Judges 21:9

Benjamin mit Frauen versorgt

In seinem Eifer bei der Bekämpfung des Bösen hat Israel einen unbesonnenen Eid ausgesprochen. Diesen Eid hätten sie nie schwören dürfen, aber anstatt das anzuerkennen, begeben sie sich auf die Suche nach einer Lösung. Dieser Eid muss nun über einen Umweg umgangen werden. Das geschieht immer, wenn Eide geschworen werden, ohne dass Gott dabei einbezogen worden ist. Die Folge ist ein neuer Bruderstreit.

Sie haben auch noch einen anderen Eid geschworen, nämlich, dass derjenige, der nicht mitging, um die Sünde Gibeas zu bestrafen, getötet werden sollte. Bei der Nachforschung zeigt sich, dass Jabes zu Hause geblieben war. Beschlossen wird, dass Jabes, der Gleichgültigkeit dem Bösen gegenüber an den Tag gelegt hat, dasselbe Los erleiden soll wie das Böse. Jabes hat argumentiert, dass es sie nichts anging, und verhielt sich damit unabhängig.

Für unsere Zeit können wir hieraus lernen, dass das Böse, das in der einen örtlichen Gemeinde gefunden wird, eine andere örtliche Gemeinde nicht gleichgültig lassen darf. Alle örtlichen Gemeinden haben dieselbe Verpflichtung: Das Böse muss aus ihrer Mitte weggetan werden (1Kor 5:13).

Wenn eine örtliche Gemeinde sich weigert, das zu tun, werden geistliche Brüder versuchen diese Gemeinde davon zu überzeugen das Böse aus ihrer Mitte zu wegzutun. Wenn alle Versuche, um eine solche Gemeinde zur Verurteilung des Bösen zu bringen, versagen, kann eine solche Gemeinde nicht länger als eine Gemeinde anerkannt werden, mit der der Herr seinen Namen verbindet. Eine solche Gemeinde wird mit dem Bösen identifiziert, und der Herr kann dort nicht länger in der Mitte sein.

Trotz der Tatsache, dass die Folgerung der Israeliten richtig ist, scheinen sie hier wiederum aus einer Nützlichkeitserwägung heraus zu handeln. Sie konnten diesen Grundsatz gut für die Auflösung eines Problems gebrauchen, das durch ihre eigene Schuld entstanden ist. Sie können sich dafür, dass sie die Mädchen am Leben lassen, sogar auf 4. Mose 31 berufen (4Mo 31:17; 18). So meinen sie, für das Fortbestehen Benjamins sorgen zu können. Leider ist die Anzahl der Mädchen unzureichend.

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