Joel 2:30-32

Deutsche Versen (3,3-3,4)

Wunder

Im wörtlichen Sinn wird der Geist schließlich über alles Fleisch ausgegossen werden, sobald die Assyrer und alle Feinde besiegt sind und der HERR sein Volk wieder in sein Land gesetzt hat. Die in diesem Vers erwähnten Wunder werden diesem Ereignis vorausgehen. Obwohl Petrus diese Verse in Apostelgeschichte 2 zitiert, folgen diese Wunder nicht direkt auf die Ausgießung des Geistes. Das liegt daran, dass Israel als Nation sich nicht bekehrt hat, sondern ungehorsam war (und immer noch ist).

Hätten sie sich bekehrt, wäre sofort „der Tag des HERRN … der große und furchtbare“ gekommen. Der HERR hätte die Feinde innerhalb und außerhalb Israels zu Gunsten seines Volkes gerichtet. Sein Handeln wäre von den hier erwähnten Phänomenen begleitet gewesen. Nun ist dieser Tag noch nicht gekommen. Deshalb sind diese Phänomene noch Zukunft. Sie werden mit Sicherheit stattfinden, aber erst nach der Entrückung der Gemeinde (Off 6:12-17).

Unter dem sechsten Siegel, das in Offenbarung 6 erwähnt wird, finden Gerichte statt, die dem, was Joel sagt, sehr ähnlich sind. Alle Gerichte, die ab Offenbarung 6 stattfinden, sind in diesem „Tag des HERRN … dem großen und furchtbaren“ enthalten. Sie bereiten den Weg für die Rückkehr Christi auf die Erde, um sein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit zu errichten.

Deutsches Vers (3,5)

Errettung

In jener Zeit der großen Not, in der sich das abspielt, was in den Joel 3:3; 4 erwähnt wird, ist die Rettung für jeden, der seine ausweglose Lage sieht, nur durch das Anrufen des Namens des HERRN möglich. Wer sich Ihm im vertrauensvollen Glauben nähert, kommt nicht um, sondern wird gerettet. In Römer 10 wird dieser Vers zitiert und als allgemein gültig für die Verkündigung des Evangeliums erklärt (Röm 10:13). In Bezug auf das Evangelium gibt es keine Unterscheidung im Gericht und im Angebot der Errettung. Es ist für jeden verfügbar. Durch alle Jahrhunderte hindurch kann das Heil nur im Glauben an den Herrn Jesus gefunden werden. Er ist der HERR.

Hier in Joel ist die Errettung auch mit Jerusalem und Zion verbunden, denn das ist der Ort, von dem aus der Herr Jesus regieren wird (vgl. Obad 1:17). Dort wohnt Er; bei Ihm ist jeder sicher. Alle, die der HERR berufen wird, werden dorthin gehen. Hier finden wir den Überrest, der gerettet wird. Ein Überrest ist „ein Überrest nach Auswahl [der] Gnade“ (Röm 11:5; Röm 9:27). Beide Seiten sind wahr und notwendig. Auf der einen Seite steht die Aufforderung, den Namen des HERRN anzurufen, um gerettet zu werden. Auf der anderen Seite werden nur die gerettet, die der HERR berufen wird.

So ist es auch heute. Gott gebietet „jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen“ (Apg 17:30). Dieses Gebot sollte nicht dadurch entkräftet werden, dass man sagt, man könne sich nicht bekehren, sondern Gott müsse das tun, und es geschehe nur, wenn man erwählt sei. So legt man das Wort Gottes einfach beiseite und macht jede Verkündigung des Evangeliums zu einer nutzlosen Tätigkeit. Zugleich wird Gott zum Lügner erklärt. Er wäre dann schließlich jemand, der Dinge sagt, die nicht wahr sind. Er verlangte dann vom Menschen etwas, das er nicht tun kann. Aber Gott ist nicht so! Wenn Er etwas vom Menschen verlangt, gibt Er auch die Kraft, es zu tun. So ist Gott! Gleichzeitig ist es aber auch wahr, dass jemand, der sich bekehrt hat, dies nur sagen kann, weil er auserwählt ist.

Wir können es mit einer Einladung über der Tür eines Hauses vergleichen. Darauf steht, dass jeder hereinkommen und sich etwas holen kann. Wer das tatsächlich tut, liest über der Tür auf der Innenseite: Auserwählt. Gott weiß, wer seine Einladung, gerettet zu werden, tatsächlich annehmen wird. Aber diese beiden Seiten der Wahrheit dürfen nie gegeneinander ausgespielt werden. Das Evangelium muss allen Menschen ohne Unterschied gepredigt werden, während die Erwählung eine Wahrheit ist, die alle Gläubigen mit großer Dankbarkeit annehmen dürfen.

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