Leviticus 2:15

Speisopfer von den ersten Früchten

In diesen Versen finden wir eine besondere Art des Speisopfers. Es ist kein Feinmehl, sondern ein Opfer von den ersten Getreidefrüchten, das sind Erstlinge. Im Unterschied zu den Erstlingen in 3Mo 2:12 kommen diese wohl auf den Altar.

Den Unterschied zwischen den beiden Arten der Erstlinge sehen wir in 3. Mose 23 (3Mo 23:10; 15-17). Die Erstlinge in 3. Mose 23,10 sprechen von dem Herrn Jesus. Er ist die Erstlingsgabe (1Kor 15:20). Bei den Erstlingen in 3. Mose 23,15–17 ist Sauerteig vorhanden. Das sehen wir in den beiden Webebroten (in denen der Sauerteig durch das Backen wirkungslos geworden ist), welche ein Bild der Gemeinde sind. Das Opfer von 3. Mose 23,10 war ein Pflichtopfer im jährlichen Opferzyklus. Das Opfer in diesen Versen hier, in 3. Mose 2, ist ein freiwilliges Opfer, das jederzeit gebracht werden konnte.

Bei „den ersten Früchten“ oder den Erstlingen denken wir auch an etwas anderes. Ein Erstling ist der Erste einer großen Ernte. Das Leben des Herrn Jesus auf der Erde war in diesem Sinn auch ein Erstling: Gott sah einen Menschen, der Ihm völlig hingegeben war. Durch sein Werk am Kreuz öffnete Er den Weg für eine große Zahl von Menschen, die – ebenso wie Er – Gott geweiht wandeln würden. Er ist unser Modell, unser Vorbild (Phil 2:5). Wenn wir Gott ein solches Opfer bringen wollen, bedeutet das, dass wir uns bewusst sind, dass wir so wandeln sollen, wie Er gewandelt ist (vgl. 1Joh 2:6).

Die frühreifen, grünen Erstlingsähren stellen den Herrn Jesus in der Kraft seines Lebens vor. Da wurde Er dem Feuer von Gottes prüfender und untersuchender Heiligkeit ausgesetzt. Das finden wir nicht in seinem Werk am Kreuz, sondern in seinem Wandel. Wenn Er sein Kreuz auf dem Weg nach Golgatha trägt, sagt Er: „Denn wenn man dies tut an dem grünen Holz, was wird an dem dürren geschehen?“ (Lk 23:31). Mit „dem grünen Holz“ bezeichnet Er sich selbst in seiner jugendlichen Kraft. Ähnliches hören wir, wenn Er in den Psalmen, im Hinblick auf seinen Tod, zu Gott sagt: „Mein Gott, nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage!“ (Ps 102:25a). Als Mensch war Er in der Blüte seines Lebens, als von Ihm gefordert wurde, sein Leben in den Tod zu geben. Er hat sich völlig gegeben, aber als Mensch konnte Er nicht danach verlangen, mitten aus dem Leben weggenommen zu werden.

Copyright information for GerKingComments