Luke 1:13

Die Geburt des Johannes angekündigt

Viele Jahre war das tägliche Räucheropfer dargebracht worden. Noch nie hatte Zacharias davon gehört, dass während des Opferns des Räucherwerks etwas Ungewöhnliches geschehen wäre, doch als er an der Reihe ist, geschieht es. Zacharias bekommt Besuch von einem Engel aus dem Himmel. Dass ein solcher Besuch mit einer Botschaft an Menschen auf der Erde stattgefunden hatte, lag weit zurück. Zu gewissen Zeiten kam zwar ein Engel hernieder, um allerlei Krankheiten zu heilen (Joh 5:4). Das war sicher ein gewaltiges Eingreifen Gottes. Nun jedoch kommt ein Engel mit einer viel herrlicheren Absicht, denn er kündigt die Geburt des Vorläufers des Messias an.

Der Engel steht zur Rechten des Räucheraltars. Das unterstreicht die Verbindung zwischen seiner Botschaft und dem Räucheraltar. Die Botschaft, die er bringt, seht in Verbindung mit der Kraft des Räucheropfers. Nur weil Christus Gott so wohlgefällig ist, kann Gott diesen Besuch der Erde gestatten und seine Pläne mitteilen. Dass der Engel zur Rechten des Altars steht, ist auch von Bedeutung. Die rechte Seite spricht von Gunst (Mt 25:33; 34) und Macht, von dem Platz, wo der Herr Jesus ist, zur Rechten Gottes. Die Botschaft handelt von der Gunst Gottes, die Er Menschen erweist, und von der Macht, die Er besitzt, um diese Gunst auch wirklich zu gewähren.

Zacharias hat in seinem Leben viel gebetet und ist durch sein Amt als Priester an die Heiligkeit Gottes gewöhnt. Doch bei diesem Besuch aus dem Himmel wird er bestürzt und bekommt Angst. So geht es uns wohl auch einmal. Wir können treuen Umgang mit dem Herrn pflegen, sein Wort lesen und mit Ihm sprechen, und doch erschrecken wir, wenn Er uns plötzlich etwas von sich selbst zeigt. Wie vertraut sind wir wirklich mit Ihm?

Der Engel beruhigt ihn und ermutigt ihn damit, dass sein Flehen erhört ist. Der fromme Priester hat häufig um Kindersegen gebetet, doch die Antwort ist bis jetzt ausgeblieben. Nun kommt ein Engel, um ihm mitzuteilen, dass sein Flehen, das er scheinbar vergeblich hinaufgeschickt hat, erhört ist. Der Engel spricht nicht über „euer Flehen“, sondern über „dein Flehen“. Auf die Erhörung eines Gebetes, das viele Male aufrichtig zu Gott emporgesandt wurde, muss manchmal lange gewartet werden. Manchmal scheint es, als höre Gott nicht. Hier sehen wir, dass Er alle diese Gebete nicht vergisst, sondern in seiner Weisheit mit der Antwort darauf bis zu der Zeit wartet, die Er bestimmt hat. Das Kind, das angekündigt wird, soll den Namen Johannes bekommen, und das bedeutet: „Der Herr ist gnädig.“ So ist jede Gebetserhörung eine Entfaltung der Gnade des Herrn.

Der Engel kündigt nicht nur die Geburt eines Sohnes an sowie den Namen, den dieser Sohn bekommen soll. Er kündigt auch an, was die Geburt dieses Sohnes für Zacharias und viele andere bedeuten soll. Sein Sohn wird jemand sein, der Freude und Jubel auslösen wird. Wenn Gott auf Gebete antwortet, ist Freude die Folge.

Nicht nur seine Eltern und andere Menschen werden sich über Johannes freuen. Johannes wird ein Nasiräer sein, ganz für Gott abgesondert. Es wird die Freude des Heiligen Geistes sein, diesen Sohn in seinem ganzen Dienst zu leiten. Die Antwort auf jedes unserer Gebete ist auch für Gott eine große Freude. Wir dürfen Ihm geben, was Er uns gibt. Das tun wir, wenn wir das, was Er uns gibt, zu seiner Ehre gebrauchen.

Die Wirkung seines abgesonderten Lebens und seiner kraftvollen Botschaft wird sein, dass viele der Söhne des Volkes Gottes, das insgesamt abgewichen ist, zu dem Herrn, ihrem Gott, umkehren. Johannes wird ein besonderes Werkzeug sein, durch das die zerbrochene Beziehung zwischen Menschen und Gott wiederhergestellt wird.

Er wird nicht nur die Beziehung zwischen vielen aus Israel und dem Herrn wiederherstellen, sondern auch die gegenseitige Beziehung zwischen Menschen. Dazu wird er vor dem Herrn hergehen als sein Botschafter, von Ihm gesandt. Man kann in Ihm seinen Auftraggeber erkennen. Er kommt nicht in eigener Kraft und mit einer eigenen Geschichte. Sein Auftreten erinnert an Elia (Mal 3:23).

Auf dem Karmel werden in besonderer Weise der Geist und die Kraft des Elia offenbar (1Kön 18:20-46). Was für ein unerschütterlicher und feuriger Eifer für die Herrlichkeit des Herrn! Und was für ein Ergebnis! Die zerbrochenen Beziehungen zwischen Israel und dem Herrn werden wiederhergestellt, als wir das Volk rufen hören: „Der Herr, er ist Gott! Der Herr, er ist Gott!“ (1Kön 18:39). Johannes ruft mit solch einer geistlichen Kraft zur Bekehrung auf, dass er hier mit Elia verglichen wird, der das Volk zu dem Herrn, Jahwe, zurückführte. In Wirklichkeit ist der Herr Jesus niemand anders als Jahwe.

Weil Israel den Herrn verlassen hatte, gab es unter ihnen keine Einmütigkeit, sondern Uneinigkeit. Alles in Israel war kaputt. Die Sünde bringt immer solche Zerrüttung mit sich. Johannes wird gesandt, um „das Herz der Väter zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern“ zu wenden, das heißt, dass Gott ihn gebrauchen will, um sie wieder in Liebe zu vereinen. Johannes wird das tun, indem er ihnen sagt, dass ihre Haltung des Ungehorsams nicht taugt. Stattdessen wird er sie bekehren zur „Einsicht von Gerechten“. Ungehorsam muss verurteilt werden und an dessen Stelle muss die Belehrung über das kommen, was Gott wohlgefällig ist.

Johannes kommt mit dem Ziel, für den Herrn, Jahwe, den Herrn Jesus, ein Volk zuzurüsten, das bereit ist, Ihn zu empfangen. In dieser Weise will Gott jeden Gläubigen benutzen, einen Dienst wie den des Johannes zu tun. Wie seinerzeit Johannes, leben auch wir in einer Zeit des Übergangs. Es ist eine Endzeit und zugleich eine Zeit, die auf einen Neubeginn hinausläuft. Mit dem Kommen des Herrn Jesus Christus steht das Gericht vor der Tür. Wir müssen die Menschen darauf hinweisen, dass Er kommt und dass nur durch Bekehrung zu Gott und Glaube an den Herrn Jesus jemand den Tag seines Kommens ertragen und vom Gericht gerettet werden kann.

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