Leviticus 23:10-12

Die Erstlingsgarbe

Hier beginnt ein neues Fest. Die Erstlingsgarbe (wörtlich: die Garbe vom Anfang) sollte dargebracht werden „am Tag nach dem Sabbat“, also am Sonntag. Der Herr Jesus feierte das Passah am Freitag und ist am Freitag gestorben. Am Tag darauf, am Samstag, begann das Fest der ungesäuerten Brote; und da lag der Herr im Grab. Am Sonntag wurde die Erstlingsgarbe gebracht, da stand Er aus den Toten auf. Die Erstlingsgarbe spricht von der Auferstehung des Herrn Jesus aus den Toten. Er ist der Erstling der Entschlafenen (1Kor 15:20; 23), der Anfang einer neuen Ernte für Gott.

In geistlicher Hinsicht ist die Verbindung mit dem vorigen Fest wichtig. In seiner Auferstehung hat der Herr Jesus, nachdem Er durch seinen Tod Gott vollkommen verherrlicht hat, alles, was durch die Sünde bewirkt und beherrscht wird, hinter sich gelassen. Der Tod, die Sünde, die Macht Satans und das Gericht haben mit Ihm keine Verbindung mehr. Das bedeutet, dass ich mit so einem verbunden bin, einem, der aus den Toten auferstanden ist, und das gibt mir Kraft, ein „ungesäuertes Leben“ zu führen.

In Johannes 19 heißt es: „Der Tag jenes Sabbats war groß“ (Joh 19:31). Das war er aus zwei Gründen:

1. es war der erste Tag der ungesäuerten Brote, dem Fest, das direkt auf das Passah folgte, und

2. es war der Sabbat, welcher dem Fest der Erstlingsgarbe vorausging.

Gott trug Sorge dafür, dass der Herr Jesus an dem Tag starb, an dem das Passah gefeiert wurde, und dass Er an dem Tag auferstand, an dem die Erstlingsgarbe gebracht wurde. So sind die ersten vier Feste (auch das Pfingstfest, das 50 Tage später folgte) genau in dem Jahr erfüllt worden, in dem der Herr Jesus starb.

Das Fest der Erstlingsgarbe konnte erst im Land stattfinden. Die Garbe sollte zum Priester gebracht werden. Er webte sie vor dem Angesicht des HERRN, und das machte den, der die Garbe brachte, wohlgefällig. Durch die Auferstehung des Herrn Jesus sind wir angenehm vor Gott. Wir dürfen als Priester mit dem Vater über den auferstandenen Herrn sprechen.

Zudem kommen auch noch ein Brandopfer und ein Speisopfer. Die Auferstehung des Herrn Jesus ist nicht losgelöst von seinem vollkommenen Leben und seinem Tod zu sehen, worin Er Gott verherrlicht hat. Es ist nicht möglich, an Ihn zu denken, ohne an das Kreuz zu denken. Das Trankopfer von Wein fehlte nicht. Es stellt die Freude vor, die dieses Opfer für Gott hatte.

Das Verbot „und Brot … sollt ihr nicht essen bis zu ebendiesem Tag“ (3Mo 23:14) steht in Verbindung damit, dass es verboten ist, etwas von der neuen Ernte zu essen, bevor dem HERRN etwas davon gebracht worden war. Wir können hieraus lernen, dass wir immer alles mit Gott beginnen sollen, jeden Tag, jede Mahlzeit, jedes Vornehmen, jede Arbeit (vgl. Mt 6:33). Es ist wichtig, Ihn zu verehren „von den Erstlingen all deines Ertrags“ (Spr 3:9).

Nahrung aus dem Land sollen wir erst genießen, wenn wir es in Verbindung mit der Auferstehung des Herrn Jesus tun können. Dadurch ist es uns möglich geworden, von all den Segnungen zu genießen, welche die himmlischen Örter für uns haben.

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