Luke 1:59-63

Die Geburt Johannes‘ des Täufers

Das Wunder der Schwangerschaft Elisabeths geschieht auf natürliche Weise. Ebenso natürlich entwickelt sich das Leben des Johannes im Leib seiner Mutter. Als sie die Zeit ihrer Schwangerschaft erfüllt hat, gebiert sie ihr Kind. Es war bekannt, dass es ein Sohn sein würde. Ihre Freude über die Geburt dieses Sohnes ist groß. An dieser Freude nehmen auch ihre Nachbarn und Familienglieder teil. Alle anerkennen, dass die Geburt dieses Sohnes der Barmherzigkeit des Herrn zu verdanken ist.

Sie betrachten es nicht einfach so als eine Tat der Barmherzigkeit, sondern als eine Tat, die in besonderer Weise die Barmherzigkeit des Herrn hervortreten lässt. Der Herr hat durch die Geburt des Johannes auf großartige Weise seine Barmherzigkeit an Elisabeth erwiesen. Diese große Barmherzigkeit bewirkt Freude. Seine Barmherzigkeit wird in diesem Abschnitt immer wieder erwähnt (Lk 1:50; 54; 58; 72). Seine große Barmherzigkeit müsste uns immer zu großer Freude führen, ob sie nun uns selbst oder andern erzeigt wird.

Johannes wird nach dem Gesetz am achten Tag beschnitten (1Mo 17:12; 3Mo 12:3). Bei dieser Gelegenheit geben die, die ihn beschneiden, ihm auch seinen Namen. Sie nennen ihn Zacharias. So heißt sein Vater, und folglich muss er auch so heißen. Sie kennen jedoch die besondere Berufung dieses Sohnes nicht. Wenn wir nicht von Gott unterwiesen sind, handeln wir nach unseren Gewohnheiten. Elisabeth ist von Gott unterwiesen und gibt ihrem Sohn den Namen, den der Engel gesagt hat. Als sie diesen Namen nennt, spricht sie damit über die Gnade Gottes, denn Johannes heißt „Gott ist gnädig“.

Die anderen sind nicht überzeugt. Sie hören von der Gnade Gottes, aber das dringt nicht durch. Sie erkennen nicht, dass dieser Name mehr ist als ein Name, der der Tradition genügen soll. Indem sie an ihren Gewohnheiten festhalten, entgeht ihnen die besondere Bedeutung seines Namens. Dann winken sie seinem Vater zu. Er soll sagen, wie sein Sohn heißen soll. Zacharias kann noch immer nicht sprechen. Also bittet er um ein Täfelchen. Darauf schreibt er den Namen seines Sohnes. Das ist nicht sein eigener Name Zacharias. Damit beweist er seinen Glauben.

Er weiß, dass das sein einziger Sohn sein wird, und doch gibt er ihm nicht seinen eigenen Namen. Er verzichtet damit auf sein Anrecht an seinen Sohn und anerkennt das Anrecht, das Gott an ihn hat. Indem er einen Namen gibt, der keine Beziehung zu ihm selbst oder zu seiner Familie hat, anerkennt Zacharias, dass der Sohn von Gott kommt und dass er selbst kein Anrecht an ihn hat. Er weiht ihn Gott.

Die anderen wundern sich. Sie teilen nicht den Glauben, der sich in der Bedeutung dieses Namens ausdrückt. Sie anerkennen zwar, dass hier etwas Besonderes geschieht. So können viele von einem bestimmten Handeln Gottes beeindruckt sein, ohne sich vor diesem Gott zu beugen und anzuerkennen, dass Er am Werk ist.

In dem Augenblick, wo Zacharias im Gehorsam und im Glauben den Namen „Johannes“ aufschreibt, endet die Zucht seiner Stummheit. Der Unglaube hat ihn stumm gemacht, der Glaube öffnet seinen Mund. Er anerkennt die Gnade Gottes. Sobald er seinen Mund wieder öffnen und seine Zunge gebrauchen kann, lobt Er zuerst einmal Gott. Das wird auch der Überrest tun, wenn die Zucht Gottes in der großen Drangsal vorbei ist und sie die Gnade Gottes erkennen.

Alle, die von diesen Dingen hören, bekommen Furcht. Sie spüren etwas, was ihren Verstand übersteigt, was sie nicht erklären, aber auch nicht leugnen können. Wenn ein Mensch mit solchen Dingen zu tun bekommt und er durch mangelnden Glauben hier nicht die Hand des Herrn sehen kann, überfällt ihn Furcht. Es ist keine Angst, sondern Ehrfurcht. Es liefert jedenfalls viel Gesprächsstoff. Die Ereignisse um die Geburt von Johannes beeindrucken tief. Alle empfinden, dass dieses Kind etwas Besonderes ist. Sie spüren, dass die Hand des Herrn mit diesem Jungen ist. Bei Johannes merkt man, dass der Herr mit ihm ist. Kennen die Menschen uns auch so?

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