Judges 6:25

Der erste Auftrag: Niederreißen und umhauen

Gideon erhält seinen ersten Auftrag erst, nachdem er von Gott in das richtige Verhältnis zu Ihm gebracht worden ist. Nun kann Gott ihn gebrauchen. Doch bevor er Gideon in der Öffentlichkeit auftreten lässt, muss er zuerst in seiner Familie anfangen. Er muss daheim beginnen. Dasselbe macht der Herr Jesus seinen Jüngern deutlich, als er ihnen aufträgt, „angefangen von Jerusalem“ von Ihm zu zeugen (Lk 24:47), das heißt in ihrer direkten Umgebung, so nahe wie möglich an der Heimat. Danach konnten sie weitergehen nach „ganz Judäa und Samaria und bis an [das] Ende der Erde“ (Apg 1:8).

Der Auftrag, den Gideon erhält, ist deutlich. Er hat gerade eben einen Altar für den HERRN gebaut, und zu Hause steht noch ein Altar für Baal. Es kann keine zwei Altäre geben. Wer einen Altar für den Herrn baut, wird dahin kommen müssen, jeden anderen Altar abzubrechen. Erst dann kann ein Zeugnis im Kampf für den Herrn gegeben werden. Zuerst muss Baal weggetan werden, anders würde ihm vielleicht der Sieg zugeschrieben. Auch das Holz der Aschera, das dabeistand, musste umgehauen werden. Das Holz der Aschera schien eine Art Schutz für den Altar darzustellen. Sowohl der Altar als auch das Holz mussten umgehauen werden. Hier erhält der Name Gideon („Niederhauer“) seine praktische Bedeutung.

Im Altar Baals können wir die Ehrerbietung sehen, die Menschen für allerlei Dinge in ihrem Leben haben können, ohne dass Gott seinen Platz darin hat. Baal bedeutet „Herr“. So kann es Dinge in unserem Leben geben, die Gewalt über uns haben, von denen wir uns beherrschen lassen. Wir machen uns selbst mit sehr plausiblen Gründen weis, dass diese Dinge in unserem Leben vorhanden sein müssen, wir erfahren Nutzen davon.

Ein Beispiel. Ein bestimmter Sport kann in unserem Leben eine solche Bedeutung einnehmen, dass wir alles dafür übrig haben. Wir machen uns selbst weis, dass er für unseren Leib nützlich sei. Um vom Herrn gebraucht werden zu können, werden wir sowohl unsere Haltung zu diesem Sport als auch unsere Nützlichkeitserwägungen verurteilen müssen. Hiermit will ich nicht sagen, dass es verkehrt sei, Sport zu treiben. Ich möchte nur darauf hindeuten, dass der Sport ein „Altar“ in unserem Leben sein kann, der umgehauen werden muss, zusammen mit den verkehrten Ideen, mit denen wir diesen „Altar“ beschützen.

Copyright information for GerKingComments