Leviticus 4:3

Der gesalbte Priester

Der gesalbte Priester muss wohl der Hohepriester sein. Auch er konnte sündigen (Heb 5:3; 3Mo 9:7; 3Mo 16:6). Wenn er sündigte, war die Gemeinschaft zwischen Gott und seinem Volk zerbrochen. Er war ja der Vertreter des Volkes bei Gott. Darum liegt dieser Fall auf der gleichen Ebene, wie wenn die ganze Versammlung Israels sündigte (3Mo 4:13-21).

Der gesalbte Priester hätte am besten über Gottes Heiligkeit Bescheid wissen müssen. Er hätte, wie kein anderer, wissen müssen, was Sünde für Gott bedeutet. Darum sollte in diesem Fall ein großes Opfer gebracht werden, was von großer Einsicht in das Werk des Herrn Jesus spricht. Wenn der gesalbte Priester sündigte, wurde das Blut des Opfers in das Heiligtum gebracht und vor den Vorhang gesprengt (3Mo 4:5; 6). Das Blut wurde auch an die Hörner des Brandopferaltars getan. Dies geschah auch, wenn das ganze Volk gesündigt hatte (3Mo 4:17; 18), aber nicht, wenn ein Fürst oder ein Glied aus dem Volk gesündigt hatte. Noch ein Unterschied zwischen den ersten beiden Sündopfern und den letzten beiden: Nur bei den ersten beiden Gelegenheiten wurde das Opfertier außerhalb des Lagers gebracht und dort verbrannt.

Der gesalbte Priester sollte für seine Sünde einen jungen Stier nehmen. Es steht nicht – wie bei den anderen Fällen – dabei, dass ihm seine Sünde erst bekannt geworden ist. Durch seinen Umgang mit Gott sollte er sofort merken, wenn der Umgang gestört ist und somit die Rede von einer Sünde ist, die er, obwohl unabsichtlich, getan hat.

In der geistlichen Anwendung ist jeder Gläubige ein gesalbter Priester. Wenn er feststellt, dass er gesündigt hat, geschieht das durch die Wirksamkeit des Herrn Jesus als „Sachwalter bei dem Vater“ (1Joh 2:1). Sobald er sich seiner Sünde bewusst wird, soll er sie bereuen und bekennen und mit seinem Bekenntnis nicht bis zum Abend warten. Er soll auch bewusst darüber nachdenken, dass der Herr Jesus für diese Sünde sterben musste. Das wird tiefe Demut bewirken.

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