Joshua 17:3-6

Die Töchter Zelophchads

Wie es öfter geschieht, wird auch hier die Aufzählung der Namen durch eine kurze Geschichte unterbrochen. Solche Geschichten haben einen wichtigen Stellenwert. In diesem Fall wird etwas berichtet, was sich in den Herzen abspielt während der Austeilung der Städte. Wir haben das bei Kaleb und Aksa gesehen. Hier sehen wir es bei den Töchtern Zelophchads.

Die Töchter Zelophchads wählen bewusst ein Erbteil „unter unseren Brüdern“ im Land und nicht bei der anderen Hälfte des Stammes, der sich für das Gebiet jenseits des Jordan entschieden hat. Frauen sind gleichermaßen am Erbe beteiligt wie Männer. Ihr Auftreten in der Öffentlichkeit ist von Gott anders geregelt als das der Männer, ihr Anteil an den geistlichen Segnungen jedoch nicht.

Normalerweise erben nur die Söhne. Töchter, die heiraten, haben Anteil am Erbteil des Mannes, den sie heiraten. Zelophchad hat nur Töchter. Zelophchad ist in der Wüste gestorben und kann also nicht selbst zu Josua kommen. Aber seine Töchter können das tun und tun das auch. Bevor sie durch den Jordan gezogen sind, sind sie zu Mose gegangen, um ein Erbteil zu erbitten (4Mo 27:1-11). Jetzt kommen sie zu Eleasar und Josua, um das ihnen zugesagte Erbteil einzufordern. Übrigens, in den vier Stellen, in denen Josua und Eleasar in diesem Buch zusammen genannt werden (Jos 17:4; Jos 14:1; Jos 19:51; Jos 21:1), wird Eleasar immer als Erster genannt.

Die Töchter zeigen Glauben. Sie hätten sagen können: „Wofür brauchen wir ein Erbteil? Wenn wir heiraten, kriegen wir ja eigentlich eins.“ Aber sie haben Gottes Gedanken begriffen, dass Er jeder Familie ein Erbteil geben will. Die Frauen zeigen Interesse für das, was Gott ihrer Familie zugedacht hat. Sie haben nicht nur ein allgemeines Interesse für das Land, sondern sie wünschen das von Gott speziell für sie bestimmte Teil. Sie geben Gott Gelegenheit, seinen Plan zu verwirklichen. Sie haben sozusagen einen zweifachen Glauben, der so argumentiert:

1. Gott hat etwas für uns und darauf möchten wir nicht verzichten.

2. Wir lassen uns nicht durch unglückliche Umstände daran hindern, darum zu bitten.

Wir können das auf das Hören oder Lesen von Schriftauslegungen eines Bruders anwenden. Das ist gut und wichtig, aber es ist noch nicht das, was Gott für uns persönlich hat. Der Bruder kann nur das weitergeben, was er selbst in Besitz genommen hat. Sein Dienst soll uns ermutigen, das in Besitz zu nehmen, was der Herr jedem von uns persönlich gegeben hat. Eine Schwester muss darum selbst das Wort lesen und das nicht ihrem Ehemann oder den Brüdern der örtlichen Gemeinde überlassen.

Wir dürfen nicht zufrieden sein mit dem, was andere für uns gesammelt haben. Wenn wir danach Verlangen haben, von Gott zu empfangen, was Er uns an persönlichem Segen zugedacht hat, wird Er das geben. Schwachheit und Unzulänglichkeit sind keine Gründe, um auf den Anteil zu verzichten, den Gott mir persönlich zugeteilt hat.

Durch den Glauben dieser Frauen bekommt jede ein Erbteil und auch die fünf Söhne bekommen jeder eins. So bekommt der Stamm Manasse zehn Anteile.

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