Judges 7:2

Zu viele Soldaten

Gideon bekommt ein merkwürdiges Wort zu hören: „Das Volk, das bei dir ist, ist zu zahlreich.“ Hat man so etwas je bei einem Volk gehört, das sich anschickte, Krieg zu führen? Sein Heer bestand aus 32.000 Mann. Doch was bedeutete das gegenüber einem Heer von mindestens 135.000 Mann (Ri 8:10)? Das Verhältnis war schon 1 zu 4.

Dennoch empfindet Gott Gideons Heer als zu groß. Der Grund, den Er anführt, ist, dass die Israeliten sich bei einem Sieg selbst rühmen würden, dass sie aus eigener Kraft gesiegt hätten. Gott würde vergessen werden. Er wollte verhindern, dass das Volk hochmütig und stolz würde, wodurch es wieder von ihm abweichen würde. Wir müssen lernen, wie Gott wirkt: „Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der HERR der Heerscharen“ (Sach 4:6).

Es ist lehrreich, das, was Gott hier sagt, mit den Ereignissen in Josua 7–8 zu vergleichen. Bei allen Eroberungen im Buch Josua musste das ganze Volk hinaufziehen. Im Fall von Ai meinte Josua, dass es nicht nötig wäre. Aber Gott kann mit menschlichen Überlegungen nichts anfangen. Das Einzige, was er verlangt, ist Gehorsam, und dann sorgt Er für den Rest. Das Ergebnis ist, dass Israel geschlagen wird (Jos 7:2-5). Glücklicherweise gibt es eine zweite Chance, obwohl dieser Sieg dann viel Mühe kostet (Jos 8:1-29). Sie hätten besser direkt nach Gottes Willen handeln sollen.

Im Buch Richter ist die Zeit vorbei, dass das ganze Volk hinaufziehen kann. Der Verfall hat seinen Stempel dem Zustand des Volkes Gottes aufgedrückt. So ist es auch heute. Wir leben in einer Zeit, in der die Gemeinde nicht mehr als Einheit hinaufzieht. Es ist auch eine Zeit, in der für jeden, der sich dem Herrn völlig hingeben will, enorme Herausforderungen bereitliegen.

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