Luke 11:34

Die Lampe des Leibes

Der Herr Jesus spricht anschließend über das Wort Gottes als ein Licht. Er redet das Wort Gottes und lässt dadurch das Licht im Haus Israel scheinen. Das Licht macht alles offenbar. In Ihm ist nichts, was das Licht verdunkelt. Wir dagegen können das Licht verdunkeln. Wenn es ins Verborgene gestellt wird, kann niemand es sehen. Das Licht ist auch nicht zu sehen, wenn ein Scheffel – das ist ein Getreidemaß – darüber gestülpt wird. Licht muss auf einem Lampenständer stehen, so dass es überall frei alles erleuchten kann. Wir können das angezündete Licht durch verborgene Sünden verdunkeln („das Verborgene“ oder indem wir ganz in unserer täglichen Arbeit aufgehen, dem Handel („Scheffel“).

Der Herr weist auf diese Dinge hin, um uns darauf aufmerksam zu machen, was möglicherweise die Ursachen dafür sind, dass das Wort Gottes bei uns ohne Wirkung bleibt. Wir brauchen nicht zu meinen, dass wir glauben werden, wenn wir Zeichen sehen, oder dass Zeichen unseren Glauben an das Wort Gottes stärken. Der Glaube an das Wirken des Wortes Gottes und dass wir uns diesem Wirken aussetzen, hängt nicht ab davon ab, ob Zeichen vorhanden sind oder nicht, sondern davon, dass unser Auge auf den Herrn gerichtet ist. Ein einfältiges Auge ist ein Auge, das nur auf einen Gegenstand gerichtet ist, und das ist Christus. Wir werden dann wissen, was wir mit unserem Leib tun sollen, damit wir Taten tun, die Gott verherrlichen.

Das Wort Gottes richtet unseren Blick immer auf Christus. Wenn Christus jedoch nicht der Gegenstand für unser Auge ist, wenn wir nicht im Licht des Wortes Gottes leben, dann wird unser Auge sich auf falsche Dinge richten, und wir werden zu verkehrten Taten kommen, die Gott verunehren. Es kann dem äußeren Schein nach licht sein, es kann oberflächliche Kenntnis des Wortes Gottes vorhanden sein, wie in Israel und in der Christenheit. Wenn diese Kenntnis jedoch nicht zu einem Leben der Hingabe an Gott führt, wird dieses Licht zu Finsternis.

Die Geschichte Israels hat das bestätigt. Sie besaßen einmal, verglichen mit den Völkern, göttliches Licht, aber das Licht, das in ihnen war, ist zur Finsternis geworden. In diesen Zustand verfielen sie während des Lebens des Herrn Jesus immer mehr, so dass daran nichts mehr zu ändern war. Zunächst standen sie Christus gleichgültig gegenüber, und schließlich verwarfen sie Ihn völlig. Was bleibt, ist die Finsternis des Todes.

Der Herr versetzt sie in das volle Licht seines Wortes. Das hat zweierlei Auswirkungen. Die erste betrifft die, die glauben, die sich im Licht des Wortes Gottes als Sünder verurteilt haben. Ihr ganzer Leib ist licht, sie sind ganz im Licht. Sie wandeln im Licht, wie Gott im Licht ist (1Joh 1:7). Es ist wichtig, dass sie auch in Übereinstimmung mit dem Licht wandeln. Das ist möglich, wenn das Auge einfältig ist, wenn es allein auf den Herrn Jesus gerichtet ist.

Die zweite Auswirkung betrifft solche, die nicht glauben, sondern das Licht verwerfen. Einmal kommt alles von ihnen ans Licht, nichts bleibt verborgen. Wenn sie sich dessen bewusst wären, würden sie sich bekehren. Weil sie das Licht verwerfen, wird ihnen das, was der Herr Jesus hier sagt, im Gericht in seinem ganzen Schrecken deutlich werden. Die Lampe wird sie mit ihrem Licht bescheinen, wenn sie vor dem großen weißen Thron stehen. Alles wird in das Licht gebracht (1Kor 4:5) und gerecht gerichtet werden. Im folgenden Abschnitt sehen wir Menschen, auf die das zutrifft.

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