John 1:5

Der Schöpfer und das Licht der Menschen

Das ewige Wort, das also selbst ohne Anfang ist (es war), hat allen Dingen einen Anfang gegeben. Hier kommen wir zu 1. Mose 1 (1Mo 1:1). Das Wort selbst ist nicht geworden, sondern ist der Ursprung von allem (Kol 1:15; 16; Heb 1:2; 10). Alle Dinge haben einen Anfang („alles wurde“), und diesen Anfang verdanken sie Ihm, der das Wort ist.

Um jedem Versuch vorzubeugen, diese Tatsache zu leugnen, wiederholt Johannes im zweiten Teil von Joh 1:3 den ersten Teil, doch nun, indem er das Gegenteil der Tatsache verneint. Es ist die Torheit der Evolutionslehre – der fälschlich so genannten Kenntnis (1Tim 6:20) –, den Ursprung aller Dinge ohne Ihn erklären zu wollen. Doch die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes (Ps 19:2), und seine ewige Kraft und seine Göttlichkeit können in dem Gemachten wahrgenommen werden (Röm 1:19; 20).

Hier sehen wir den ganzen Unterschied zwischen allem, was geworden ist, und dem Herrn Jesus. Wenn etwas geworden oder gemacht ist, dann ist es nicht das Wort, denn alles, was geworden ist, ist durch das Wort gemacht.

Das bedeutet nicht, Er habe auch das Böse geschaffen. Gott ist gut, und alles, was aus Ihm hervorkommt, hat diesen Charakter. In Ihm ist gar keine Finsternis (1Joh 1:5). Aus Ihm kann nichts hervorkommen, was im Widerspruch zu seinem Wesen steht. Wer unterstellt, Gott habe auch das Böse geschaffen, schränkt seine Güte ein. Er hat zwar Wesen erschaffen, Engel und Menschen, die in der Lage waren und sind, Böses zu tun, doch Er hat das Böse selbst nicht geschaffen.

Die ganze Schöpfung ist durch Ihn geworden, doch in Ihm war Leben. Er ist die Quelle es Lebens. Er hat das Leben nicht von irgendwoher bekommen, sondern es kommt aus Ihm als dem Ursprung hervor. Dadurch steht Er in Verbindung mit einem besonderen Teil seiner Schöpfung: dem Menschen (Heb 2:16; Spr 8:31; Lk 2:14).

Alle Worte, die Johannes unter der Leitung des Heiligen Geistes gebraucht, sind äußerst kurz und einfach und besitzen doch göttliche Fülle und Bedeutung. Sie sind wie das Schwert der Cherubim, die den Baum des Lebens bewachen (1Mo 3:24). Das Schwert dreht sich nach allen Seiten hin, um Ihn, so wie Er ist, in unserem Geist unversehrt zu bewahren.

Das Leben, das Er offenbart, ist zugleich Licht für den Menschen. In diesem Licht wandelt der Gläubige. Das Licht macht alles offenbar. Dadurch, dass der Mensch in das Licht tritt, kann er Leben bekommen. Wenn ein Mensch Licht hat, hat er es allein im Wort, das das Leben ist.

Als das Leben, das der Herr Jesus ist, auf der Erde offenbart wurde, schien das Licht in der Finsternis. Als Gott im Anfang das Licht in der Finsternis schuf und das Licht in der Finsternis leuchtete, wich die Finsternis (1Mo 1:3). Doch als das Leben offenbart wurde und das Licht schien, wich die Finsternis nicht. Es gab für die Menschen kein anderes Licht als „das Leben“. Gott bewohnt ein unzugängliches Licht, das kein Mensch gesehen hat noch sehen kann (1Tim 6:16), doch in dem Wort scheint das Licht in der Finsternis. Es scheint – nicht: „es schien“ –, aber die Finsternis hat es nicht erfasst, das heißt, dass es eine vollendete Tatsache ist: es ist unveränderlich.

Zusammengefasst haben wir in den Joh 1:1-5 das Zeugnis des Geistes über das Wort. Wir sehen es zunächst in Beziehung zu Gott, dann in Beziehung zur Schöpfung und schließlich in Beziehung zum Menschen.

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