Judges 2:18

Eine Abwärtsspirale

Wenn wir diese Verse lesen, überkommt uns vielleicht ein Gefühl der Mutlosigkeit und Niedergeschlagenheit. Ist denn überhaupt kein Kraut gegen die krankhaften Irrwege dieses Volkes gewachsen? Gott will uns mit der immer wiederkehrenden Untreue des Volkes einen Spiegel vorhalten. Wir sind nämlich nicht besser. Für das Volk liegt die Rettung darin, auf den Richter zu hören. Solange er lebt, das heißt, solange er das Sagen hat, geht es gut. Als er stirbt, das heißt, als das Böse nicht mehr gerichtet wird, läuft es verkehrt.

Das bedeutet für uns, dass wir den Weg des Herrn und des Genusses der Segnungen nur gehen können, wenn wir das Fleisch in uns für gerichtet halten. Römer 6 sagt uns, wie wir im Selbstgericht leben können: „So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid, Gott aber lebend in Christus Jesus“ (Röm 6:11)

Wir haben eine mächtige Waffe in Händen, nämlich das Wort Gottes. Wir lesen darin, dass wir uns selbst als tot hinsichtlich der Sünde sehen dürfen. Die Sünde hat kein Recht mehr auf uns, weil wir unser Ende im Tod Christi gefunden haben. „Unser alter Mensch“, das, was wir von Natur aus sind, ist „mitgekreuzigt worden“ (Röm 6:6). Das Leben in diesem Bewusstsein garantiert den Genuss der Segnungen in Gemeinschaft mit Gott. Das Geheimnis der Richter in ihrem Leben oder im Leben einer örtlichen Gemeinschaft heißt: auf den Herrn Jesus blicken und auf das, was Er am Kreuz tat.

Die Geschichte Israels lehrt, dass nach dem Tod eines Richters jedes Mal eine Zunahme des Bösen festzustellen ist. Infolgedessen werden auch die Befreiungen schwächer und weniger vollständig, und die Charaktere der Befreier weniger stark. Diese Abwärtsspirale findet ihren Tiefpunkt in Simson, dem letzten Richter, der in diesem Buch erwähnt wird. Er stirbt als ein Gefangener des Feindes, den er verjagen soll, und das Volk befindet sich nach seinem Tod immer noch in Gefangenschaft.

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