Judges 1:16

Die Keniter

Einen Gegensatz zum „Geist der Kraft, der Liebe und Besonnenheit“ (2Tim 1:7) von Kaleb, Aksa und Othniel stellen die Keniter dar. Die Keniter kommen aus Midian, woher auch die Frau Moses stammte (2Mo 2:15-21). Midian war ein Nachkomme Abrahams über seine Frau Ketura (1Mo 25:1; 2). Hierdurch war Midian auf eine doppelte Weise mit Israel verbunden, sowohl über Mose als auch über Abraham.

Es scheint, als ob die Keniter auf Einladung Moses hin mit dem Volk mitgegangen sind, als Israel aus Ägypten auszog (1Sam 15:6). Dennoch haben sie sich nie mit dem Volk Gottes eins gemacht. Es kann sein, dass Israel für die Keniter eine Art Nest darstellte, aber auch nicht mehr (4Mo 24:21). Dieser Vers scheint das zu bestätigen (vgl. Ri 4:17).

Sie ziehen zwar mit den Judäern hinauf, aber sie gehen hin und wohnen bei Arad, ohne dass von Kampf die Rede ist. Sie wollen einfach „beim Volk“ wohnen. Es sind Menschen, die ihre Wüstengewohnheiten beibehalten, während sie im Land des Segens bleiben. Sie profitieren von der Sicherheit, die ihnen das Land gibt, ohne sich um die Segnungen zu kümmern, die das Land in sich birgt. Sie passen sich mit Leichtigkeit ihrer Umgebung an.

Die Bedeutung des Namens Arad schließt hieran an. Arad bedeutet „Ort des Wildesels“. Ein Wildesel stellt einen Menschen vor, der nach seiner eigenen Natur denkt und handelt, ohne Verbindung mit Gott zu haben. An diesem Ort wollen die Keniter wohnen.

In der Christenheit begegnen wir Menschen, die den Kenitern gleichen. Es sind Menschen, die den Mund mit den Dingen Gottes voll haben, während ihr tägliches Leben erkennen lässt, dass ihr Herz nicht sinnt „auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist“ (Mt 16:23).

Lasst uns aufpassen, dass wir ihnen nicht zu ähneln beginnen. Das kann geschehen, wenn wir uns beim Volk Gottes wohl fühlen, weil es uns ein Stück weit Schutz bietet, uns jedoch weiter nicht damit identifizieren wollen. Wir fühlen uns auch bei den Menschen der Welt sehr heimisch. Diese Halbherzigkeit ist kein Schmuck für jemanden, der weiß, mit welchen Segnungen Gott ihn in Christus gesegnet hat. Darum stellen die Keniter einen Gegensatz zu Kaleb und zu seiner Familie dar.

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