Judges 18:24

Michas Protest

Dann gelangt Micha zur Entdeckung, dass seine Hausgötzen und sein Priester verschwunden sind. Er trommelt seine Männer zusammen und beginnt die Verfolgungsjagd. Nachdem sie die Daniter eingeholt haben, folgt das traurige Zeugnis Michas. Jetzt, wo sein Götze und sein Priester weg sind, hat er nichts mehr. Er fühlt sich aller geistlichen Stützen beraubt. Weil es für ihn leicht auszurechnen ist, dass er es mit seinem kleinen Heer nie gegen die Daniter aufnehmen kann, geht er wie ein geschlagener Hund nach Hause. Es kommt offensichtlich nicht in ihm auf, nach dem wahren Gott zu fragen. So groß ist der geistliche Verfall im Volk Israel.

Die Daniter sind jedoch um nichts besser. Ohne einen Funken Mitleid herrschen sie den armen Micha an, obwohl er einer ihrer Volksgenossen war. Wenn der wahre Gott nicht mehr seinen vereinigenden Platz inmitten seines Volkes hat, ist es um die Einheit des Volkes geschehen. Es ist dann auch kein Respekt füreinander mehr da. Die folgenden Kapitel werden das in überfließendem Maß beweisen.

Micha war kein Mann des Glaubens; er stützte sich auf äußerliche Dinge. Der Halt seines Lebens lag in dem verankert, was tastbar war. Als ihm das abgenommen wird, wird er steuerlos. Wie viele Christen haben unbewusst auf die Sicherheiten zu vertrauen begonnen, mit denen sie sich selbst umgeben haben? Für uns ist ein Götze etwas, das uns von Gott loslöst, das uns in unserem Auftreten unabhängig von Ihm sein lässt. Wer im Verkehr allein auf seine Fahrtüchtigkeit vertraut und nicht auf die Bewahrung Gottes, hat diese Tüchtigkeit zu einem Götzen gemacht. Das ist es, was er bewundert, ohne Gott darin einzubeziehen, der ihm diese Tüchtigkeit gegeben hat. Wer bei Rückschlägen allein mit seinen abgeschlossenen Versicherungen rechnet und Gott außerhalb dieser Rückschläge hält, hat seinen Versicherungen des Status eines Götzen gegeben.

Ein Mann des Glaubens kann durchaus bestimmte äußerliche Dinge besitzen, aber sein Glaube stützt sich nicht darauf. Entscheidend ist, wie es mit seinem Herzen in Bezug auf Gott bestellt ist, und in dieser Gesinnung betrachtet er auch allerlei äußere Dinge. Dies fehlte bei Micha.

Was Micha hier tut und sagt, erinnert an das, was sein Vorfahr Abraham einst tat, aber das jedoch im größtmöglichen Gegensatz zu Micha. In 1. Mose 14 läuft Abraham auch mit einem kleinen Heer von 318 Mann einem großen Heer hinterher (1Mo 14:10-16). Er tut das nicht, um Götzen zurückzuholen, sondern um seinen abgewichenen Bruder Lot zu befreien. Er verhandelt nicht, sondern besiegt die vereinten Heere von sogar fünf Königen und befreit seinen Neffen Lot.

Abraham heißt nicht umsonst „der Vater der Gläubigen“. In ihm sehen wir ein glänzendes Vorbild dessen, wie der Glaube an Gott wirkt. Von ihm können wir lernen, wie es sein soll, und von Micha, wie es nicht sein soll.

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