Luke 1:48

Anlass für den Lobgesang

Maria ist sich ihrer Niedrigkeit bewusst und dass Gott gerade deshalb auf sie geblickt hat. Sie ist tief unter dem Eindruck seines Handelns mit ihr persönlich. Wenn sie sagt, dass alle Geschlechter sie glückselig preisen werden, tut sie das nicht, um sich selbst zu erheben, sondern aufgrund dessen, was Gott mit ihr getan hat und aus ihr gemacht hat. Sie ist das Mittel, durch das Gott geehrt wird, und nicht der Gegenstand der Verehrung, zu dem die römisch-katholische Kirche sie gemacht hat.

Sie besingt Gott als „den Mächtigen“. Das Bewusstsein unserer eigenen Niedrigkeit und dessen, was Gott an uns getan hat, werden dazu führen, dass wir Ihn als „den Mächtigen“ besingen. Nur Er in seiner Allmacht konnte das an uns tun. Das wird der Überrest Israels ebenfalls erfahren, wenn Gott ihn aus der Drangsal in den Segen des Friedensreiches bringt.

Doch Er ist nicht nur mächtig, Er ist auch „heilig“. Alles, was Er an uns tut, beruht auf seiner Heiligkeit. Niemals kann Er einem Menschen, ganz gleich, wer er ist, irgendeinen Segen geben, wenn dieser Mensch nicht seiner Heiligkeit entspricht. Das ist zugleich die Garantie dafür, dass der Segen unveränderlich und sicher ist. Sein Name ist heilig, Er segnet, wo Er mit der Sünde abgerechnet hat. Das hat Er in dem Sohn getan, den zu geben Er im Begriff stand.

Der Segen, den Er gibt, steht einerseits mit seinem heiligen Namen in Verbindung, aber auch mit seiner „Barmherzigkeit“. Gott schaut in seiner Barmherzigkeit aus nach elenden Menschen, die es ohne Ihn nicht schaffen und sich dessen auch bewusst sind. Denen, die Ihn fürchten, verwehrt Er seine Barmherzigkeit nicht. Solange es auf der Erde Menschen gibt, die in ihrer Not zu Ihm rufen, wird Er seine Barmherzigkeit erweisen. Das gilt für den Überrest, der in Not ist, das gilt für den Sünder, der in Not ist, das gilt für den Gläubigen, der in Not ist. Er hört niemals auf, der Barmherzige zu sein.

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