Judges 3:12

Moab und Eglon

Als Othniel gestorben ist, tun die Israeliten wieder, was böse ist in den Augen des HERRN. Es scheint, als ob sie vom vorherigen Mal nichts gelernt haben. Sind sie damit nicht ein bitteres Vorbild dessen, was wir sind? Treffenderweise heißt es, dass der HERR den Feind stark macht. Gottes Kraft ist nicht mit seinem ungehorsamen Volk Israel, sondern mit dem Feind Moab. Ist Moab denn besser als Israel? Nein, das ist es nicht. Doch Gott will Moab als Zuchtrute gebrauchen, um sein Volk dazu zu bringen, zu Ihm zurückzukehren.

Auch dieser Feind stellt uns etwas vor. Was das ist, können wir aus seinem Namen und aus seiner Geschichte ableiten. Sein Name bedeutet „von dem Vater“. Wer war sein Vater? Das war Lot (1Mo 19:36; 37). Lot ist ein Mann, der die Welt lieb hat. Er sieht an, was vor Augen ist. Er lässt sich von den Lüsten des Fleisches leiten, das heißt von der alten Natur, die jeder Gläubige noch immer in sich hat. In 1. Mose 13 kommt das durch die Wahl, die er vollzieht, zum Ausdruck (1Mo 13:8-11).

In der Geschichte Moabs werden zwei Kennzeichen sichtbar, die aus den Lüsten des Fleisches hervorgehen, nämlich Bequemlichkeit und Hochmut (Jer 48:11; 29; Jes 16:6). Moab stellt die Werke des Fleisches vor (Gal 5:19-21).

Der Mann, der über Moab regiert, heißt Eglon. Eglon bedeutet „rund“ oder „Kreis“. Wir könnten sagen, dass bei Moab (dem Fleisch) sich alles im Kreis des eigenen Interesses abspielt. Das „Ich“ steht im Zentrum, und in diesem Kreis ist für Gott kein Platz. Der vorherige Feind, der ein Bild der Welt ist, findet seinen Nachfolger in einem Feind, der ein Bild des Fleisches ist. Ihnen wird jetzt die Macht über Gottes Volk übergeben. Im Leben eines abgewichenen Gläubigen bedeutet dies, dass er sich fleischlich zu verhalten beginnt, dass er auf die Befriedigung seiner eigenen Lüste aus ist. Das verschafft niemals wahre Genugtuung.

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