Dort gibt er seine Beute an seine Jungen, die das Blut der Beute schlürfen (Hiob 39:30). Seine Nahrung besteht auch aus „erschlagenen“ Tieren, die so schwer verwundet sind, dass sie keine Kraft mehr haben, sich in Sicherheit zu bringen. Es kann sich auch um Menschen handeln, die in einem Krieg so schwer verwundet wurden, dass sie auf dem Schlachtfeld im Sterben liegen. Der Adler wartet auf den Moment, in dem er sich an ihnen gütlich tun kann.

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