Leviticus 23:19

Die zwei Webe-Brote

Das Fest der Erstlingsgarbe ist für die Wohnsitze bestimmt (3Mo 23:14). Das spricht davon, dass wir zu Hause mit dem auferstandenen Herrn beschäftigt sind. Diese Beschäftigung ist eine Vorbereitung, eine geistliche Übung für das nächste Fest, das fünfzig Tage später folgt. Dieses Fest ist wieder mit einer heiligen Versammlung verbunden.

Fünfzig Tage nach der Erstlingsgarbe wird wieder ein Erstling gebracht (3Mo 23:17). Die Erstlingsgarbe war von Gerste. Der Erstling am Fest der Wochen ist vom Weizen. Es wird auch als „ein neues Speisopfer“ bezeichnet. Die Erstlingsgarbe kam vom Land und wurde sofort dem HERRN dargebracht. Die Erstlinge am Fest der Wochen unterlagen einem Prozess von Mahlen und Backen, um Webe-Brote daraus herzustellen. Dieses neue Speisopfer enthielt Sauerteig. Es wurde vor das Angesicht des HERRN gebracht, aber nicht auf den Altar (3Mo 2:12).

Fünfzig Tage nachdem der Herr auferstanden war, wurde der Heilige Geist ausgegossen, und zwar an dem Pfingstfest, einem Sonntag (Apg 2:1-4). Da entstand die Gemeinde. Die Erstlingsgarbe stellt den Herrn Jesus vor. Die Webe-Brote stellen nicht den Herrn Jesus, sondern die Gemeinde vor. Die Gemeinde besteht aus Menschen, die von Natur Sünder sind. Aber die Wirkung des Sauerteigs (der Sünde) ist zum Stillstand gebracht worden durch das Gericht, das der Herr Jesus getragen hat, so wie das Brot im Feuer gebacken wird, wodurch der Sauerteig seine Wirkung verliert.

Das Brot wird in den Wohnungen in der Zeit zwischen der Erstlingsgarbe und dem Fest der Wochen zubereitet. Das ist eine Zeit der Vorbereitung. Es wird aus den Wohnungen mitgebracht. Über die 50 Tage, die zwischen der Auferstehung des Herrn Jesus und dem Pfingstfest sind, wird etwas in der Apostelgeschichte gesagt (Apg 1:1-5). Der Herr hat in dieser Zeit mit seinen Jüngern „über die Dinge …, die das Reich Gottes betreffen“ (Apg 1:3) geredet, das heißt über das Zeugnis Gottes auf der Erde in der Zeit seiner Abwesenheit.

Die Zahl „zwei“ in den „zwei Broten“ deutet darauf hin, dass die Gemeinde aus zwei Gruppen von Menschen besteht: aus Juden und Heiden (Eph 2:14-16). Die Zahl „zwei“ steht auch als Symbol für ein überzeugendes Zeugnis (2Kor 13:1). Die zwei Brote sprechen von dem Zeugnis Gottes, das auf der Erde durch die Gemeinde als Folge des Werkes des Herrn Jesus abgelegt wird.

Die Brote waren Weizenbrote. Die Gemeinde besitzt das gleiche Leben, wie der Herr Jesus. Er ist das Weizenkorn, das in die Erde gefallen ist, das gestorben ist und viel Frucht gebracht hat (Joh 12:24). Die Gemeinde legt Zeugnis darüber ab, was der Herr auf der Erde war. Sie zeigt die neue Natur, das ist die Natur dessen, der jetzt im Himmel ist.

Die Gemeinde wird hier in den Erstlingen vorgestellt. So spricht das Neue Testament auch von den Gläubigen als Erstlingen (Jak 1:18, Röm 8:23; Heb 12:23).

Zu den Webe-Broten wurden viele Opfer gebracht. Das passt zu der reichen Frucht des Werkes des Herrn Jesus – das ist die Gemeinde (Joh 12:24). Bei diesen Opfern ist auch ein Sündopfer (3Mo 23:19). Das ist erforderlich, um den Verfehlungen in unserem Zeugnis für Gott auf der Erde Genüge zu tun. Dieses Sündopfer fehlte bei der Erstlingsgarbe, die ein Bild von dem Herrn Jesus ist. Er ist auch ein Friedensopfer, das Opfer der Gemeinschaft zwischen Gott und seinem Volk und den Gliedern des Volkes untereinander.

Der Priester webte die Brote vor dem Angesicht des HERRN. Er durfte auch davon essen. Wir dürfen als Priester die Wahrheit von der Gemeinde als Zeugnis Gottes auf der Erde, als „Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit“ (1Tim 3:15), vor Gott weben. Wir dürfen Ihm sagen, wie groß das für Ihn und uns ist. Das ist wirklich Nahrung für uns. Es gibt uns Kraft, diese Wahrheit zu praktizieren. Dabei müssen wir daran denken, dass es sich um Ihn handelt, der die Wahrheit ist und die im nächsten Vers als das Geheimnis der Gottseligkeit präsentiert wird (1Tim 3:16).

Mit dem Weben der Brote wird wieder eine heilige Zusammenkunft verbunden. Der Herr will nicht, dass unsere Zusammenkünfte von uns als eine Art Dienst erfahren werden. Er will, dass wir unsere Dienste als Feste für Ihn empfinden. Andernfalls werden die „Feste des HERRN“ zu „Festen der Juden“ (Joh 6:4; Joh 5:1; Joh 7:2) oder zu einem Fest der Geschwister, was eine starke Herabsetzung der Feste bedeuten würde.

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