Judges 2:22

Auf die Probe gestellt

Gott belässt die Völker nicht nur im Land, um sein Volk zu züchtigen. Das Merkwürdige ist, dass Gott diese Völker auch gebraucht, um sein Volk auf die Probe zu stellen. Gott kann mit einer bestimmten Tat mehreren Zielen dienen. Einer der Gründe, die Feinde nicht vollständig auszurotten, besteht darin, dass Er so bei seinem Volk nachprüfen kann, ob sie den Weg des HERRN beschreiten werden oder nicht.

Es ist nicht schwer, bleibend auf dem Weg des Herrn zu sein, wenn jeder in unserer Umgebung das auch tut. Es besteht dann keine Gefahr, dass jemand uns auf einen Irrweg bringen könnte. Diese Sache wird anders, wenn wir inmitten von Menschen leben, die Gott nicht in ihr Leben einbeziehen. Es ist dann viel mehr Anstrengung dafür nötig, unseren Kurs vor Gott recht zu halten. Wir müssen gegen den Strom schwimmen. Gerade dann können wir erkennen lassen, ob wir ernsthaft nach dem Wort Gottes und zu seiner Ehre leben wollen.

Dasselbe gilt für unser Leben inmitten von Menschen, die zwar sagen, dass sie Christen seien, aber dieses Christsein nach ihrem eigenen Gutdünken auslegen. Die Art und Weise, wie sie ihren Lebensstil rechtfertigen, kann manchmal sehr plausibel klingen. Ihre Denkweise zu übernehmen, wird bedeuten, dass dem Feind sein Schlag gelingt. Es kann eine Prüfung unseres Glaubens bedeuten, nachzuprüfen, was die Bibel darüber sagt. Wenn wir zu der Schlussfolgerung kommen, dass Gott etwas anderes sagt als das, was wir tun und wir doch der Bibel gehorchen wollen, haben wir den Feind geschlagen. Das ist zur Ehre Gottes.

Auch in Gemeinden kommen Situationen vor, wodurch der Glaube auf die Probe gestellt wird und die, die wirklich nach dem Wort Gottes leben werden, offenbar werden. Ein Beispiel haben wir in der Gemeinde in Korinth. Die Gläubigen kommen zwar in einem Gebäude zusammen, aber sie bilden keine wirkliche Einheit; unter ihnen besteht Uneinigkeit. Es gibt viele Ursachen, wodurch Uneinigkeit entstehen kann. Solche Situationen lässt Gott manchmal zu, um zu sehen, wer Ihm und seinem Wort treu sein wird. Die Bewährten werden auf diese Weise offenbar (1Kor 11:17-19).

In seinem zweiten Brief an Timotheus schreibt Paulus über etwas Derartiges. Er vergleicht die Christenheit mit einem großen Haus, in dem allerlei Gefäße sind. Es gibt viele Gefäße von verschiedenem Material, und es besteht ein Unterschied zwischen Gefäßen zur Ehre und Gefäßen zur Unehre. Alles steht durcheinander. Gott gebraucht die Vermischung der ehrbaren Gefäße mit den Gefäßen zur Unehre, um erstere offenbar zu machen (2Tim 2:21). Die Gefäße zur Ehre sind die treuen Gläubigen, die sich vom Bösen absondern und den Weg gehen, den Gott in seinem Wort weist.

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