Judges 6:11

Gideon

Der Engel des HERRN – das ist der Herr Jesus, wie wir früher gesehen haben – besucht Gideon. Dieser ist schwer mit dem Ertrag des Landes beschäftigt; den will er nicht in die Hände der Midianiter fallen lassen, sondern ihn selbst genießen.

Die Bedeutung der Namen in diesem Vers vermittelt uns einen Eindruck von der Geisteshaltung Gideons. Ophra bedeutet „Staub“. Jemand, der sich der Schande des Volkes Gottes, das der Welt unterworfen ist, wirklich bewusst ist, wird sich im Staub befinden. Dort gibt es kein Rühmen wegen einer bestimmten Position, sondern Demut. Joas heißt „der HERR ist Unterstützung“. Jemand, der die Schwachheit und Hoffnungslosigkeit der Lage, in der sich Gottes Volk befindet, kennt, wird seine Stütze im Herrn suchen und finden.

Bei dem Namen Abieser, der „mein Vater ist Hilfe“ bedeutet, können wir an dasselbe denken, während der Gedanke an eine Beziehung diesem Gedanken hinzugefügt wird. Wir dürfen Gott als Vater kennen. Gideon bedeutet „Niederhauer“. Alles, was sich selbst erhöht, muss niedergehauen werden. Bald wird er diesem Namen öffentlich Ehre bereiten, jetzt bereitet er diesem Namen Ehre, indem er sich selbst in den Staub (Ophra) niederwirft.

Bei Ophra steht eine Terebinthe oder Eiche. Das Wort Terebinthe bedeutet buchstäblich „ein starker Baum“. Wenn wir nun diese beiden, Terebinthe und Ophra, kombinieren, sehen wir das Zusammengehen von Kraft und Schwachheit zutage treten. Wir werden in der Geschichte Gideons sehen, wie die Kraft Gottes in der Schwachheit Gideons wirksam ist.

Gideon beschäftigt sich damit, Weizen in der Kelter, einem ungewöhnlichen Ort, auszuschlagen. Die Kelter war leer, das heißt, dass es keine Freude gab. Wein ist ein Bild der Freude (Ri 9:13). Die Kelter stellt auch Gericht vor (Jes 63:2; 3). In Tagen von Zank und Streit – wenn Midian die Oberhand hat – können wir nur bei der Kelter Nahrung bekommen, das heißt in der Anerkennung des Gerichts, das Gott über uns bringen musste.

Wer sich wirklich unter dieses Gericht beugt, darf auf das Kreuz blicken. Das ist schließlich der Ort, wo das Gericht Gottes über unsere Untreue an dem Herrn Jesus vollzogen wurde. Für den Glauben gibt es dort allezeit Nahrung, und dort allein sind wir vor „Midian“, dem Geist des Zanks, sicher, denn der kann beim Kreuz nicht bestehen.

Gideon stellt einen Grundsatz vor: einen Geist oder eine Gesinnung, die das Volk vom Streit befreien kann. Er war unbewusst damit beschäftigt, sich dafür vorzubereiten, der Befreier des Volkes zu werden. Wer sich mit dem Herrn Jesus und mit seinem Werk am Kreuz, wie es im Wort Gottes beschrieben wird, beschäftigt, kann in einem bestimmten Augenblick von Gott dazu gebraucht werden, ein Führer, Hirte, Ältester oder Befreier zu sein.

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